Ein Hauch von Schnee und Asche
entlang, als ich ihn an der Einmündung des Pfades sah, wo er sein Pferd an einen Baum band. Er zog seinen Hut vor mir und verbeugte sich, dann kam er über den Hof und ließ den Blick neugierig über die Vorbereitungen schweifen, die hier im Gange waren.
Wir hatten Sägeböcke unter den Kastanien aufgestellt und Bretter darübergelegt, um sie als Tische zu benutzen, und ein Strom von Frauen huschte unablässig wie die Ameisen zwischen Haus und Hof hin und her. Die Sonne ging schon unter, und die Männer würden sich bald zum Feiern einfinden; schmutzig, erschöpft, hungrig – und überglücklich, weil ihre Plackerei ein Ende hatte.
Ich begrüßte den Major mit einem Kopfnicken und nahm erleichtert sein Angebot an, das Brot für mich zu tragen.
»Heumachen, ja?«, sagte er, nachdem ich es ihm erklärt hatte. Ein nostalgisches Lächeln breitete sich über sein wettergegerbtes Gesicht. »Daran kann ich mich aus meiner Kinderzeit erinnern. Aber das war in Schottland, aye? Und wir hatten selten so herrliches Wetter dazu.« Er blickte zum strahlenden, tiefblauen Augusthimmel auf. Er war wirklich das perfekte Wetter zum Heumachen, heiß und trocken.
»Es ist wunderbar«, sagte ich und zog beifällig die Nase hoch. Der Duft des frischen Heus war überall – genau wie das Heu; es lag in schimmernden Bergen in jedem Schuppen, alle hatten die Kleider voller Halme, und überall lagen Spuren von verstreutem Heu. Jetzt vermischte sich der Duft des geschnittenen, trockenen Heus mit dem herrlichen Geruch des Barbecues, das über Nacht in der Erde geköchelt hatte, des frischen Brotes und des zu Kopf steigenden Aromas von Mrs. Bugs Cidre. Marsali und Brianna holten ihn in Krügen aus dem Kühlhaus, wo er zusammen mit der Buttermilch und dem Bier kühl gehalten wurde.
»Ich sehe, dass ich einen guten Zeitpunkt gewählt habe«, merkte der Major an, der all diese Anstrengungen beifällig betrachtete.
»Wenn Ihr zum Essen gekommen seid, ja«, sagte ich belustigt. »Wenn Ihr hier seid, um mit Jamie zu sprechen, müsst Ihr wohl bis morgen warten.«
Er sah mich verwundert an, bekam aber keine Gelegenheit, weiter nachzufragen; ich hatte wieder eine Bewegung an der Wegmündung gesehen. Der Major drehte sich um und folgte meiner Blickrichtung. Dann runzelte er die Stirn.
»Oh, das ist ja dieser Kerl mit dem Brandzeichen im Gesicht«, sagte er, Argwohn und Missbilligung in der Stimme. »Ich habe ihn schon in Coopersville gesehen, doch er hat mich zuerst gesehen und ist mir ausgewichen. Soll ich ihn verjagen, Ma’am?« Er schob sich schon den Schwertgürtel auf der Hüfte zurecht, als ich ihn am Unterarm packte.
»Ihr werdet nichts dergleichen tun, Major«, sagte ich scharf. »Mr. Higgins ist unser Freund.«
Er sah mich ausdruckslos an, dann ließ er seinen Arm sinken.
»Natürlich, Mrs. Fraser, wie Ihr wünscht«, sagte er kühl, schlug sich den Staub von den Händen und setzte sich in Richtung der Tische in Bewegung.
Ich verdrehte frustriert die Augen und ging auf den Neuankömmling zu, um ihn zu begrüßen. Es stand fest, dass Bobby Higgins sich dem Major auf dem Weg nach Fraser’s Ridge hätte anschließen können; es stand genauso fest, dass er es bewusst gelassen hatte. Ich sah, dass ihm Maultiere ein wenig vertrauter geworden waren; er ritt eines und führte ein anderes am Zügel, das mit einer viel versprechenden Sammlung von Packtaschen und Kisten beladen war.
»Mit den besten Wünschen Seiner Lordschaft, Ma’am«, sagte er mit einem zackigen Salut und glitt von seinem Maultier. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie MacDonald ihn beobachtete – und kurz auffuhr, als er die militärische Geste erkannte. Nun wusste er also, dass Bobby Soldat war, und würde zweifellos unverzüglich seinen Hintergrund ausspionieren. Ich unterdrückte einen Seufzer; ich konnte das nicht in Ordnung bringen, sie mussten es unter sich selbst ausmachen – falls es überhaupt etwas auszumachen gab.
»Ihr seht gut aus, Bobby«, sagte ich und schob meine innere Unruhe mit einem Lächeln beiseite. »Keine Schwierigkeiten beim Reiten, hoffe ich?«
»Oh, nein, Ma’am!« Er strahlte. »Und seit ich von hier aufgebrochen bin, bin ich kein einziges Mal mehr umgekippt!« Er war also nicht mehr in Ohnmacht gefallen, und ich beglückwünschte ihn zu seinem Gesundheitszustand und sah ihn mir genau an, während er geschickt das Packmuli ablud. Es schien ihm viel besser zu gehen; seine Haut war rosig und frisch wie die eines Kindes, abgesehen von dem
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