Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
Vom Netzwerk:
mich befreit. Ich war vor Freude außer mir.
    Irgendwann zwischendurch hatte ich mal den Namen Crazy Horse ins Spiel gebracht, nach dem großen Indianerhäuptling, undden Jungs gefiel das. Neil Young mit Crazy Horse. Nicht und. Das war ein Unterschied. Ich bin mir nicht sicher, warum ich das machte, aber ich wollte, dass es anders ist. Ich wollte mit ihnen sein. So als wären wir zusammen, und nicht jeder für sich.
    Der Plan war, dass die Rockets als Band weitermachten. Wir baten Bobby Notkoff, auf »Running Dry« Geige zu spielen, das machte er großartig. Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich live einen elektrischen Track sang; es klingt wirklich anders als bei allen anderen Songs in der Art auf dem Album. Ich weiß, dass wir alle live »Round and Round« sangen; Danny, Robin und ich. Wir versammelten uns im Kreis um ein Mikrofon wie im Laurel Canyon, sangen und spielten. Der Gesang ist einfach großartig – Danny singt die hohen Lagen, und Robins volltönende Stimme zieht den Boden ein. Dannys gefühlvoller Akustikpart. Staunenswert. Das ganze Album ist so rein. Ich liebe diese Musik. Ich liebe dieses alte Gefühl von nichts als Musik. Es war das Einzige, was uns damals wichtig war. Ich kann mich daran erinnern, wie wir diesen Song im Studio gesungen haben, als wäre es heute Morgen passiert. Es ging nicht um Erfolg oder Erwartungen, es ging nur um Liebe und Musik und Leben und Jugend. Es waren glückliche Tage. Das ist Crazy Horse.
    I n Cleveland gab es einen kleinen Club namens La Cave; dort spielten Crazy Horse und ich einen unserer ersten Gigs. In den Club passten etwa 200 Leute, und wir waren in einem abgefahrenen Hotel nur ein paar Blocks weiter untergebracht. Ich hatte Old Black in meinen kleinen Deluxe-Verstärker eingestöpselt, wir alle hatten diese kleinen Fender-Verstärker. Für die Größe des Raums klangen wir perfekt.
    Ich weiß noch, dass ich Dannys »Look at All the Things« spielte. Es ist wirklich ein Jammer, dass Danny damals nicht mehr seiner eigenen Stücke sang. Es muss frustrierend für ihn gewesen sein; er war so toll und kam doch nicht richtig zur Geltung. Alles aus seinerFeder hatte diese gewisse Schärfe. Wir waren wirklich großartig, und wir wussten es. Wir spielten einfach für uns. Ich ging raus auf die Bühne und spielte fünf oder sechs Songs akustisch, und dann kamen die Horse dazu und wir rockten den Laden. Wir spielten »Cowgirl« und »Down by the River« nie im selben Set. Die langen Jam-Songs hoben wir uns für den Schluss auf, und konzentrierten uns am Anfang auf die kürzeren. Bei jedem Set spielten wir einen von Dannys Songs.
    Vom La Cave ging es weiter nach New York, wo wir eine Woche lang im Bitter End im Village spielten. In New York übernachteten wir im Gorham Hotel. Das war ein abgefahrener, beseelter Laden an der West 56 th Street (inzwischen geschlossen), in dem ich noch jahrelang jedes Mal abstieg, wenn ich nach NY kam. Einmal spielte ich solo in der Carnegie Hall, und die Set-Liste hatte ich auf das Briefpapier vom Gorham Hotel geschrieben und oben auf meine Gitarre geklebt.

    Meine Titelfolge für ein Konzert in der Carnegie Hall 1970, auf meine Martin D-45 geklebt.
    Jedenfalls ging die Tour noch weiter, und Crazy Horse kamen schließlich nach Providence, Rhode Island, wo wir unten in der Nähe der Werften spielten. Als wir ankamen, fiel mir auf, dass es eine Menge Glücksspielautomaten in diesem Club gab. Und ich meine wirklich eine Menge. Es herrschte eine komische Atmosphäre dort. Nicht wie bei den anderen Gigs. Der Eigentümer war zwar freundlich, aber nervös.
    Wir bauten die Anlage auf und gingen wieder, um etwas zu essen. Damals war BJ unser Roadie, und er blieb bei der Anlage. Bei dieser Art Gigs musste immer einer aufpassen, das ging gar nicht anders. Wir ließen die Anlage nie allein. Sie war unersetzlich. Als wir zurückkamen, um zu spielen, tauchten schließlich auch ein paar Leute auf. In diesem Club gab es so gut wie keine Stühle, vielleicht standen in den Ecken ein paar um die Tische herum; das war eher ein Tanzladen, und die Leute standen herum und schauten zur Bühne, die keine Bühne war. Wir standen auf einer Art Podium, vielleicht zwei Handbreit über dem Fußboden. Wenigstens waren wir nur einen Abend hier gebucht, und keine ganze Woche.

    Es wurde dunkel, und die Werften und Kais erstrahlten jetzt im Licht der hellen Scheinwerferanlagen, die auf die Decks einiger weniger Schiffe in den Docks schienen, während andere beladen

Weitere Kostenlose Bücher