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Ein heißes Wiedersehen

Ein heißes Wiedersehen

Titel: Ein heißes Wiedersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shawna Delacorte
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Pferde gern sehen? Grandma kann mit dir zu den Korrals gehen. Klingt das nicht toll?”
    Jimmy schlang ihr die Arme um den Hals und rief begeistert: “Ja, das will ich!” Er sah zu Colleen. “Können wir sofort gehen, Grandma?”
    “Natürlich.” Colleen lächelte und nahm ihn bei der Hand.
    Lexi richtete sich auf, zwang sich zu einem gefassten Lächeln und gab ihrer Mutter einen Schlüssel. “Ich habe dich bereits angemeldet und deinen Koffer zur Hütte bringen lassen. Vielleicht möchte Jimmy ja eine Runde im Kinderbecken drehen, nachdem er sich die Pferde angeschaut hat.”
    Colleen und Jimmy machten sich auf den Weg und ließen Lexi und Nick allein. Der Moment der Wahrheit war gekommen. Lexi bekam einen trockenen Mund, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie griff in die Tasche und vergewisserte sich, dass die Postkarten, die Marnie aus Hawaii geschickt hatte, noch da waren. Auf einer von ihnen schrieb sie, Nick und sie hätten eine wundervolle Zeit.
    Lexi war ganz elend zu Mute, während sie nach den richtigen Worten suchte. Nie zuvor hatte sie sich so sehr wie in diesem Moment davor gefürchtet, was als Nächstes passieren würde. Nicks fragender Blick machte es nicht besser. Offenbar wollte er etwas sagen. Doch sie hob abwehrend die Hand.
    “Bevor du irgendetwas sagst, muss ich eines wissen.” Ihre Stimme zitterte, aber das ließ sich nicht ändern. “Ich möchte wissen, wo du vor ungefähr sechs Jahren gewesen bist.”
    “Wie bitte?”, rief er ungläubig. “Ich war hier, wo ich immer bin.” Verwundert runzelte er die Stirn. “Du hast gesagt, deine Schwester sei damals hier gewesen, und mich gefragt, ob ich mich an sie erinnere. Ich habe in den alten Unterlagen gekramt und ein Foto von ihr gefunden. Ich habe dir schon erklärt, dass ich mich daraufhin an sie erinnert habe.”
    Erneut räusperte Lexi sich nervös. “Nein, das meine ich nicht. Ich meine drei Monate, nachdem meine Schwester hier gewesen ist.”
    Nick war vollkommen perplex. “Drei Monate nach ihrem Aufenthalt hier?” Er schien angestrengt zu überlegen, um eine Antwort auf ihre Frage zu finden. Plötzlich fiel es ihm ein, und seine Miene hellte sich auf. “Ich lag mit einer Gehirnerschütterung, einem gebrochenen Bein und drei gebrochenen Rippen im Krankenhaus. Außerdem hatte ich noch reichlich Blutergüsse und Prellungen, weil ich von einem Pferd abgeworfen wurde und unglücklich landete. Aber was ist daran so wichtig? Was spielt es für eine Rolle, wo ich war?”
    Hatte sie ihn richtig verstanden? Er war im Krankenhaus gewesen? Sie atmete aus, weil sie unwillkürlich vor Aufregung die Luft angehalten hatte, während sie auf seine Antwort wartete. Sie fühlte sich, als wäre ihr ein Stein vom Herzen gefallen. Doch dann kam ihr ein ernüchternder Gedanke: Nick hätte in einem Krankenhaus in Hawaii liegen und auf diese Weise doch mit Marnie zusammen sein können, genau wie sie behauptet hatte. Lexi musste es wissen. Sie war so weit gegangen, jetzt konnte sie es auch zu Ende führen.
    “In welchem Krankenhaus hast du gelegen? Wo war das?” Gespannt wartete sie auf seine Antwort.
    Sein Erstaunen wich allmählich einer gewissen Gereiztheit. “In dem Krankenhaus, das etwa fünf Meilen von hier entfernt ist. Ich kann dir auch gern noch die Krankenhausabrechnungen zeigen, falls du irgendeinen Beweis brauchst. Was ist hier los, Lexi? Wieso sind meine gebrochenen Knochen auf einmal für dich so interessant?”
    Lexi konnte einen Seufzer der Erleichterung nicht unterdrücken. Freude breitete sich in ihrem Herzen aus. Nick Clayton konnte nicht Jimmys Vater sein. Denn niemals hatte er an zwei Orten gleichzeitig sein können – mit Marnie auf Hawaii und hier in Wyoming im Krankenhaus. Doch Lexi fühlte sich auch betrogen und enttäuscht. All die Jahre hindurch hatte Marnie sie und ihre Mutter belogen. Und Lexi kannte den Grund dafür nicht.
    Trotzdem war sie erleichtert, dass es jetzt vorüber war und sie ihre Mission erfüllt hatte. Zumindest in gewisser Hinsicht. Denn sie hatte zwar nicht Jimmys Vater gefunden, dafür aber erfahren, dass Nick es nicht war. Es gab keinen Grund, ihm gegenüber irgendetwas davon zu erwähnen und ihn durch die falschen Anschuldigungen ihrer Schwester in Verlegenheit zu bringen. Doch sie ahnte bereits, dass Nick darauf brannte, zu erfahren, was das Ganze sollte.
    Lexi nahm sich zusammen. “Tja, ich glaube, ich schaue mal besser nach Mom und Jimmy. Wir sehen uns später.”
    “Warte eine Minute.” Nick

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