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Ein gutes Herz (German Edition)

Ein gutes Herz (German Edition)

Titel: Ein gutes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon de Winter
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Kanzlei…«
    Was für Helden!, dachte Wilders. Und das sind die Menschen, mit denen du die Welt retten willst!
    Moszkowicz wurde von der Frau unterbrochen. »Wenn ihr das macht, meine Lieben, seht ihr mich nie wieder. Aber ihr könnt frei entscheiden. Bram, Leon, Herr Wilders, dort ist die Tür. Über die heilige Frage, wer die PVV führen soll, beratet euch bitte woanders.«
    »Das wollte ich gerade vorschlagen, Sonja«, entschied Moszkowicz.
    »Ich muss wieder zurück«, sagte Wilders. »Wir können uns kurz in meinen Wagen setzen.«
    »Das halte ich für eine sehr gute Idee«, sagte Sonja Verstraete.
    Wilders nickte ihr zu, als er hinausging. Schöne Frau, aber nicht ganz bei sich. Doch das musste er ihr nachsehen. Über dem Kopf ihres Kindes hing das Schwert des wahren Glaubens, und es konnte fallen.
    Er hörte de Winter sagen: »Ich komme gleich, einen Augenblick, ich muss noch kurz etwas mit Sonja besprechen.«
    Sie entgegnete: »Kein Bedarf, Herr de Winter.«
    »Ich komme gleich«, wiederholte de Winter hinter Wilders’ Rücken.
    Einer der Männer vom DKDB öffnete die Haustür, und mit wenigen Schritten, die Schultern hochgezogen, als regnete es, war Wilders im Transporter. Moszkowicz folgte ihm.

26
    LEON
    Der Schriftsteller hörte die Haustür zuschlagen. Er trat an eines der Fenster zur Straßenseite und spähte durch einen Spalt im Vorhang nach draußen. Einer der Polizisten schob die Tür des Transporters zu, nachdem Wilders und Moszkowicz eingestiegen waren. Die Sicherheitsleute blieben um den Wagen herum stehen und sondierten mit ihren Blicken die Umgebung und die Straße.
    Plötzlich stand Sonja neben ihm. Mit wütenden Bewegungen riss sie die Vorhänge auf.
    »Wahnsinn«, sagte sie. »Nichts als Wahnsinn. Und Nathan sitzt dort in der Schule. Das hat dieses Arschloch auf dem Gewissen.« Tageslicht fiel in den Raum, auf die Belege für ihren Reichtum und ihren guten Geschmack.
    »Du übertreibst«, sagte de Winter.
    »Ich übertreibe? Tote in der Stopera, ein Flugzeug gekapert, Gott weiß, was sie damit vorhaben, und dann, als ob die Botschaft nicht schon zur Genüge bei uns angekommen wäre, eine Schule besetzen und mein Kind als Geisel nehmen! Da frag ich dich, wer hier übertreibt!«
    Um sie zu beruhigen, versuchte er, sie zu umarmen, aber sie schlug seine Hände weg, verschränkte die Arme vor dem Körper und sah ihn kalt an.
    »Was hast du zu besprechen? Warum sitzt du nicht mit dem Herrn Strafverteidiger und Geert im Wagen?«
    Sie zischte vor Wut und Zynismus.
    »Hör zu…«, setzte de Winter an.
    Er begann, automatisch schneller zu atmen, weil er im Geiste einen Zusammenhang hergestellt hatte, der zu Nathans Rettung beitragen konnte.
    »Die vsv wird von einer Gruppe von Jungen besetzt gehalten, zu denen wir Kontakt herstellen können. Auf direktem Wege. Der Anführer der Gruppe heißt Ouaziz, du hast ja vorhin gehört, dass Geert beziehungsweise Wilders, oder wie immer du ihn nennen möchtest, sagte, dass dieser Junge Ouaziz heißt. Sallie Ouaziz. Den Jungen kenne ich nicht. Aber ich weiß das eine und andere über seinen Vater. Er hatte eine lange Gefängnisstrafe abzusitzen, wurde aber gestern Abend freigelassen. Das war eine Forderung der Flugzeugentführer. Eine merkwürdige Forderung. Aber jetzt ist klar, woher sie rührt. Der Vater des Anführers sollte freikommen. Er hätte noch etwa ein Jahr absitzen müssen, aber jetzt ist er frei.«
    Sie unterbrach ihn. »Weswegen hat er gesessen?«
    »Mord. Doppelmord. Eine Abrechnung in Unterweltkreisen.«
    »Eine feine Gesellschaft also. Aber das ist mir egal. Wie kommen wir mit ihm in Kontakt? Würde er denn mit seinem Sohn reden wollen? Und wer sagt uns, dass er es nicht fabelhaft findet, was sein Sohn macht? Dank seinem Sohn ist er jetzt schon frei! Warum sollte er seinen Sohn unter Druck setzen?«
    »Sonja, wir kennen seinen besten Freund…«
    Sie sah ihn einen Moment lang stumm an und musterte ihn, als könne sie nicht glauben, was er gesagt hatte.
    »Dieser Oua…«
    »Ouaziz. Kicham Ouaziz, so heißt der Vater.«
    »Kicham Ouaziz. Kichie. Ja, ich erinnere mich an den Namen. Max’ rechte Hand.«
    »Ja.«
    »Der Mörder der beiden Typen, die auf Max geschossen hatten.«
    »Ja.«
    »Und der hat doch auch meinen Vater…?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und jetzt soll ich ihn anflehen, das Leben meines Sohnes zu retten?«
    »Ja…«
    Sie drehte sich von ihm weg und verbarg das Gesicht in ihren Händen.
    »Ich soll also Max bitten…?«
    »Ich

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