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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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von Mono zu Stereo übergegangen wurde … Die Idee hinter Haeco- CSG war, Stereo-Schallplatten zu produzieren, die beim Abspielen auf einem Monogerät den zweikanaligen Stereomix sauber und automatisch zu einem Monokanal bündeln würden … Im Großen und Ganzen verursacht Haeco- CSG sowohl beim Stereo- als auch Monoklang einen qualitätsmindernden Effekt. Dieser Effekt kann von einer Aufnahme zur anderen sehr unterschiedlich ausfallen, je nach den Eigenschaften des unbehandelten Sounds. Das Haeco-System lässt den Focus der Lead-Vocals oder andere Klänge, die in die Mitte eines Stereopanoramas gemischt worden sind, »verschwimmen«. Da die Basssignale meist in die Mitte gelegt werden, bewirkt es außerdem einen partiellen Verlust der tieferen Frequenzen und das Resultat klingt irgendwie »blechern«.
    Heiliger Bimbam!
    Danach war mein ganzes erstes Soloalbum, Neil Young, im Eimer, es klang nicht mal annähernd so wie unser Mix! Was für ein Fehlstart! Meine erste Soloplatte! Mein Meisterstück! Ich war völlig durch den Wind, denn schon damals war ich in gewisser Weiseein Technikfreak. Natürlich gingen wir zurück ins Studio, und in einer Überreaktion mischten wir ein paar Tracks neu ab und machten bei den anderen die Bearbeitung rückgängig. Am besten hätten wir das Mischpult gar nicht mehr angefasst.
    Dann kam die nächste Fassung der Platte raus, inklusive unserer Änderungen, die auch wieder Neil Young hieß. Jetzt allerdings prangte mein Name in großen Buchstaben oben auf der Platte, um zu signalisieren, dass dies eine andere Fassung war. Einige Exemplare der ersten Ausgabe schafften es in den Handel und sind heute Sammlerstücke.
    Letztendlich war die Platte für mich und meine Fans eine Enttäuschung. All die Leute, die sehnlichst darauf gewartet hatten, gingen los und bekamen die mangelhafte Version. Das war eine große Lernerfahrung.
    I ch fing wieder an, darüber nachzudenken, wie viel Spaß es machte, mit einer Band zu spielen, nicht in einer Band, sondern mit einer Band, bei der ich die Musik aussuchen und mit den anderen Musikern zusammenspielen würde. Ich hatte die Overdubs satt. Das ist eine einsame Angelegenheit. Seit diesem ersten Album habe ich, mit wenigen Ausnahmen, nur minimal mit Overdubs gearbeitet, einigen Tracks einen anderen Anstrich gegeben, meist einfach einen Akkord hier oder da zugefügt; der Rest wurde live mit anderen Musikern zusammen in einem Raum zur gleichen Zeit aufgenommen.
    Im Studio live zu singen, war die nächste große Hürde, die ich überwinden musste. Ich konnte mir vorstellen, dass ich im Studio auf die Weise sang, wie es die Musiker bei den alten Plattenaufnahmen taten, wenn die Stücke von allen voll durchgespielt wurden – und nicht erst zerlegt und dann künstlich wieder zusammengeflickt. Ich fing ich an, mein Selbstvertrauen zu stärken, als gleichzeitiger Sänger und Gitarrist bei einer Studioaufnahme zubestehen. Schließlich machte ich live nichts anderes, und so schien es mir kein allzu weiter Weg zur eher kühlen und analytischen Studioatmosphäre zu sein.
    Soweit ich mich erinnere, traf ich kurz nach der Veröffentlichung von Neil Young Billy Talbot und Danny Whitten von den Rockets im Topanga-Center. Wie schon erwähnt, war ich auf die Rockets zuerst im Whisky a Go Go gestoßen und hatte sie ein paarmal in ihrem Haus am Laurel Canyon Boulevard besucht, während ich noch bei Buffalo Springfield spielte. Wir besuchten einen Freund von Billy in seinem Haus in Topanga. Es lag im Canyon meinem gegenüber, ich musste nur ein paar Schritte tun, dann konnte ich es sehen. Ich hatte mich schon immer gefragt, wie es wohl im Inneren aussah, denn es war ein unglaubliches Haus auf einem wunderbaren Stück Land, das etwas abseits der anderen Häuser lag. Von außen war es hellgelb, und ich war sehr beeindruckt.
    Nach dem Besuch in diesem coolen Haus in Topanga fragte ich, ob sie Lust hätten, mit mir zusammenzuspielen und ein paar Sachen auszuprobieren. Ich wollte von den Rockets nur Danny, Billy und Ralphie dabeihaben, denn mir schwebte ein eher simpler Bandsound vor. Ich lud sie in mein Haus in Topanga ein, wir setzten uns im Wohnzimmer zusammen und verstanden uns auf Anhieb gut und jammten, wie wir es schon viele Male bei den nächtlichen Gras-Partys in ihrem Haus im Laurel Canyon gemacht hatten.
    All das passierte, bevor Musik zu einem Geschäft wurde, einer Industrie, einer Ware oder einem Anlageobjekt für irgendeinen von uns. Musik machen war wichtiger, als

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