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Ein gutes Herz (German Edition)

Ein gutes Herz (German Edition)

Titel: Ein gutes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon de Winter
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übrigen Verkehr gesperrt worden, und alle verfügbaren Krankenwagen pendelten zwischen Stopera und den Krankenhäusern. Sie gingen davon aus, dass sich die Zahl der Verletzten auf über hundert erhöhen werde. Inzwischen seien zwei Tote geborgen worden.
    »Männer? Frauen?«, unterbrach Cohen ihn.
    »Zwei Männer. Sie sind noch nicht identifiziert.«
    Es gebe acht Schwerverletzte, einer davon schwebe in Lebensgefahr.
    »Haben wir die Namen der Schwerverletzten?«, unterbrach Cohen ihn erneut.
    Welten schüttelte den Kopf. »Wir arbeiten daran.« Die umliegenden Gemeinden hätten ihre Hilfe angeboten, und er habe Krankenwagen von ihnen angenommen. Was Polizei- und Feuerwehreinheiten betreffe, seien ihre eigenen Kapazitäten ausreichend. Er gab das Wort an jemanden von der Feuerwehr weiter.
    Dieser erzählte, dass das Feuer Folge einer heftigen Explosion im Zentrum der Tiefgarage gewesen sei. Die Explosion habe ein Loch in die Decke der Tiefgarage geschlagen, die zugleich Fußboden des Opernhauses sei. Die Druckwelle sei so massiv gewesen, dass die Fenster im Eingangsbereich der Oper von innen her geborsten seien. Alle umstehenden Gebäude seien beschädigt worden, bis hinüber auf die andere Seite der Amstel. Es müsse sich um ein Leck handeln, durch das viele Stunden lang so viel Gas ausgetreten sei, dass schon das kleinste Fünkchen eine katastrophale Explosivkraft habe entfachen können. Dies seien aber noch Hypothesen, bis das Feuer gelöscht sei und man vor Ort genauere Untersuchungen anstellen könne.
    Ein Mann von Liander, der Firma, die für die Infrastruktur von Gas- und Energieversorgung zuständig war, übernahm und erzählte, dass innerhalb von fünf Minuten nach der ersten Meldung sämtliche Hauptgasleitungen im Viertel rund um die Stopera abgesperrt worden seien. Er hatte einen Laptop vor sich auf dem Tisch, und während die Runde schweigend zuschaute, koppelte er diesen mittels einer Bluetooth-Verbindung an den großen Bildschirm, der die hintere Wand des Raumes einnahm. Die Hubschrauberbilder von der Stopera wurden vom Straßenplan dieses Bezirks verdrängt. Die roten Linien darauf waren die Hauptgasleitungen. Der Mann erklärte, dass unter der Stopera überhaupt keine Hauptgasleitungen verliefen.
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Cohen.
    »Nicht mehr als das, was ich gesagt habe«, antwortete der Mann. »Das Gas muss sich über Schächte oder Rohre unter der Tiefgarage angesammelt haben. Wie das vor sich gegangen ist, wissen wir nicht. Vielleicht durch alte Kanalisationsrohre. Die Lecks müssen ziemlich groß gewesen sein.«
    Cohen blickte in die Runde. »Woran fehlt es im Moment? Was wird noch benötigt, worüber wir jetzt nicht verfügen?«
    »Wir haben alles, glaube ich«, sagte Welten. »Fred?«
    Fred war einer der Wortführer der Feuerwehr. Er sagte, dass alles nur eine Frage der Zeit und der Organisation sei. Das Material, das eingesetzt werden könne, befinde sich bereits vor Ort. Es sehe so aus, als könne das Feuer in den nächsten dreißig Minuten unter Kontrolle sein. Er nickte dem Mann vom Technischen Management der Stopera zu und forderte ihn damit auf, ergänzende Angaben zu machen. Der Mann hatte nicht viel beizutragen. Er erzählte etwas über die Notfallrichtlinien in der Stopera und setzte sich wieder.
    Welten schlug vor, in einer Stunde wieder zusammenzukommen.
    Cohen blieb sitzen, während die anderen schweigend den Raum verließen. Nur Welten blieb bei ihm zurück; er ließ sich auf dem Stuhl neben dem Bürgermeister nieder.
    Cohen fragte: »Wie kommt es zu so einem Leck, Bernard?«
    »Bodenabsenkung? Veränderter Grundwasserspiegel? Wir befinden uns in Amsterdam, wir leben auf einem Sumpf.«
    »Ich möchte wissen, ob irgendeine städtische Einrichtung hierfür verantwortlich gemacht werden kann. Du kannst darauf wetten, dass sich das Parlament mit der Sache befassen wird.« Er wollte fluchen. Es war keine Presse in der Nähe, er brauchte sich also keinen Zwang anzutun. »So eine Scheiße, so ein blöder Mist!«
    Er warf einen kurzen Blick auf den großen Bildschirm, auf dem wieder die zerstörte Vorderfront des Opernhauses zu sehen war.
    Feuerwehrfahrzeuge bildeten einen Kordon entlang der Süd- und Westseite des Gebäudes. Und in zweiter Reihe dahinter standen Polizeibusse und Krankenwagen. Die Blaulichter verschwanden hin und wieder in grauen oder schwarzen Rauchwolken.
    Cohen konnte sich das nicht lange anschauen und wandte sich ab. Er wusste, dass sein Gesicht jetzt

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