Ein Haus zum Traumen

geöffnet.«
    »Ja. Ich bin auf dem Weg nach New York am Haus in Brentwood vorbeigefahren. Um der alten Zeiten willen. Es sieht immer noch gut aus. Hast du ein Bier?«
    Sie öffnete den kleinen Kühlschrank und nahm zwei Flaschen Bier heraus. »Wann musst du zurück nach L. A.?«
    »Ich habe zwei Wochen Zeit. Ich biete dir meine Arbeitskraft im Austausch für Unterkunft und Logis an.«
    »Wirklich? Du hast den Job.«
    »Wie früher«, sagte er und stieß mit ihr an. »Zeig mir den Rest.«
    Ford ließ sich Zeit. Er wartete eine volle Stunde, nachdem die letzten Handwerker gegangen waren. Es konnte ja nicht schaden, mal vorbeizuschauen, sagte er sich. Er warf der Harley einen finsteren Blick zu und schritt nicht ein, als Spock verächtlich an den Vorderreifen pinkelte.
    Es war schließlich nicht so, dass er noch nie Motorrad gefahren war. Er hatte schon ein paar Touren gemacht. Okay, eine Tour. Er mochte einfach keine Käfer zwischen den Zähnen.
    Aber er konnte Motorrad fahren, wenn er wollte.
    Er steckte die Hände in die Taschen und widerstand der Versuchung, der Harley einen kleinen Tritt zu versetzen. Als er die Musik hörte – harten Rock –, folgte er dem Klang nach hinten, statt zur Haustür zu gehen.
    Sie hockten auf den Stufen zur Veranda mit zwei Flaschen Bier und einer Tüte Doritos. Seine Lieblingssorte, stellte Ford fest. Cilla hatte den Kopf an einen Pfosten gelehnt und lachte so laut, dass es die Musik übertönte.
    Der Tätowierte grinste sie auf eine Art und Weise an, die von Liebe, Intimität und einer gemeinsamen Geschichte zeugte.
    »Du änderst dich auch nie. Was wäre denn, wenn du … Hey, Ford.«
    »Hey.«
    Spock trippelte steifbeinig zu dem Tätowierten. »Steve, das ist Ford, mein Nachbar von gegenüber. Und das ist Spock. Steve ist auf dem weg von New York nach L. A. hier vorbeigekommen.«
    »Wie geht’s? Hey, Kumpel.« Er kraulte Spocks großen Kopf mit seiner beringten Hand. Ford verzog verächtlich die Mundwinkel, als sein Hund – sein loyaler bester Freund – seinen Kopf auf Steves Knie sinken ließ.
    »Willst du ein Bier?«, fragte Steve.
    »Klar. Fährst du mit der Harley durchs ganze Land?«
    »Die einzige Art zu reisen.« Steve öffnete eine Bierflasche und reichte sie Ford. »Mein Mädchen da draußen ist meine einzige wahre Liebe. Abgesehen von Cill.«
    Cilla schnaubte. »Ich stelle fest, dass du das Motorrad immer noch an erster Stelle nennst.«
    »Es wird mich auch nie verlassen wie du.« Steve legte Cilla die Hand aufs Knie. »Wir waren verheiratet.«
    »Du und das Motorrad?«
    Steve warf den Kopf zurück und lachte lauthals über die trockene Bemerkung. »Nein, wir sind immer noch verheiratet. Cill und ich waren ein Paar.«
    »Ja, ungefähr fünf Minuten lang.«
    »Na, komm. Es waren mindestens fünfzehn.«
    Höflich, und auch vernünftig, wäre gewesen, sich zurückzuziehen und die beiden allein zu lassen. Aber Ford war weder höflich noch vernünftig. Er blieb sitzen und warf Spock einen so sauren Blick zu, dass der Hund beschämt den Kopf senkte. »Du lebst also in L. A. .«
    »Ja, das ist meine Stadt.«
    »Über Steve bin ich ans Renovieren von Häusern gekommen«, erklärte Cilla. »Er brauchte eines Tages eine Sklavin auf der Baustelle und zwang mich dazu mitzumachen. Mir gefiel es. Und beim nächsten Mal durfte ich von Anfang an dabei sein.«
    »Als ihr verheiratet wart.«
    »Gott nein, Jahre später.«
    »Du hast ein Drehbuch geschrieben, als wir verheiratet waren.«
    »Nein, ich habe als Synchronsprecherin gearbeitet und Mu sik aufgenommen. Das Drehbuch habe ich erst später geschrieben.«
    »Ach ja, genau. Ich habe mit Cilla daran gearbeitet, um neue Kontakte zu knüpfen, während ich versucht habe, meine Band hochzukriegen.«
    »Du bist Musiker.« Das passte.
    »Im Moment bin ich ein Handwerksmeister, der nebenbei noch Gitarre spielt und diese Fernsehsendung macht.«
    » Rock the House «, warf Cilla ein. »Das ist eine Sendung, in der die verschiedenen Phasen einer Hausrenovierung gezeigt werden. Das ist auch der Name von Steves Betrieb.«
    Der Typ war im Fernsehen, dachte Ford. Das passte auch.
    »In meinen Anfängen als Rockstar habe ich tagsüber auf dem Bau gearbeitet«, fuhr Steve fort. »Und ich habe Cill überredet, mir die erste eigenständige Renovierung zu finanzieren, als ich sah, wie der Immobilienmarkt boomte, während meine Band den Bach runterging. Tja, und das hat sie getan. Gehört das viktorianische Haus auf der anderen Straßenseite