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Ein guter Jahrgang-iO

Ein guter Jahrgang-iO

Titel: Ein guter Jahrgang-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayle
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ineinander verhedderte Bündel Schmutzwäsche, eine Scheibe Räucherlachs und zwei Wurstpakete. »Hier - die sollten in den Kühlschrank, bevor sie lebendig werden«, sagte er und überreichte Max sein Gastgeschenk.
    »Die nehme ich.« Madame Passepartout klaubte die Schmutzwäsche auf. »Möchte Monsieur seine Hemden und Taschentücher leicht gestärkt oder au naturel?«
    Charlie strahlte und lächelte sie freundlich, aber verständnislos an. »Splendide, sehr freundlich«, erwiderte er, und Madame Passepartout trollte sich, nicht ohne Max mitzuteilen, sie habe ein einfaches Mittagsmahl zubereitet, crespeou d'omelette und Salat; dann rauschte sie aus dem Schlafgemach, um die Wäsche der unberechenbaren Fürsorge der uralten Waschmaschine in der Spülküche anheim zu geben.
    Max schüttelte den Kopf. »Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Ich fürchte, sie hält dich für einen feinen Pinkel.« Er setzte sich auf die Bettkante, während Charlie den Rest seiner Garderobe auspackte und in den Schrank hängte. »Wir essen eine Kleinigkeit zu Mittag, und danach werde ich dich herumführen.«
    »Bisher macht alles einen ganz ordentlichen Eindruck. Eindeutig ein Château, wenn du mich fragst. Kein Palast, versteht sich, aber ein kleiner schnuckeliger Landsitz mit Flair, und genau das ist es, was heutzutage zählt, mehr jedenfalls als ein echter Palazzo Protzo mit all seinen authentischen Unbequemlichkeiten. Man kann das Gefühl genießen, sich in einem Haus zu befinden, das einen Ballsaal haben könnte, ohne sich den Ballsaal selbst antun zu müssen. Wie auch immer, wir haben es jedenfalls mit einem Kleinod aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert zu tun, dessen ursprüngliche architektonische Merkmale über Generationen hinweg sorgfältig erhalten wurden. Imposant natürlich, mit eigenen Ländereien, abgeschieden, aber nicht abgeschottet. Ich kann die Verkaufsbroschüre jetzt genau vor mir sehen. Diese Banausen in Monte Carlo würden sich den Mund fusselig reden, um eine erstklassige Immobilie wie diese in ihre Finger zu bekommen. Oh, ich habe noch etwas vergessen.« Er rollte ein Paar Hosen auseinander und zauberte eine Flasche Laphroaig hervor. »Ich hoffe, du trinkst überhaupt noch Whisky. Übrigens, wo steckt der hübsche Logierbesuch?«
    Christie hatte den Morgen mit diversen Reiseführern und einer Karte von Europa verbracht, um zu entscheiden, was sie sich als Nächstes anschauen sollte. London? Venedig? Paris? Sie blickte vom Küchentisch auf, als die Freunde eintraten.
    »Christie, das ist Charlie.«
    Max sah, wie sich Charlies Augen weiteten. Er strich sich die Haare aus der Stirn und reichte ihr die Hand. »Nett, Sie kennen zu lernen. Gott sei Dank, dass ich heute Abend nicht mit Max tanzen muss.«
    Christie kicherte. Die beiden standen wortlos da und lächelten sich an, während der Hausherr sich in Bewegung setzte, um Gläser und eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank zu holen.
    Madame Passepartout kam aus der Spülküche und musterte das Paar, das sich immer noch schweigend anlächelte. Sichtbar erfreut über den Anblick huschte sie auf Zehenspitzen zu Max hinüber, der gerade die Flasche entkorkte. »Monsieur Max«, sagte sie mit einem unterdrückten Gebrumm, das angesichts ihrer normalen Lautstärke als verschwörerisches Flüstern durchgehen konnte. »Vielleicht würden die zwei lieber allein zu Mittag essen.«
    »Was? Unsinn. Ich habe Charlie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Es gibt eine Menge zu erzählen.«
    Ein ungehaltener Seufzer von Madame Passepartout. Männer! Kein Gespür für Herzensangelegenheit. Dazu bedurfte es einer Frau.
    * * *
    Max hatte vorgehabt, das Mittagessen damit zu verbringen, seinem Freund in allen Einzelheiten Roussels Weingeschäft zu schildern, aber er kam nicht dazu, weil er ein Musterbeispiel von Charlies Verkaufsstrategie über sich ergehen lassen musste; natürlich pries er sich selbst an, jedoch unter dem Vorwand, für den Zauber Londons im Vergleich zu Venedig oder Paris zu werben. »Wussten Sie«, sagte er zu Christie, »dass man um diese Jahreszeit mehr Touristen als Tauben in Venedig antrifft? So wahr ich hier sitze! Und außerdem, ein falscher Schritt, und man landet in einem Kanal und wird von Gondeln überfahren. Ein lebensgefährlicher Ort. Und was Paris angeht, die ganze Stadt ist während der Sommermonate wie ausgestorben; man kann von Glück sagen, wenn man eine Métrostation findet, die geöffnet hat. Die Pariser halten sich alle hier unten an der Küste

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