Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein gutes Herz (German Edition)

Ein gutes Herz (German Edition)

Titel: Ein gutes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon de Winter
Vom Netzwerk:
mir, dass ich zuerst mit dir rede.«
    »Mit Sonja hast du noch nicht gesprochen?«
    »Nein. Ich wollte das zuerst dir unterbreiten. Ich habe nicht den Eindruck, dass es gefährlich sein könnte, wenn sie mit ihm spricht. Ich hätte mir das ja denken können. Ihre Beziehung war ziemlich heftig. Und zu der Zeit ist auch Sonjas Vater verschwunden. Das hat sie mitgenommen und ihre Beziehung zu Kohn noch intensiviert, glaube ich. Kohn ist nicht ganz sauber, verstehst du? Er ist zwar nicht vorbestraft, aber das muss nicht viel heißen.«
    »Ich bin auch nicht vorbestraft, Bram. Und das heißt auch nichts.«
    »Das besagt alles.«
    De Winter fragte: »Hast du ihm von Sonja und mir erzählt?«
    »Nein. Ich wollte erst mit dir sprechen. Ich habe ihm gesagt, dass das Gespräch, falls Sonja zustimmt, in meiner Kanzlei stattfinden könne. Das sei für ihn kein Problem, sagte er.«
    »Sollte ich dabei sein?«
    »Schon möglich. Wenn Sonja es will… Und Kohn…«
    »Bram, ich glaube, dass sie ihn immer noch liebt.«
    »Es ist lange her.«
    »Ich habe Kohn ein einziges Mal erwähnt. Das ertrug sie nicht, allein schon, dass sein Name genannt wurde, war ihr zu viel. Sie hasst ihn. Also liebt sie ihn.«
    »Ich habe euch zusammen gesehen. Sie ist verrückt nach dir.«
    »Ich bin zweite Wahl. Das wusste ich gleich, als wir uns kennenlernten. Damit kann ich leben. Sie ist auch für mich nicht die erste Wahl. Es war nicht meine Entscheidung, dass Jessica und ich uns getrennt haben. Aber Sonja ist eine wundervolle zweite Wahl. Nein, damit tue ich ihr unrecht. Sie ist B+ . Ich werde sie verlieren. Das weiß ich. Er ist gekommen, um sie zu holen.«
    »Davon kann keine Rede sein. Wirklich nicht. Er erzählte etwas, was du wissen solltest. Er hat ein Spenderherz. Viel mehr hat er nicht gesagt. Er hatte eine Herztransplantation. Und die ist angeblich der Grund dafür, dass er in der Stadt ist.«
    »Eine Herztransplantation? Was hat das mit Sonja zu tun?«
    »Keine Ahnung.«
    »Warum will er sie sprechen?«
    »Wie ich schon sagte, keine Ahnung.«
    »Hast du nachher Zeit? Ich muss dir etwas erzählen, was mit ihm zu tun hat, und das geht nicht am Telefon. Ich habe es dir nie erzählt. Ich habe es nie irgendwem erzählt. Auch Jessica weiß nichts davon. Hast du nachher Zeit, wollen wir uns zu einem kleinen Imbiss treffen?«
    Sie verabredeten sich in einem Bistro an der Prinsengracht.
    Eine Viertelstunde später rief Sonja aus dem Krankenhaus an.
    »Ich will ihn nicht sehen«, sagte sie. »Ich melde mich krank und fahre weg.«
    »Warum denn wegfahren?«, fragte de Winter.
    »Er ist verrückt. Er ist gefährlich. Ich will ihn nicht. Ich fahre ein paar Tage mit Nathan weg. Ins Ausland.«
    »Du fährst nicht weg. Du läufst vor niemandem davon. Ich rufe Bram an, und wir sorgen für Bodyguards, wenn du es für nötig hältst.«
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Doch, ich kenne ihn.«
    »Nicht so, wie ich ihn kenne«, entgegnete Sonja.
    »Ich weiß nicht, wie du ihn kennst, aber ich kenne ihn von früher, und obwohl ich ihn mehr als zwanzig Jahre nicht gesehen habe, weiß ich, dass er auf mich hört. Ich werde mit ihm reden, in Ordnung? Tu nichts Übereiltes. Bleib einfach auf deiner Abteilung. Ich hole Nathan ab.«
    »Ich möchte Bodyguards«, sagte sie. »Vor und hinter dem Haus.«
    »Die bekommst du. Ich rufe Bram an, der weiß, wen wir dafür anheuern können.«
    »Leon, ich dachte, dass es vorbei wäre. Und jetzt ist er plötzlich da. Nach mehr als zehn Jahren. Ich brauchte diese Jahre, um von ihm loszukommen. Um nicht jede Nacht Alpträume zu haben. Das stinkt zum Himmel.«
    De Winter musste es aussprechen. Es lag auf der Hand, und jetzt war der Moment, es zur Sprache zu bringen. Die Ähnlichkeit von Nathan mit Max Kohn war unübersehbar.
    »Max ist der Vater von Nathan.«
    Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Sie sagte: »Ja.«
    De Winter lauschte auf die Hintergrundgeräusche, die er über Sonjas Handy auffing. Sie schwieg.
    Er sagte: »Aber er weiß es nicht.«
    »Nein. Er weiß es nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte de Winter. Jetzt war er sich sicher, dass er sie verlieren würde.
    Sonja sagte: »Du verstehst nur ein kleines bisschen. Da ist noch viel mehr.«
    »Möchtest du irgendwann darüber reden oder nicht?«
    »Nein. Ich mache jetzt hier weiter. Ich bin heute Abend um acht zu Hause. Ruf mich an, wenn du etwas in Sachen Bodyguards weißt.«
    De Winter rief Moszkowicz an und erzählte, dass Sonja um persönlichen Schutz gebeten

Weitere Kostenlose Bücher