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Ein Hauch Vanille (German Edition)

Ein Hauch Vanille (German Edition)

Titel: Ein Hauch Vanille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Berg
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mein Herz schlug so schnell wie nie, ich war wie elektrisiert. Hätte
ich vorher darüber nachgedacht, wäre so etwas nie über meine Lippen gekommen.
Nun aber dachte ich darüber nach und gleich holten mich meine Ängste wieder
ein: Was wenn er verschreckt zurück weichen würde, vielleicht wollte er nicht
einmal Kinder? Nein, unter normalen Umständen hätte mich nichts und niemand
dazu gebracht so etwas zu sagen. Aber dies war kein normaler Umstand. Ich war
definitiv verliebt und Hormone trieben schon manchmal ein seltsames Spiel. Doch
mit nur einem Satz setzte er meinem Gefühls Wirrwarr abrupt ein Ende.    
„Ich auch von dir“, hauchte er sanft zurück. Unbeirrbar suchte er meine Lippen.
Er öffnete leicht den Mund und sah mir, ohne einen Lidschlag zu tätigen in die
Augen.  Da ich mich gefühlsmäßig für meine Verhältnisse sowieso schon viel zu
weit aus dem Fenster gelehnt hatte, würde es jetzt auf den Rest auch nicht mehr
ankommen. Er musste einfach wissen, was ich für ihn empfinde.
„Du wirst mich nie mehr los, weil ich mich in dich verliebt habe und das schon
am allerersten Tag, als ich dich im Wald gesehen habe.“ Bevor er noch etwas
sagen konnte, presste ich auch schon meinen Mund auf seine Lippen. Umhüllt vom
Duft der Vanille, glitten wir eng umschlungen ins Blumenmeer hinab. Kaum
möglich, dass es hierzu noch eine Steigerung geben konnte.       
Plötzlich fiel mir aber siedend heiß ein, dass es wieder Zeit zum “zaubern“
war. Denn jetzt wollte ich auf keinen Fall hier weg. Ich richtete mich auf,
weil ich im Schneidersitz die zwei Zauberpilze, die ich vorhin gepflückt hatte,
nicht aus meiner Tasche ziehen konnte. Dann steckte ich sie in den Mund.              
„Bäh“, es schüttelte mich, als ich sie langsam zwischen meinen Zähnen zermahlte
und der Brechreiz fast unerträglich wurde.            
„Ich habe das Gefühl, als werden sie immer bitterer. Wir müssen uns nächstes
Jahr auf jeden Fall etwas anderes einfallen lassen. Die Dinger krieg ich nicht
mehr lange runter, sonst muss ich wirklich irgendwann brechen.“        
Shane lag zwischen den Blumendolden auf dem Boden, stützte sich mit dem
Ellenbogen seitlich ab und beobachtete mich. Plötzlich fing er zu grinsen an.               
„Was?“ fragte ich provokativ und sah mich um. „Liegt hier vielleicht wieder
irgendein Vieh rum? Bedächtig musterte ich ihn. „Komm mir bloß nicht wieder
mit: wenn du das kannst, kann ich das auch“, frotzelte ich. Doch er lächelte
nur mitleidig.   
„Na warte, dir helfe ich“, sagte ich, setzte mich auf ihn und zwickte ihn rechts
und links in die Seiten. Wieder  krümmte er sich vor Lachen, doch mit einem
Satz hatte er sich aus meinen Fängen befreit. Schneller als ich mich versah,
lag ich nun unter ihm. Er beugte sich über mich und hielt mich an den Armen
fest. Ich hatte keine Chance gegen ihn, er war einfach zu stark. Das hieß
natürlich nicht, dass ich aufgeben würde. Mit den Füßen versuchte ich ihm von
hinten einen Tritt zu verpassen, um mich so von ihm zu lösen, doch vergebens.
So sehr ich mich auch anstrengte, ich schaffte es einfach nicht mich zu
befreien. Stattdessen wanderte sein Griff meinen Armen entlang, bis zu meinen
Handgelenken. Er beugte sich tiefer zu mir herunter, machte kurz vor meinem
Gesicht Halt und rührte sich nicht mehr.             
„Wie ich dich vermissen werde!“ sagte er und ich konnte  in seinen Augen ablesen,
dass er es wirklich ernst meinte.         
Sein Griff lockerte sich, er ließ mich los. Böser Fehler!         
„Und damit du mich auch wirklich nicht vergisst, verpasse ich dir noch ein paar
schöne Andenken“, lachte ich und kniff ihm wieder in die Seiten. Bevor er sich
wehren konnte, sprang ich jedoch auf und wollte davon rennen, aber schon packte
er mich von hinten und umschlang meine Taille mit den Armen.  
„Lass uns meine Familie besuchen gehen“, wisperte er mir ein wenig außer Atem,
im ernsten Ton ins Ohr. Ich drehte mich zu ihm um, lächelte ihn an und nickte
zustimmend.
    Gemeinsam
rannten wir Hand in Hand los, immer schneller, bis ich seine Hand loslassen
musste, um nicht hinzufallen. Je höher ich in den Himmel sprang, desto mehr
Farben zogen an meinen Augen vorbei. Die Umgebung sah ich jeweils in der Farbe,
in der ich mich gerade befand. Erst hüllte sich alles rosarot, dann verwandelte
sich meine Sicht in eine

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