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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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dort schon jemand, der geduldig auf ihn wartete.
     

Kapitel 10
     
    Und führe mich nicht in Versuchung …
     
    „Nein!“
    Den Aufschrei nahm er amüsiert hin. Jeremy hatte viel besser als erwartet auf sein Schnurren angeschlagen.
    „Raus aus meinem Bett! Sofort!“
    Interessiert ließ Zedrik den Blick über die nackte Gestalt seines Partners gleiten und leckte sich unwillkürlich die Lippen. Diese unschuldige Geste hatte zur Folge, dass Jeremy zu seinem Schrank hastete, einen Morgenmantel herausriss und ihn sich eilig überzog. Verkehrt herum, auf links, was Mr. Perfect nicht einmal korrigierte.
    „Ich hätte dir helfen können, wenn du es so dringend brauchtest“, hauchte Zedrik und ließ seine Stimme in einer verführerischen Nuance vibrieren. An dem erregten Erschauern seines Partners merkte er, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlte.
    „Ich weiß gar nicht, wovon du redest.“
    Zedrik schaute demonstrativ zur Badezimmertür und grinste. Zu seiner Schadenfreude wurde Jeremy vor lauter Verlegenheit rot.
    „Damit hast du doch etwas zu tun“, wurde er angeklagt. Mit gespielter Empörung zog er eine Augenbraue in die Höhe.
    „Ich? Nie!“
    „Lüg mich nicht an.“
    „Was soll ich denn getan haben?“
    Darauf wusste Jeremy offenbar keine Antwort.
    „Würdest du bitte in das Gästezimmer gehen, dich dort zum Schlafen hinlegen und mir ein bisschen Erholung gönnen?“
    „Wir könnten uns gemeinsam … erholen.“ Zedrik stieg aus dem Bett und schlenderte auf seinen Partner zu, der sich plötzlich rücklings an einer Kommode festhielt und ihn beinahe panisch ansah. Er blieb so dicht vor Jeremy stehen, dass der seine Körperwärme spüren musste. Sie hatten in etwa die gleiche Größe, sodass sich das Gesicht seines Partners direkt vor ihm befand.
    „Nur du …“ Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein und fuhr dann fort: „… und ich.“ Seine Lippen streiften Jeremys und er fühlte ein süßes Ziehen in seinem Inneren. Er musste furchtbar an sich halten, um Jeremy nicht herumzuschleudern, gegen die Kommode zu drücken und … Der Vollmond vernebelte ihm jetzt schon das Hirn! Das war nicht gut, oh no, Sir.
    Jeremy murmelte etwas mit geschlossenen Augen. Verwirrt wich Zedrik einen Schritt zurück. David? Verstand er das richtig? David? Wer, beim dicken Arsch des Teufels, war David? Der Name erzielte allerdings Wirkung, denn Jeremys Blick richtete sich wieder auf ihn und er war ausgesprochen frostig.
    „Raus aus meinem Zimmer.“ Ein ausgestreckter Arm wies ihm den Weg.
    „Gegen einen Vorschuss bist du mich innerhalb einer Sekunde los.“
    „In welcher Sprache soll ich dir das Wort Nein wiederholen, damit du es begreifst?“
    „Ich verstehe nicht, wieso du mir nicht hilfst und …“
    „Bitte? Bitte ?“
    Etwas in Jeremy Tonfall ließ ihn inne halten.
    „Sag mal, hat dich ein Bus überfahren? Ich gebe dir einen Job und hole dich jedes Mal aus irgendeiner Klemme, in die du dich geschickt hineinmanövrierst. Und ich helfe dir nicht? Wer hat dich denn erst kürzlich während eines Kokstrips hierher geschleppt, dir eine Unterkunft angeboten, dich bei der Polizei ausgelöst und deinen angerichteten Schaden beglichen? Wenn du nicht unverzüglich in dein Zimmer gehst und dort bleibst, brauchst du dich nach deiner Vollmondnacht gar nicht erst im Büro blicken zulassen. Denn dann kannst du dich als gefeuert betrachten. Kapiert?“ Jeremy hatte sich in Rage geredet , und damit war seine reizvolle Erregung verschwunden.
    „Jerry …“
    „Mein Name lautet Jeremias Franklyn Elias Blandford. Jerry ist der Name einer Comic-Maus.“
    Jeremy wirkte im Moment auch nicht gerade wie eine Maus.
    „Es stinkt mir gewaltig, dass du nicht im Mindesten die Grundbegriffe der Höflichkeit beherrschst. Das fängt bei meinem Namen an und hört damit auf, dass du anscheinend mein Haus, in dem du gastfreundlich aufgenommen wurdest – natürlich ohne dich zu bedanken –, durch ein Fenster verlässt und dabei einen Gartenzwerg zerstörst – wofür du dich nicht einmal entschuldigst. Hast du etwa geglaubt, ich merke nicht, auf welche Weise du aus deinem Zimmer verschwunden bist? Die Haustür war nämlich mit einem Siegel von innen gesichert. Verdammt, Zedrik! Der Zwerg hat mir etwas bedeutet. Ich habe ihn …“ Schlagartig klappte Jeremy den Mund zu.
    „Ja?“, fragte Zedrik nach.
    „Ich habe ihn während eines Urlaubs in Deutschland erworben“, sagte Jeremy leise.
    Die Melancholie in seinem Gesicht war mit einem Mal

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