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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Freundeskreis etwas ein, was nach Whisky aussah.
    »Das hat er sich bestimmt schon selbst besorgt«, erwiderte Roger trocken. Er ließ sie stehen und bahnte sich seinen Weg um die Feiernden am Feuer herum. Er verschwand in der Dunkelheit, doch dann sah sie, wie sich die Tür der Küferwerkstatt öffnete, Rogers Umriss kurz im Licht auftauchte, das von innen kam, und seine kräftige Gestalt das Licht blockierte, bevor er in der Werkstatt verschwand.
    »Will trinken, Mama!« Jemmy zappelte wie eine Kaulquappe, um sich aus ihren Armen zu befreien. Sie setzte ihn auf den Boden, und er verschwand wie der Blitz, wobei er beinahe eine rundliche Dame mit einem Teller voll Maispfannkuchen zu Fall brachte.
    Der Duft der dampfenden Küchlein erinnerte sie daran, dass sie noch nicht zu Abend gegessen hatte, und sie folgte Jemmy zu dem Tisch mit dem Essen, wo Lizzie ihr in ihrer Rolle als angehende Tochter des Hauses mit wichtiger Miene zu Sauerkraut, Würstchen, Eiern und einem Gericht verhalf, das Mais und Kürbis enthielt.
    »Wo ist denn dein Liebster, Lizzie«, fragte sie scherzhaft. »Solltest du nicht mit ihm zusammen essen?«
    »Oh, er?« Lizzie sah aus wie jemand, der sich an etwas erinnerte, das zwar generell von vagem Interesse, jedoch nicht von unmittelbarer Wichtigkeit war. »Manfred meinst du? Er ist… da drüben.« Sie kniff die Augen gegen den Schein des Feuers zu, dann deutete sie mit dem Löffel auf Manfred McGillivray. Ihr Verlobter war mit drei oder vier anderen jungen Männern zusammen, die einander untergehakt hatten und schunkelnd ein deutsches Lied sangen. Sie schienen Schwierigkeiten zu haben, sich an den Text zu erinnern, denn jede Zeile endete damit, dass sie sich kichernd und schubsend gegenseitig Vorwürfe machten.
    »Hier, Schätzchen«, sagte Lizzie und beugte sich vor, um Jemmy ein Stück Wurst zu geben. Er schnappte den Leckerbissen auf wie eine hungrige Robbe und kaute emsig darauf herum, dann murmelte er: »Hill kinkeng« und spazierte in die Nacht davon.
    »Jem!« Brianna machte Anstalten, ihm nachzugehen, wurde jedoch durch eine Gruppe von Leuten aufgehalten, die auf den Tisch zusteuerten.
    »Keine Sorge seinetwegen«, beruhigte Lizzie sie. »Es weiß doch jeder, wer er ist; ihm wird schon nichts zustoßen.«
    Vielleicht wäre sie ihm dennoch gefolgt, doch dann sah sie einen kleinen
Blondschopf neben ihm auftauchen. Germain, Fergus’ und Marsalis Ältester – und Jems Busenfreund. Germain war zwei Jahre älter und verfügte über einiges mehr an Weltgewandtheit als ein durchschnittlicher Fünfjähriger, was er zum Großteil dem Vorbild seines Vaters verdankte. Sie hoffte nur, dass er sich in der Menge nicht als Taschendieb betätigte, und nahm sich im Geiste vor, ihn später nach Diebesgut zu durchsuchen.
    Germain hielt Jem fest an der Hand, und so ließ sie sich überreden, sich mit Lizzie, Inge und Hilde auf den Strohballen niederzulassen, die ein Stück vom Feuer entfernt auf dem Boden lagen.
    »Und wo ist Euer Liebster?«, scherzte Hilde. »Der hübsche schwarze Teufel?«
    »Oh, er?«, ahmte Brianna Lizzie nach, und sie brachen alle in höchst undamenhaftes Gelächter aus; offenbar machte das Bier schon länger die Runde.
    »Er tröstet Ronnie«, sagte sie und drehte den Kopf in Richtung der dunklen Küferwerkstatt. »Ist Eure Mutter bestürzt über Sengas Wahl?«
    »Och, aye«, sagte Inge und rollte ausdrucksvoll mit den Augen. »Ihr hättet sie streiten hören sollen, sie und Senga. Sie sind mit Zähnen und Krallen aufeinander los. Pa ist Fischen gegangen und drei Tage fort geblieben.«
    Brianna senkte den Kopf, um ihr Grinsen zu verbergen. Robin McGillivray wünschte sich ein friedliches Dasein; etwas, das ihm in Gesellschaft seiner Frau und seiner Töchter wohl nie vergönnt sein würde.
    »Ah, nun ja«, sagte Hilde philosophisch und lehnte sich ein wenig zurück, um ihren Bauch zu entlasten. Ihre erste Schwangerschaft war schon weit fortgeschritten. »So viel konnte Mutter nun auch wieder nicht sagen. Heinrich ist schließlich der Sohn ihrer eigenen Cousine. Auch wenn er arm ist .«
    »Aber jung«, fügte Inge praktisch denkend hinzu. »Pa sagt, Heinrich hat noch Zeit, reich zu werden.« Reich war Ronnie Sinclair nicht gerade – und er war dreißig Jahre älter als Senga. Andererseits gehörten ihm sowohl die Küferwerkstatt als auch die Hälfte des Hauses, in dem er und die McGillivrays lebten. Und nachdem Ute ihre beiden älteren Töchter mit wohlhabenden Männern verheiratet

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