Ein Hippie-Traum
anders als der Vorgang des Bauens und Erschaffens. Es ist kosmisch, Dude. (Sind wir hier bei Wayne’s World? )
D as Leben ist aufregend.
Jonathan Demmes neuer Film ist der dritte Konzertfilm, den wir zusammen gemacht haben.
Jonathan hat eine Show von mir in der Massey Hall gefilmt und ist sehr glücklich damit. Es war die letzte meiner Le-Noise-Solotournee. Auf dem Weg von meiner Heimatstadt Omemee bis zur Konzerthalle haben wir auch einen 56er Ford Crown Victoria gefilmt, drei Stunden lang, und diese Aufnahmen hat er mit dem Konzert zusammengeschnitten. Vom Fahrersitz aus gebe ich eine Führung durch meine alten Erinnerungsorte.
Auf Demme lasse ich nichts kommen. Er hat ja Filme wie Philadelphia, Das Schweigen der Lämmer und Stop Making Sense gedreht. Seine Energie reißt einen mit. Er ist so positiv und klug und hat rund um ein Projekt von allem Ahnung, sodass es die reinste Freude ist, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er hat jetzt eine Konzertfilm-Trilogie mit mir gedreht – ich fühle mich sehr geehrt. Der Mann ist ein Genie! Egal, Elliot und ich wissen jedenfalls, dass dieaufregendste Zeit eines Projekts dann gekommen ist, wenn es fertig ist und die ersten es sich ansehen, es aber noch nicht raus ist. Besser wird es nie mehr. Elliot wird mich nach der Vorführung anrufen und mir ganz trocken erzählen, was der Streifen für ein Desaster ist und dass wir Jonathan verklagen müssen. Das wäre dann ein dreifaches »Daumen hoch«. (Wir haben so unsere eigene Art der Verständigung.)
H ier in Hawaii, in der realen Welt (ha!), hat Poncho Sampedro gerade einen Gartenkurs absolviert und weiß jetzt alles über das mikrobiologische Gärtnern aus Korea, bei dem keinerlei Chemie zum Einsatz kommt und die Erde sich um sich selbst kümmert. Er ist gerade total auf diesem Trip. Wir haben lange darüber geredet, und ich kann es kaum erwarten, zu ihm rüberzugehen und zu sehen, was er so vorhat. Selbst in den Jahren, als bei Crazy Horse am meisten los war, arbeitete Poncho zusätzlich bei der Tonight Show with Jay Leno, um sich seine Unabhängigkeit zu bewahren, etwas Eigenes zu haben und auch ohne die Gruppe ein festes Einkommen zu haben. Er arbeitete für den Orchesterleiter und großartigen Gitarristen Kevin Eubanks, kümmerte sich um dessen Equipment und griff ihm bei seinen Projekten unter die Arme. Dort blieb er bis zu der Kontroverse um Leno und Conan, dann zog er mit seiner Katze Kitty nach Hawaii, wo er ein wunderbares Haus ganz in unserer Nähe hat. Kitty, die Poncho schon seit Langem begleitet, hat sich nach ein paar Monaten gut eingewöhnt. Es ist etwas ziemlich Einzigartiges, Poncho als Menschen zu kennen und mit ihm zusammen Musik zu machen, er hat ein großes Herz. Wie bei allen von Crazy Horse fließt das, was er hört und spürt, unmittelbar in sein Spiel ein.
Mir sind diese langjährigen Verbindungen unheimlich wichtig. Poncho und ich haben darüber geredet, mit Crazy Horse wieder was auf die Beine zu stellen, und er ist dabei. Darüber bin ichsehr froh. Als Nächstes rufe ich unseren Bassisten Billy Talbot an und rede auch mit dem. Billy wohnt oben in Zeona, South Dakota, zusammen mit seiner wunderbaren Frau Karin, die wir alle schon lange kennen. Die beiden kamen 2002 während der Greendale -Sessions in Plywood Digital zusammen. Es lag direkt gegenüber dem Scheunenhof eines alten viktorianischen Hauses, in dem Karin wohnte und zusammen mit ihrem einige Jahre zuvor verstorbenen Mann Larry Markegard ihre Kinder großgezogen hatte. Larry hatte gut fünfundzwanzig Jahre lang meine Ranch geführt, lange bevor ich das Grundstück kaufte. Er war mit Karin aus dem Mittleren Westen nach Kalifornien gekommen, dort hatten sie sich niedergelassen und eine Familie gegründet. Als Larry 1996 starb, war das für uns alle schlimm, denn er war uns so ans Herz gewachsen. Er war echt cool und ein feiner Kerl. Jetzt also Karin und Billy Talbot. Seien ihre Herzen gesegnet, dass sie einander an diesem Punkt im Leben gefunden haben. Billy ist bis dahin ein ziemlicher Rabauke gewesen, und Karin war schon immer so ein Schatz. Ich finde das sehr schön, auch wenn ich es zuerst kaum glauben konnte, denn es sah nicht so aus, als würde Billy je sesshaft werden. Mit Karin wurde er es dann doch. Die Liebe.
Old Black und meine Verstärker, 2012.
15. Kapitel
15. Kapitel
Autos und Gitarren
H ank ist mein 1949er Cadillac-Cabrio, hellblau mit gelbbraunem Verdeck und blauen Ledersitzen. Er ist ein hübscher Wagen und nach der
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