Ein Hippie-Traum
es mit einem Lächeln. Zeke ist bei allen beliebt. Sein Sinn für Humor ist legendär. Man entkommt ihm einfach nicht …
Aber zurück zu Hank. Als Harvest Moon 1992 erschien, war MTV gerade total angesagt, das Videozeitalter hatte begonnen. Wir drehten einen Clip zu »Harvest Moon«, und darin ist auch Hank zu sehen. Larry und Karin sind auch dabei. (Larry ist im Video der Typ mit dem weißen Rauschebart.) Es ist schön, die beiden zusammen zu sehen.
Apropos Autos, 1983 war ich auf Tournee mit einer Band namens die Shocking Pinks. Wir hatten eine Menge Autos dabei. Die Pinks versetzten einen zurück in die alten Zeiten des Rock ’n’ Roll. Jeden Abend fuhren wir in einem anderen Cadillac aus dem Stadion, das gehörte mit zur Show. Kaum, dass wir den letzten Ton des letzten Songs gespielt hatten, rannten wir wie die Wilden zumWagen, die Kameras hinter uns her, und dann sprangen wir hinein und fuhren weg, während die Menge uns über einen Bildschirm auf der Bühne zusah. Wir hatten diesen Ansager, Dan Clear, der uns immer hinterherrannte und versuchte, ein letztes Interview zu kriegen, während wir einfach abdüsten. Das war ein Spaß! Dieses Video ist so albern! Ungefähr um diese Zeit verklagte mich meine Plattenfirma, weil ich »für Neil Young uncharakteristische Musik« machte. Na, jedenfalls hatten wir eine Menge Autos.
O ld Black ist meine Gitarre. Die spiele ich auf fast allen Crazy-Horse-Aufnahmen, die ich je eingespielt habe. Black ist eine Gibson Les Paul von 1952, die ich damals zu Buffalo-Springfield-Zeiten in einem Tauschhandel mit Jimmy Messina bekommen habe. Old Black muss ursprünglich nicht unbedingt schwarz gewesen sein, wahrscheinlich eher goldfarben. Irgendjemand hat sie vor langer Zeit einmal umlackiert. Das sah ich sofort, als ich sie 1968 bekam, Black hatte damals schon einige Jahre auf dem Buckel – ein altes Brett, könnte man sagen. Irgendjemand, wahrscheinlich derjenige, der Old Black schwarz lackiert hatte, hatte spezielle verchromte Pickup Covers und Pick Guards anfertigen lassen. Die ursprünglichen Gold Tops hatten alle cremefarbene Plastik-Pickups (zumindest kamen sie mir vor wie aus Plastik – vielleicht waren sie es nicht, aber aus Stahl waren sie auf keinen Fall). Blacks dagegen waren mit diesen verchromten Steel Covers versehen. Sie sahen wundervoll aus.
So sah die Gitarre aus, als ich mit Crazy Horse Everybody Knows This Is Nowhere aufnahm. Es war unsere erste Platte, und ich habe Black auf jedem Track gespielt, bei dem es eine elektrische Gitarre sein musste. Ich hatte dann relativ schnell noch einen Bigsby-Tremolohebel dranbauen lassen, oder auch Wammy Bar, wie er genannt wurde. (Wobei der doch schon dran gewesen war, glaube ich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ganzen Veränderungen – dieschwarze Farbe, die verchromten Pickup Covers, die Pick Guards und der Bigsby – alle von ein- und derselben Person vorgenommen wurden. Black hatte auch spezielle Inlays aus Knochen, aber davon waren die meisten schon rausgefallen, als ich sie von Jimmy bekam.) Auf After the Gold Rush spielte ich auf ihr dann »Southern Man« und »When You Dance«.
Irgendwann danach beschloss ich, das Pickup am Steg reparieren zu lassen, damit es nicht mehr brummte. Wenn nämlich irgendwo im Gebäude ein Trafo oder eine seltsame Elektrik oder Beleuchtung war, brummte es wahnsinnig laut, und dann musste man die Gitarre auf eine bestimmte Weise im Raum ausrichten, sonst war das Brummen so laut wie die Töne selbst. Ich brachte sie in einen Gitarrenladen auf der Western Avenue in LA und ließ das Pickup da, um es neu wickeln zu lassen; es gab ein Verfahren, mit dem man das Problem angeblich lösen konnte. Ich bin froh, dass ich denen damals nur das Pickup daließ, denn als ich später zum Abholen wiederkam, gab es den Laden nicht mehr. Er war einfach verschwunden. Und mein Pickup mit! Mist! Das war vielleicht eine Scheiße. Diese Arschlöcher!
Ich war fassungslos. Der Schaden an meiner Gitarre war größer, als ich es mir je hätte ausmalen können. Später ersetzte ich das gestohlene Pickup durch ein altes Gretsch-Pickup.
Aber ich war nie richtig glücklich damit. Es sang einfach nicht so wie früher. Ich wusste, dass ich es austauschen musste. Larry Cragg, ein meisterhafter Gitarrentechniker und alter Freund, der Mitte der Siebziger bis 2010 mit mir auf Tournee ging und für meine Instrumente zuständig war, ist ein sehr gewissenhafter Mensch und kümmerte sich wunderbar um meine
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