Ein Haus zum Traumen
die Farm.«
»Meine Farm«, sagte sie kühl. »Ford, Mario und Ken. Es tut mir leid, aber ich kann Sie nicht hereinbitten. Wir stecken mitten in der Arbeit.«
»Das sehe ich.« Marios strahlendes Lächeln wurde nicht schwächer. »Und ich höre es.«
»Spock, sag hallo«, befahl Ford – nachdem sein Hund sich ausgiebig den Autoreifen gewidmet hatte. »Er möchte, dass Sie ihm die Pfote schütteln«, erklärte er den Männern. »Damit er sicher sein kann, dass Sie in freundlicher Absicht kommen.«
»Ah.« Mario musterte den Hund zweifelnd und ergriff die dargebotene Pfote vorsichtig mit den Spitzen von Daumen und Zeigefinger.
Ken schüttelte Spocks Pfote genauso heftig wie zuvor Cillas Hand.
»Hübsche Gegend«, fuhr Mario fort. »Sehr hübsch hier. Wir kommen aus New York. Wir hatten einige Termine dort. Deine Mutter schickt dir liebe Grüße«, fügte er hinzu. »Sie wäre ja gerne selbst mitgekommen, aber du weißt ja, wie schwierig es für sie ist. All die Erinnerungen hier.«
»Sie ist in New York?«
»Ja, ein Kurztrip. Wir sind kaum zum Luftholen gekommen. Anproben, Sprechproben, Termine, Medien. Aber Ken und ich müssen dich hier weglocken. Können wir hier irgendwo mit dir etwas essen oder trinken gehen?«
»Nein, ich kann hier nicht weg. Ich arbeite.«
»Habe ich es dir nicht gesagt?« Mario lachte herzlich, während Spock sich hinsetzte und ihn misstrauisch anblickte. »Cilla ist eine großartige Frau. So viele Talente. Eine Stunde wirst du doch noch erübrigen können, cara. «
»Nein, ich kann wirklich nicht. Vor allem, wenn es um meinen Auftritt in Moms Show geht. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich nicht interessiert bin.«
»Wir sind extra hierhergekommen, um dich zu überreden. Sie entschuldigen uns vielleicht«, sagte Mario zu Ford.
»Nein, das wird er nicht.« Cilla sah Ford an. »Das tust du nicht.«
»Nein, ich kann Sie leider nicht entschuldigen.«
Kurz presste Mario irritiert die Lippen zusammen. »Du hast die Chance, Geschichte zu machen, Cilla. Drei Generationen treten gemeinsam auf. Hast du Célines Auftritt mit Elvis gesehen? Wir haben die Technologie. Wir können Janet mit dir und Bedelia auf die Bühne bringen. Eine außergewöhnliche Performance. Live.«
»Mario …«
»Ich kann ja verstehen, dass du zögerst, alle Duette mit deiner Mutter zusammen zu singen, obwohl ich dir sagen muss – und Ken wird das bestätigen –, wie gut das für die Show und für dich, für deine Karriere, wäre.«
»Werbung und Promotion stehen schon«, warf Ken ein. »Wir können überall ausverkaufte Vorstellungen garantieren. Dann ein Special im Fernsehen, die CD, die DVD. Die ausländischen Märkte summen bereits. Unter Umständen können wir auch eine zweite CD, speziell für Sie allein anhängen. Mario und ich haben auch schon Ideen für Videos. Und du hast recht, Mario, hier zu drehen, gäbe dem Ganzen noch den entscheidenden Kick.«
»Ihr habt euch aber viele Gedanken gemacht, oder?« Cillas Stimme war leise und unheilschwanger. »Und ihr habt eure Zeit verschwendet. Nein. Es tut mir leid, Ken, ich glaube, Mario hat Sie nicht vollständig informiert. Ich möchte weder überredet noch wiederbelebt oder promoted werden. Du hast nicht das Recht, mit Produzenten, Promotern und Werbeleuten über mich zu sprechen«, sagte sie zu Mario. »Du bist weder mein Agent noch mein Manager. Ich habe keinen Agenten und keinen Manager. Ich leite meinen eigenen Betrieb. Und ich baue Häuser. Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Betrachten der Landschaft auf dem Rückweg.«
Sie wusste, dass Mario sich nicht so schnell geschlagen geben würde. Sie hatte sich noch nicht ganz umgedreht, als er auch schon ihren Namen rief. Und sie hörte, wie Ford mit Ken sprach, wobei er sich absichtlich einfältig gab. »Spock, aus. Ihr seid also den ganzen Weg von New York City hierhergefahren?«
»Cilla. Cara . Lass mich …«
»Wenn du mich auch nur anrührst, schlage ich dir eine rein.«
»Warum bist du so wütend?« Seine Stimme klang verwirrt und bekümmert. »Das ist doch eine unglaublich gute Gelegenheit. Ich will doch nur dein Bestes.«
Sie blieb stehen und kämpfte mit ihrer Wut. »Das glaubst du wahrscheinlich sogar. Ich kann mich um mich selbst kümmern, das tue ich schließlich schon lange genug.«
»Liebling, du bist falsch gemanagt worden, sonst wärst du heute ein großer Star.«
»Wenn ich das Talent und die Fähigkeit besessen hätte, wäre ich vielleicht heute ein großer Star. Hör gut zu, was
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