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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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er sie wegzwinkerte, nur damit sie wieder aufquollen. Ein Ast schlug ihm ins Gesicht und blendete ihn, während ihm ein scharfer Duft in die Nase stieg.
    »Rotfichte, hilf mir!«, keuchte er, und die Sprache der Kahnyen’kehaka ging ihm über die Lippen, als hätte er niemals Englisch gesprochen oder zu Christus und seiner Mutter gebetet.
    Hinter dir. Es war eine leise Stimme, lautlos, vielleicht nicht mehr als die Stimme seines eigenen Instinkts, doch er fuhr blitzartig herum, einen Stein in der Hand, den er mit aller Kraft von sich schleuderte. Noch einen, noch einen und noch einen, so schnell er werfen konnte. Er hörte ein Knacken, einen dumpfen Aufprall und ein Jaulen, und Rollo kam rutschend zum Halten, um sich herumzuwerfen und anzugreifen.

    »Komm-komm-komm!« Er packte den großen Hund im Laufen am Nacken, zerrte ihn herum, zwang ihn mitzurennen.
    Jetzt konnte er sie hören, zumindest dachte er das. Der Wind, der sich in der Dämmerung erhob, fuhr raschelnd durch die Bäume, und sie flüsterten über ihm, riefen ihn in diese Richtung, dann in jene, zeigten ihm den Weg, während er rannte. Er sah nichts als Farben, halb blind vor Anstrengung, doch sein Verstand spürte ihre kühlende Umarmung; die prickelnde Berührung von Tanne und Fichte, die glatte Rinde einer weißen Espe, glatt wie die Haut einer Frau, klebrig vom Blut.
    Geh dort entlang, komm hierher , glaubte er zu hören und folgte dem Klang des Windes.
    Hinter ihnen erscholl Geheul, gefolgt von kurzen Jaullauten, dann noch ein Heullaut der Bestätigung. In der Nähe, viel zu nah! Er warf im Laufen mit Steinen hinter sich, ohne hinzusehen, keine Zeit, sich umzudrehen und zu zielen.
    Dann hatte er keine Steine mehr und ließ den leeren Hemdschoß fallen, pumpte im Weiterlaufen mit den Armen, ein raues Keuchen in den Ohren, das sein eigener Atem sein mochte oder der des Hundes – oder das Geräusch der Bestien in seinem Rücken.
    Wie viele mochten es sein? Wie weit war es noch? Er begann zu stolpern, und rote und schwarze Streifen schossen durch sein Gesichtsfeld. Wenn das Dorf nicht in der Nähe war, hatte er keine Chance.
    Er schwankte seitwärts und traf gegen einen Ast, der unter seinem Gewicht nachgab, ihn dann wieder aufrecht drückte und auf die Füße stellte. Doch er hatte seinen Antrieb verloren – und sein Richtungsgefühl.
    »Wo?«, keuchte er die Bäume an. »Wohin?«
    Wenn eine Antwort kam, so hörte er sie nicht. Hinter ihm erschollen Gebrüll und ein Aufprall und die Geräusche einer wilden Rauferei, unterbrochen vom Grollen und Jaulen kämpfender Hunde.
    »Rollo!« Er machte kehrt, stürzte sich durch einen Vorhang aus abgestorbenen Weinranken und prallte auf Hund und Wolf, die sich zappelnd und beißend zu einer Kugel aus Fell und blitzenden Zähnen verknäult hatten.
    Er schoss auf sie zu und trat auf sie ein, brüllte und teilte Hiebe aus, froh, endlich etwas zu haben, auf das er einschlagen, gegen das er sich wehren konnte, und wenn es sein letzter Kampf wurde. Irgendetwas riss ihm das Bein auf, doch er spürte nur den Ruck des Aufpralls, als er dem Wolf das Knie fest in die Seite rammte. Dieser jaulte, rollte zur Seite und baute sich im Nu vor ihm auf.
    Der Wolf sprang, und seine Pfoten trafen ihn vor die Brust. Er fiel hintenüber und stieß sich heftig den Kopf; für eine Sekunde ging ihm die Luft aus, und als er wieder zu sich kam, fand er seine Hand unter den sabbernden Kiefern wieder, um diese von seiner Kehle fern zu halten.

    Rollo sprang dem Wolf auf den Rücken, und Ian verlor den Halt und brach unter dem Gewicht des stinkenden, zappelnden Fellhaufens zusammen. Er streckte die Hand aus, auf der Suche nach irgendetwas – einer Waffe, einem Werkzeug, einem Griff, um sich zu befreien -, und bekam etwas Hartes zu fassen.
    Er riss den Stein aus seinem Moosbett und ließ ihn gegen den Kopf des Wolfs krachen. Blutige Zahnbruchstücke flogen durch die Luft und trafen ihn im Gesicht. Schluchzend hieb er erneut zu, und noch einmal.
    Rollo jaulte, ein schrilles Jammern – nein, das war er selbst. Er schmetterte den Stein noch einmal gegen den zertrümmerten Schädel, doch der Wolf hatte aufgehört zu kämpfen; er lag quer über seinen Oberschenkeln, und sein Blick wurde glasig, als er verendete. Angewidert und panisch schob er ihn von sich. Rollos Zähne sanken in die freiliegende Kehle des Wolfs und rissen sie in Stücke. Ein letztes Mal regnete es Blut und warme Hautfetzen.
    Ian schloss die Augen und saß reglos da. Jede

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