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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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Gelegenheit hatte, würde ich mal die glänzenden Knöpfe und Schalter durchprobieren.
    Jack drückte auf den Knopf an seinem Schlüsselbund und die Garagentür glitt auf. Gleißend helles Sonnenlicht fiel herein. Die Fenster waren getönt, aber ich klappte trotzdem den Sonnenschutz herunter. Dabei fiel mir eine laminierte Ausweiskarte in den Schoß. Ich drehte sie um. Auf dem Foto sah Jack ein bisschen jünger und dünner aus als jetzt. Er hatte dunkle Schatten unter den Augen. Am oberen Rand der Karte stand United States Marine Corps , darunter in kleinerer Schrift Stirling Enterprises: Special Operations .
    Aber was meinen Blick bannte, war das Wort vor seinem Namen: Lieutenant . Ich beschäftigte mich gerade mit den restlichen Informationen auf der Karte, als Jack sie mir aus der Hand riss und in seine Hosentasche steckte. Er steuerte den Wagen aus der Einfahrt. Die Straße war leer, von ein paar geparkten Autos abgesehen, auf denen die Sonne wie in einem Spiegel funkelte.
    »Lieutenant Jack Loveday?«, fragte ich. »Das klingt gut. Das heißt doch, dass du der Boss bist?«
    »Gut? Das kommt drauf an, wie man es betrachtet. Und ich bin nicht der Boss – über einem Lieutenant stehen noch viele höhere Offiziere. Aber ich bin Team Leader.«
    »Und was ist Alex?«
    Ob einer von ihnen dem anderen vorgesetzt war? Das wäre seltsam gewesen.
    Jack zögerte. »Er hat denselben Rang, aber ein anderes Team. Er führt das Alpha-Team, ich das Beta-Team.«
    »Dann ist also dein Team ein bisschen besser organisiert als das A-Team?«
    Das entlockte ihm tatsächlich ein Lachen. »Ja, vielleicht. In unserer Einheit gibt es drei Teams. Jedes hat acht Männer.«
    »Dann ist die Einheit aber nicht sehr groß, ich meine, vierundzwanzig Mann insgesamt sind ja nicht sehr viel.«
    »Vierundzwanzig Mann sind eine Menge.«
    Ich nickte. »Aber doch nicht, wenn man es mit ganzen Banden von Drogenhändlern zu tun hat.«
    Er schnaubte, was wohl so etwas wie Belustigung ausdrücken sollte. »Wie kommst du auf die Idee, dass wir uns mit Drogenhändlern befassen?«
    Das kann ich also von meiner Liste streichen, dachte ich. Ich hatte natürlich nur geraten. »Na, weil du doch neulich erwähnt hast, dass ihr immer in der Nähe der Grenze stationiert sein müsst. Und dann fährst du auch noch dieses coole Auto, wahrscheinlich, weil du damit verdeckte Ermittlungen durchführst.«
    Er lachte immer noch.
    »Was ist daran so komisch?«, wollte ich wissen. »Ich meine, der Schlitten hier könnte genauso gut einem Drogenhändler gehören. Vergiss nicht, dass ich in Südlondon wohne. Die Art von Autos, die Drogenhändler normalerweise fahren, kenne ich aus erster Hand.«
    »Aus erster Hand?« Er konnte ein spöttisches Grinsen nicht unterdrücken.
    »Du weißt, was ich meine. Schließlich kann ich zwei und zwei zusammenzählen.«
    »Und kommst auf drei. Lila, wir haben nichts mit Drogenhandel zu tun. Dafür sind das FBI , die Drogenbehörde DEA und die Polizei zuständig.«
    »Ach so.« Während er sich in den Verkehr auf dem Freeway einfädelte, überlegte ich weiter. »Na, wenn du mir nichts erzählst, sondern immer nur einzelne Brocken zuwirfst, muss ich wohl eigene Schlüsse ziehen. Meine nächste Vermutung ist Sittenpolizei.«
    »Und du willst das Thema nicht einfach fallen lassen?«
    »Aber gern. Sobald du mir alles gesagt hast.«
    Er schüttelte nur den Kopf und trat das Gaspedal durch, dass die Räder durchdrehten. Ich schaute mich um und sah einen schwarzen Allradwagen, der fast unsere hintere Stoßstange küsste. Seine Fenster waren dunkel getönt, sodass ich den Fahrer nur als verschwommene Gestalt hinter dem Lenkrad ausmachen konnte. Jack riss das Steuer herum. Wir gerieten auf die Überholspur, aber der Wagen blieb wie ein Schatten hinter uns.
    »Äh, ich will ja nicht paranoid erscheinen«, sagte ich vorsichtig, »aber da hängt ein Auto direkt an unserer Stoßstange.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Jack ruhig und steuerte wieder auf die mittlere Spur zurück.
    Ich warf einen Blick über die Schulter: Der schwarze Wagen folgte uns immer noch.
    »Aber er gehört zu uns.«
    »Was?«
    »Das ist einer von uns, er folgt uns schon, seit wir losgefahren sind. Ich habe ihn vor dem Haus stationiert, seit du mir erzählt hast, dass uns Suki einen Besuch abgestattet hat.«
    »Warum fährst du dann, als ob du ihn abschütteln wolltest?«
    »Ich spiele nur ein wenig mit ihm. Damit er wachsam bleibt.«
    »Warte mal, das kapiere ich nicht. Warum verfolgt er

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