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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Club hinüber in der Hoffnung, jemand würde ihr zur Rettung eilen. Doch die Straße blieb leer.
    »Damit kommst du nicht durch, Max«, drohte sie ihm. »Ich zeige dich bei der Polizei an.«
    Zu spät erkannte Emerald ihren Fehler.
    »Oh, tatsächlich?« Seine Stimme war sanft und doch so durch und durch kalt, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten.
    »Nein … Ich sage nichts, Max. Lass mich nur gehen, und wir vergessen das Ganze.«
    »Dich gehen lassen? Aber mit Vergnügen.«
    Erleichterung durchflutete Emerald. Doch statt sie loszulassen, wie sie erwartet hatte, schlug er wieder zu, und diesmal so fest, dass ihr Kopf von der Wucht des Schlags nach hinten fuhr. Max packte ihr Haar und schlug sie mit dem Kopf gegen einen Laternenpfosten. Emerald konnte den Kopf gerade noch so weit drehen, dass der Schlag sie an der Schläfe traf. Dabei biss sie sich auf die Zunge und schmeckte Blut. Auch aus ihrer Nase tropfte Blut aufs Pflaster. Ihr ganzer Körper schrie vor Höllenqual und Schmerz.
    »Max«, flehte sie.
    »Und jetzt machen wir zwei einen kleinen Ausflug«, erklärte er, ohne auf ihr Flehen zu achten.
    Er öffnete die Beifahrertür und warf sie auf den Sitz. Emerald wollte ihn wegschieben, doch er schüttelte sie gewaltsam und schlug sie dann so fest, dass sie glaubte, er müsste ihr ein paar Rippen gebrochen haben. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schnappte sie nach Luft. Sie musste ihm entkommen, doch sie konnte kaum atmen, geschweige denn sich bewegen. Dennoch versuchte sie, sich zu befreien, doch Max ließ sie nicht los. Er packte sie an der Kehle und drückte zu. Würgend und keuchend klammerte Emerald sich an seinen Arm und brach zusammen, als er ihr mit der flachen Hand zweimal so fest ins Gesicht schlug, dass sie ohnmächtig wurde.
    Als sie ein paar Sekunden später wieder zu sich kam, saß Max schon hinter dem Steuer und fuhr. Sie schmeckte frisches Blut im Mund, ihr Gesicht zuckte unter den Schmerzen.
    Jetzt hatte sie richtig Angst. Es war allgemein bekannt, dass die Unterwelt des East End sich derer, für die sie keine Verwendung mehr hatte, gründlich entledigte.
    Max fuhr die Sloane Street hinunter. Sie musste ihm entkommen. Wo war die Polizei, wenn man sie brauchte? Ihr Kopf schmerzte, pochte entsetzlich, und Übelkeit stieg in ihr auf. Was hatte er mit ihr vor?
    Rose stand von ihrem Tisch auf. Sie hatte länger gearbeitet, als sie gewollt hatte, doch jetzt wurde es allmählich dunkel, und sie hatte Hunger. Sie hatte die Ausstattung ihres Ateliers schlicht und einfach gehalten und es mit Stücken aus Terence Conrans neu eröffnetem Laden habitat in der Fulham Road möbliert.
    Sie hatte gerade alle Fenster geschlossen, da sah sie einen Jaguar E-Type vom Sloane Square die King’s Road hinunterrasen. Sie achtete nicht weiter auf das Auto, runzelte jedoch die Stirn, als sie sah, dass Emerald auf dem Beifahrersitz saß. Doch als jemand vor dem Auto auf die Straße trat, um sie zu überqueren, und den Fahrer zwang, mit quietschenden Reifen zu halten, schlug ihr Desinteresse rasch in Besorgnis um.
    Sobald sie sich davon überzeugt hatte, dass der Fußgänger es sicher auf die andere Seite geschafft hatte, wollte Rose sich abwenden, doch da sah sie, dass in dem Moment, da das Auto wieder losfuhr, die Beifahrertür aufgestoßen wurde und Emerald aus dem Wagen auf die Straße stürzte. Der Jaguar fuhr an den Straßenrand und hielt dann im Rückwärtsgang auf Emerald zu, die bäuchlings reglos auf der Straße lag. In ungläubiger Erstarrung sah Rose zu, unfähig, etwas zu tun. Wenn das Auto sie überfuhr, würde Emerald das nicht überleben. Doch dann sah Rose zu ihrer Erleichterung, dass das Auto wieder vorwärts fuhr und rasch Geschwindigkeit aufnahm. Der Fahrer hatte offensichtlich nicht die Absicht, noch einmal anzuhalten.
    Rose rieb sich die Augen. Sie konnte kaum glauben, was sie da gerade gesehen hatte. War es wirklich passiert?
    Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Sie schnappte sich ihre Schlüssel, eilte zur Tür, schloss hinter sich ab und lief dann die Treppe hinunter zum Haupteingang des Hauses.
    Die Abenddämmerung senkte sich rasch herab, und es herrschte ein seltsames Zwielicht; der Himmel war noch hell, doch die Luft unten am Boden war irgendwie schwerer und dunkler. Die Straße war leer – es war so spät, dass niemand mehr ausging, aber doch so früh, dass die Ersten noch nicht nach Hause kamen. In der Ferne hörte Rose das Dröhnen des Jaguars.
    Im Rinnstein bewegte sich

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