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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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nicht, doch sein Mund verzog sich bei diesen Worten zu einer bitteren Miene.

    »Er sagt, dass er es tun wird. Ich zweifle nicht an seinen Worten.« Er machte jetzt einen etwas ruhigeren Eindruck und holte tief und zitternd Luft. »Bitte, Mrs. Fraser«, sagte er, leiser jetzt. »Ich bitte Euch – rettet mich.«
    Ich blickte zu Mrs. Bug und las ihr die Wahrheit an den verschränkten Armen und den zusammengepressten Lippen ab. Sie wusste es.
    In diesem Moment eilte Malva in das Zimmer, einen Becher heißes Wasser in der einen Hand, den Whiskykrug in der anderen.
    »Was soll ich tun?«, fragte sie atemlos.
    »Äh… im Schrank«, sagte ich und versuchte, mich zu konzentrieren. »Wisst Ihr, wie Schwarzwurz aussieht – Beinwell?« Ich hielt Browns Handgelenk und überprüfte mechanisch seinen Puls. Er raste.
    »Aye, Ma’am. Soll ich etwas davon aufsetzen?« Sie hatte Krug und Becher abgestellt und durchsuchte bereits den Schrank.
    Ich sah Brown direkt in die Augen und bemühte mich um Teilnahmslosigkeit.
    »Ihr hättet mich auch umgebracht, wenn Ihr gekonnt hättet«, sagte ich ganz ruhig. Mein eigener Puls raste fast genauso wie der seine.
    »Nein«, sagte er, doch sein Blick wich dem meinen aus. Nur ein winziges Stück, doch er wich aus. »Nein, das hätte ich nie getan!«
    »Ihr habt H-Hodgepile gesagt, er soll mich umbringen.« Meine Stimme bebte bei diesem Namen, und Wut stieg plötzlich in mir auf. »Das wisst Ihr ganz genau!«
    Sein linkes Handgelenk war wahrscheinlich gebrochen, und niemand hatte es gerichtet; das Gewebe war geschwollen, die Haut voll dunkler Prellungen. Trotzdem legte er die Hand auf die meine, um mich zu überzeugen. Er roch ranzig, scharf und wild, wie -
    Ich riss meine Hand los, und Abscheu kroch über meine Haut wie ein Tausendfüßlerschwarm. Ich rieb mir die Handfläche fest an meiner Schürze ab und versuchte, mich nicht zu übergeben.
    Er war nicht dabei gewesen. So viel wusste ich. Von all den Männern war er der einzige, der es nicht gewesen sein konnte; er hatte sich nachmittags das Bein gebrochen. Es war unmöglich, dass er diese schwere, überwältigende Präsenz in der Nacht gewesen war, die sich stinkend auf mich schob. Und doch hatte ich das Gefühl, dass es so war, und schluckte Galle, während mir plötzlich schwindelig wurde.
    »Mrs. Fraser? Mrs. Fraser!« Malva und Mrs. Bug riefen gleichzeitig, und bevor ich so recht wusste, was geschah, hatte Mrs. Bug mich auf einen Hocker gedrückt und stützte mich, während mir Malva einen Becher Whisky an den Mund hielt.
    Ich trank mit geschlossenen Augen und versuchte, mich für den Moment im reinen, durchdringenden Geruch und dem brennenden Geschmack des Whiskys zu verlieren.

    Ich erinnerte mich an Jamies Wut in der Nacht, in der er mich heimgebracht hatte. Wäre Brown damals mit uns im selben Zimmer gewesen, so gab es keinen Zweifel, dass er den Mann umgebracht hätte. Würde er es jetzt auch tun, kaltblütig? Ich wusste es nicht, Brown war jedenfalls davon überzeugt.
    Ich konnte Brown weinen hören, ein leiser, hoffnungsloser Ton. Ich schluckte den Rest des Whiskys, schob den Becher beiseite, richtete mich auf und öffnete die Augen. Zu meiner leichten Überraschung weinte ich ebenfalls.
    Ich stand auf und wischte mir mit der Schürze über das Gesicht. Sie roch tröstend nach Butter, Zimt und frischem Apfelmus, und ihr Duft linderte meine Übelkeit.
    »Der Tee ist fertig, Mrs. Fraser«, flüsterte Malva und zupfte an meinem Ärmel. Ihr Blick war auf Mr. Brown gerichtet, der wie ein Häufchen Elend auf dem Tisch lag. »Wollt Ihr ihn trinken?«
    »Nein«, sagte ich. »Gebt ihn ihm. Dann holt mir Verbandsmaterial – und geht nach Hause.«
    Ich hatte keine Ahnung, was Jamie vorhatte; ich hatte keine Ahnung, was ich tun würde, wenn ich seine Absichten herausfand. Ich wusste nicht, was ich denken oder wie ich mich fühlen sollte. Das Einzige, was ich mit Sicherheit wusste, war, dass ich einen Verletzten vor mir hatte. Das musste vorerst genügen.
     
    Für eine Weile gelang es mir zu vergessen, wer er war. Ich verbot ihm zu sprechen, biss die Zähne zusammen und verlor mich in meiner Aufgabe. Er wimmerte zwar, sagte aber nichts. Ich wusch und verband ihn, ordnete seine Kleider und umsorgte ihn unpersönlich. Doch als es dann kaum noch etwas zu tun gab, verwandelte er sich wieder in sich selbst, und mir wurde bewusst, dass er mich mit jeder Berührung mehr anekelte.
    Schließlich war ich fertig und ging mich waschen. Ich wischte mir

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