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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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dachte, er hätte dich auch informiert, und dass du deswegen hier wärst.«
    »Wir sind fertig? Wir sind frei?« Sie sprang auf und zog Jonas mit sich hoch, um ihn umarmen zu können. »Wann hast du Feierabend?«
    • • •
    Zwei Stunden später war Carly auf dem Weg zu Jonas’ Wohnung, wo er sie zum Abendbrot erwartete. Sie war aufgeregter als vor dem Shooting. Mehr als aufgeregt als vor ihrer ersten Theaterpremiere an der Schule. Damals hatte sie eine Hauptrolle gespielt, und Vernon, eine Klasse über ihr und der Schwarm aller Mädchen, war der männliche Gegenpart gewesen. Es gab eine Szene, in der sie sich küssten, und auf die freute sich Carly bei jeder Probe ganz besonders.
    Ein paar Tage vor der Premiere waren sie und Vernon verabredet, um ein paar Stellen durchzuspielen, in denen er noch nicht textsicher war, darunter die Kussszene. Was in der Schulaula überhaupt kein Problem gewesen war, erfüllte sie plötzlich mit großer Befangenheit. Allein in ihrem Zimmer wagte sie kaum, Vernon in die Augen zu sehen. Schließlich bat sie ihre Freundinnen, vorbeizukommen und Zuschauer zu spielen. Dann lief alles wie am Schnürchen.
    Ob es ihr mit Jonas auch so gehen wird? Müssen wir ein paar Nachbarn einladen, die Steve und seine Kamera ersetzen? Ein Glück, dass April nicht in London ist, sonst wäre ich glatt versucht, sie anzurufen und mir beizustehen, indem sie mir und Jonas Anweisungen gibt.
    Sie hatte schon im Café ein wenig gefremdelt. Als sie sich vorhin für das Date – ihr erstes richtiges Date mit Jonas! – umgezogen und dabei die verruchteste Unterwäsche ausgesucht hatte, die sie besaß, war ihr alles immer unwirklicher erschienen.
    Sie fand die Adresse und klingelte, ging die alte, knarzende Treppe hoch und stand ihm gegenüber. Ihr Herz klopfte, und das lag nicht an den fünf Stockwerken, die sie erklommen hatte, sondern an seinem süßen Sonnyboy-Look. Ihre Unsicherheit ließ nach.
    Jonas hatte eine blaue Schürze um, hielt einen Topfwender in der Hand und winkte sie damit herein. Er küsste sie flüchtig, dann ging er voraus. »Magst du chinesisch?«
    Die kleine Kochnische im Wohnzimmer, ein Durcheinander aus Zutaten und Utensilien, verströmte einen köstlichen Duft.
    Jonas deutete auf die Wokpfanne, in der er herumrührte. »Magst du abschmecken? Oder lieber den Tisch decken? Ist alles in dem Sideboard dort drüben.«
    Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie Zeitschriften und CD -Hüllen beiseiteschob und die Reisschälchen auf den Tisch stellte. Kam es ihr nur so vor, oder hatte auch er ein Problem? Wieso benahm er sich so aufgekratzt?
    »Stäbchen sind in der obersten Schublade. Es gibt grünen Tee. Nur falls du magst. Ich hab auch Wasser da und alles Mögliche andere.«
    War ihm überhaupt aufgefallen, dass sie noch keine Silbe gesprochen hatte?
    Er stellte die Pfanne auf den Tisch und füllte die Schalen. »Geht es dir auch so? Ich erwarte ständig, dass es blitzt oder dass aus dem Nichts jemand mit dem Puderpinsel auftaucht.«
    Nein, so ging es ihr nicht, aber sie mochte nicht über die Shootings reden. »Tolle Fotos«, sagte sie mit Blick auf die gerahmten Porträts über dem Sofa.
    Sie aßen, und Jonas erzählte dabei, wie die Fotos zustande gekommen waren und was er mit ihnen ausdrücken wollte. Dann deutete er mit dem Stäbchen auf Carlys linke Hand. »Was machst du denn da?«
    Sie schaute hinunter und sah Schnipsel. Sie hatte an einer Zeitschrift herumgezupft. »Vermutlich eine Übersprungshandlung«, erklärte sie knapp.
    »Genau wie Cecil. Das war mein Hund. Er hat immer gern Papier zerlegt, so wie andere Hunde sich über Socken und Schuhe hermachen. Schau mal.«
    Er aktivierte das Display seines Handys und zeigte ihr ein Foto, auf dem ein fröhlich lächelnder hübscher Junge von etwa vierzehn zu sehen war, der neben einem niedlichen Mischling kniete.
    »Das bist ja du«, rief sie. »Du warst immer schon ein Sonnyboy.«
    »Tiere machen glücklich. Hattest du als Kind auch ein Haustier?«
    »Ich hatte einen Wellensittich, der rückwärts sprechen konnte.«
    »Du hast ihm die Worte rückwärts beigebracht? Cool.«
    »Nein, ich habe ihm einen Satz vorwärts vorgesagt, und er hat ihn rückwärts nachgesprochen.«
    Jonas sah ihr zum ersten Mal, seit sie da war, in die Augen, und sie stellte erleichtert fest, dass er etwas ruhiger wurde. »Das ist ein Scherz.«
    »Nein! Er hat so seltsam gezwitschert, dass es sich angehört hat wie Rückwärtssprechen, darum haben es mir einige Leute

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