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Ein gutes Herz (German Edition)

Ein gutes Herz (German Edition)

Titel: Ein gutes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon de Winter
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»Es wurden Menschen getötet.«
    Sallie rief ärgerlich: »Weil diese Ärsche zu langsam reagiert haben! Weil sie mir nicht glaubten! Sie ließen fünf wertvolle Minuten verstreichen, und deshalb hat es Tote gegeben! Nicht durch meine Schuld! Es ist die Schuld dieser holländischen Ärsche, die zu träge und begriffsstutzig reagierten, als ich sie gewarnt habe! Ihnen musst du Vorwürfe machen, nicht mir!«
    »Aber die Bombe stammte von dir«, sagte Kohn.
    »Eine effektive Bombe. Sie hat genau das getan, was ich erwartet hatte. Dieser Abgöttertempel musste in Schutt und Asche gelegt werden. Tote wollte ich nicht. Ich wollte einfach… Ich wollte Chaos, das wollte ich! Aber nicht, dass Menschen sterben!«
    »Und jetzt?«, fragte Kohn.
    Sallie war im Erdgeschoss angelangt. Stand vier Meter von ihnen entfernt.
    »Wir fliegen weg. Unser genaues Ziel braucht euch nicht zu interessieren. Man erwartet uns dort. Wir werden dort ein sinnvolles Leben haben. Eure Regierung hat uns zehn Millionen Dollar in bar gezahlt. Top, oder? Wir sind okay. Das Geld werden wir für gute Zwecke verwenden. Wo es gebraucht wird. Es ist nicht für uns selbst.«
    »Dieser Boujeri ist eine tickende Zeitbombe«, sagte Ouaziz. »Ich kenne ihn. Er hat auch in Vught gesessen. Er wird sich eines Tages gegen euch wenden.«
    »Ich bin auf alles vorbereitet. Vielen Dank für den Rat, Pa-pa. «
    »Warum hast du nicht versucht, die Bank nebenan zu plündern? Die Information über den Zugangsweg unter dem Gebäude hast du von mir. Aus meinen Notizen. Die hast du in Luxemburg gefunden, oder? Wozu Kinder terrorisieren, anstatt eine Bank auszurauben? Hätten wir zusammen machen können…«
    »Vater und Sohn auf dem Verbrechertrip? So eine Art Familienunternehmen? Hast du mir deswegen die Waffe bringen lassen?«
    »Ich finde, dass ein erwachsener Mann ab seinem einundzwanzigsten Lebensjahr eine Waffe tragen sollte.«
    »Weißt du was?«, sagte Sallie. »Das finde ich auch. Und das tue ich auch.« Er hielt kurz die Waffe in die Höhe. »Das ist deine Heckler & Koch.«
    »Schön, Sallie. Ich bin froh, dass du sie bei dir hast. Aber wir sind Berber, Junge. Wir sind stolze Menschen. Wir töten, wenn es sein muss. Weil man uns bedroht. Um unserer Ehre willen. Aber das hier…« – Ouaziz zeigte zur Aula – »… das hier ist schlecht. Das verstößt gegen unsere Traditionen.«
    »Wir haben schon immer Reisende und Karawanen überfallen, mein lieber Papa.«
    »Das waren die Araber. Nicht wir.«
    »Was willst du denn nun eigentlich von mir? Warum bist du durchs Abwasserrohr zu mir hergekrochen, Kicham?«
    »So spricht man nicht mit seinem Vater, Sallie«, unterbrach Kohn ihn drohend und im Brustton der Überzeugung.
    Theo wusste, dass Kohn keine Angst kannte. Kohn fixierte Kichams Sohn mit unanfechtbarer Autorität. Theo bewunderte ihn.
    »Du kannst mich nicht herumkommandieren, Jude«, erwiderte Sallie.
    »Nenn mich, wie du willst. Du weißt, dass Spezialeinsatzkräfte zum Sturm der Schule bereitstehen. Sie haben das Equipment, um durch die Wände zu sehen. Eure Waffen bestehen größtenteils aus Metall, ihre Messgeräte bestimmen kontinuierlich eure exakte Position innerhalb des Gebäudes. Wilders wird nicht kommen. Lass es gut sein. Lass uns euren Abzug regeln. Nehmt das Flugzeug, fliegt nach Asien stan, und kommt nie mehr wieder.«
    »Du bist dir deiner Sache ja sehr sicher, Jude.«
    »Bei meiner Erfahrung und meinen Dienstjahren dürfte ich mir diese Sicherheit mit Fug und Recht erworben haben, denke ich. Was willst du jetzt machen? Lehrer umbringen, wenn du nicht bekommst, was du willst? Kinder? Und damit erwirbst du dir in Asien stan Sympathien?«
    »Okay, ich räume ein… Wilders wird sich nicht blicken lassen«, entgegnete Sallie. »Das habe ich von Anfang an so eingeschätzt. Damit ist er von heute an erledigt. Wir lassen das Ultimatum verstreichen, und dann können die Kinder gehen. Heute Abend fliegen wir weg.«
    »Du hast gezeigt, was du kannst«, sagte Ouaziz. »Jetzt wird es Zeit aufzuhören. Lass die Kinder gehen.«
    »Wir müssen warten, bis das Ultimatum abläuft.«
    »Nein, tu’s jetzt«, sagte Kohn.
    Ouaziz machte zwei Schritte auf seinen Sohn zu, und bevor dieser die Hand heben konnte, um sich zu schützen, warf er sich auf ihn.
    Im selben Moment sprang Kohn zu Karel und gab ihm einen Kopfstoß. Karel spritzte sofort das Blut aus der Nase. Kohn drückte mit der linken Hand den Lauf von Karels Waffe weg und schlug ihm mit der rechten Faust

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