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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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gelacht, die ganze Zeit… solange wir dort waren.«
    Er antwortete nicht, sondern neigte den Kopf, so dass er an ihrem ruhte. Sie seufzte noch einmal tief auf.
    »Jemmy wird zwar nie nach Disneyland fahren – aber das wird er haben. Eine Familie, die lacht – und Millionen kleiner Lichter in den Bäumen.«

SIEBTER TEIL
    KOPFÜBER TALABWÄRTS

53
    Prinzipien
    Fraser’s Ridge, North Carolina,
3. Juli 1774,
von James Fraser, Esq.
     
    An Seine Lordschaft, John Grey,
Mount Josiah Plantage in der Kolonie Virginia
     
    Mein lieber Freund, ich kann auch nicht ansatzweise ausdrücken, wie dankbar ich dir für deine Güte bin, mir einen auf deine eigene Bank ausgestellten Wechsel als Vorauszahlung für den Verkauf der dir anvertrauten Gegenstände zu schicken. Mr. Higgins ist bei der Ablieferung dieses Dokuments natürlich äußerst taktvoll vorgegangen – und doch entnehme ich seinem besorgten Verhalten und seinem Bemühen um Diskretion, dass du womöglich den Eindruck hast, dass wir in Not sind. Ich beeile mich, dir zu versichern, dass dies nicht der Fall ist; wir kommen gut zurecht, was Nahrungsmittel, Kleidung und andere Lebensnotwendigkeiten angeht.
     
    Ich sagte ja schon, dass ich dir die Details der Angelegenheit mitteilen würde, und ich sehe, dass ich es tun muss, wenn auch nur, um dir die Vorstellung zu nehmen, dass meine Familie und meine Pächter am Hungertuch nagen.
     
    Abgesehen von einer kleinen juristischen Verpflichtung, für die ich Bargeld benötige, muss ich ein Geschäft abschließen, und zwar den Kauf einer Reihe von Gewehren. Ich hatte die Hoffnung gehegt, diese durch die Vermittlung eines Freundes erwerben zu können, doch dieses Arrangement besteht nicht länger; ich muss mich also anderweitig umsehen.
     
    Meine Familie und ich sind zu einem Empfang zu Ehren von Miss Flora MacDonald eingeladen, der Heldin des Aufstands von’45 – ich glaube,
du bist mit der Dame bekannt? Ich erinnere mich, dass du mir einmal erzählt hast, wie du ihr in London begegnet bist, während sie dort eingekerkert war. Er soll nächsten Monat auf River Run, der Plantage meiner Tante, stattfinden. Da dieses Ereignis von vielen Schotten besucht werden wird, die zum Teil aus beträchtlicher Entfernung anreisen werden, hege ich die Hoffnung, dass es mir dort mit Hilfe von Bargeld gelingen wird, die benötigten Waffen aus anderen Quellen zu besorgen. Apropos, sollten sich derartige Quellen unter deinen eigenen Verbindungen finden, wäre ich dankbar, davon zu hören.
     
    Ich schreibe rasch, da Mr. Higgins noch andere Aufträge hat, doch meine Tochter bittet mich, dir eine Schachtel Streichhölzer zu übersenden, ihre eigene Erfindung. Sie hat Mr. Higgins sorgfältigst in ihrem Gebrauch unterwiesen; falls er also nicht auf dem Rückweg unabsichtlich in Flammen aufgeht, wird er sie dir vorführen können.
     
    Dein ergebener und gehorsamer Diener,
James Fraser
     
    P.S. Ich benötige dreißig Musketen mit so viel Pulver und Munition wie möglich. Es müssen nicht die neuesten Modelle sein, aber sie müssen in gutem Zustand und funktionsbereit sein.
    »›Andere Quellen‹«, sagte ich, während ich ihm zusah, wie er den Brief mit Sand löschte, bevor er ihn zusammenfaltete. »Du meinst Schmuggler? Und falls ja, bist du sicher, dass Lord John verstehen wird, was du meinst?«
    »Das bin ich, und das wird er«, versicherte mir Jamie. »Ich kenne selbst ein paar Schmuggler, die über die Outer Banks Waren ins Land bringen. Aber er wird diejenigen kennen, die über Roanoke kommen – und dort sind die Geschäfte besser, wegen der Blockade in Massachusetts. Die Waren kommen über Virginia herein und werden auf dem Landweg nach Norden transportiert.«
    Er nahm eine halb heruntergebrannte Wachskerze vom Wandbord, hielt sie an die Glut des Kaminfeuers und ließ dann das weiche braune Wachs in einer Pfütze über den Rand des Briefes laufen. Ich beugte mich vor und drückte meinen linken Handrücken in das warme Wachs, so dass der Abdruck meines Eherings darin zurückblieb.
    »Ich könnte Manfred McGillivray verwünschen«, sagte er relativ gefasst. »Die Kosten werden dreimal so hoch sein, und ich muss sie über einen Schmuggler besorgen.«
    »Wirst du trotzdem nach ihm fragen? Bei dem Empfang, meine ich?« Flora MacDonald, die Frau, die Charles Stuart nach der Schlacht von Culloden gerettet hatte, indem sie ihm die Kleider ihrer Dienstmagd anzog und
ihn auf Skye zu einem Treffpunkt schmuggelte, wo ihn die Franzosen erwarteten,

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