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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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Miss Lamb durch Anwesenheit glänzte.
    Mein Dad hielt eine Rede. Es hat ihm nie etwas ausgemacht, vor einer großen Menschenmenge zu sprechen, er war entspanntund einfach nur glücklich über das Ganze. Er erkannte eine Menge Leute im Publikum wieder, erwähnte die mittlerweile Verstorbenen und machte dann einen Witz darüber, dass er schon zu lange redete und vergessen hatte, was er sagen wollte. Er war sehr eloquent und alle mochten ihn.
    Die neue Schule war auf dem Gelände gebaut worden, wo vordem der Baseball-Platz und das Hockey-Feld waren. Gleich dahinter war der Bahnhof von Omemee, und alle Ballspiele, an denen ich teilnahm, fanden dort statt. Als ich ein Kind war, schleppte zweimal am Tag eine alte Dampflok einen Personenzug durch die Stadt, und wir gingen immer wieder zu den Gleisen, die knapp eine halbe Meile hinter unserem Haus verliefen, und legten Pennys darauf und sahen zu, wie sie platt gewalzt wurden, während der Zug vorüberrumpelte. Ich legte den Kopf auf die Schiene, sodass ich den Zug hörte, bevor wir ihn kommen sahen. Wenn ich ihn dann hörte, legten wir die Pennys darauf und warteten auf den großen Augenblick.
    Vor Kurzem haben mein Bruder Bob und ich einen Spaziergang entlang des ehemaligen Schienenstrangs gemacht; dort ist jetzt ein ausgesprochen schöner Wanderweg. Die Schienen sind komplett verschwunden. Wir gingen über die Brücke, wo wir als Kinder immer spielten, unten an unserem Bootshaus, wo mein Vater sein Boot und den Außenborder hatte. Die Schienen, der Bahnhof, alle Züge sind verschwunden, ebenso das Bootshaus und das Boot. Aber in meinen Erinnerungen leben sie weiter, genauso wie Mom und Dad. Bob und ich haben an jenem Tag einen schönen langen Spaziergang unternommen und es weidlich ausgekostet, über unsere Erinnerungen an die alte Zeit zu reden, als wir Kinder in Omemee waren und das Leben noch vor uns lag.
    A ls ich etwa zehn war, standen mein Vater und ich jeden Sonntagmorgen um sechs Uhr auf und fuhren knapp fünf Meilen die Brock Road entlang bis zur Kreuzung mit dem Highway 2, wodie Zeitungen für meinen Job als Zeitungsjunge abgeladen wurden. Das war unsere gemeinsame Unternehmung an jedem Wochenende. Auf dem Rückweg hielten wir bei vielleicht vier Häusern an der Strecke, und ich stellte The Globe and Mail zu, für die mein Vater schrieb, und passte dabei auf, dass ich die Bewohner nicht aufweckte. Daddy hatte auf der ersten Seite des zweiten Bogens eine tägliche Kolumne mit »Geschichten, die das Leben schreibt«. Jeden Tag schrieb er über etwas anderes, und ich glaube, diese Arbeit hat ihn sehr glücklich gemacht. Außerdem war er der Moderator von The Hot Stove League, einem Fernsehprogramm, das zwischen den Dritteln von Hockey Night in Canada lief, einer jeden Samstag landesweit ausgestrahlten Sendung. Das war nun wirklich eine große Sache, denn wie ihr vielleicht gehört habt, ist Eishockey der Nationalsport Kanadas.
    Zurück zu Hause nahm ich die verbliebenen Zeitungen, sprang auf mein Fahrrad und radelte den Rest der Route in etwa eineinhalb Stunden ab. Es war eine ländliche Gegend, und die wenigen Kunden verteilten sich über ein weites Gebiet. Zunächst fuhr ich die Straße entlang und lieferte die Zeitung an etwa zehn Häusern ab. Jedes hatte eine lange Zufahrt, und normalerweise gab es einen Hund. Ich peilte die Lage sorgfältig und ging dann die Zufahrt hinab, immer bemüht, weder den Hund noch die Kunden zu wecken. Darin war ich verdammt gut.
    Am Ende des ersten Teils meiner Radtour stand das Schulhaus. Es war ein altes Steinhaus mit zwei Räumen, hinter dem ein Bach floss. Jeder der beiden Räume wurde mit einem dickbäuchigen Ofen beheizt. Die ersten vier Klassen waren in dem einen, Klasse fünf bis acht im anderen Raum untergebracht. Alle Kinder wurden von zwei Lehrern unterrichtet. Direkt vor der Schule war der Pausenhof. Dort spielten wir häufig Baseball, und das Schlagmal befand sich direkt vor der Eingangstür zur alten Schule. Die Schule wirkte wie aus einem Geschichtsbuch, und als ich sie Mitte der Fünfzigerjahre besuchte, war sie um die hundert Jahre alt.
    Vor ungefähr dreißig Jahren bin ich noch einmal dort gewesen,da stand sie noch. Als ich in jüngerer Zeit ein weiteres Mal danach geschaut habe, war sie verschwunden, hatte wahrscheinlich einer breiteren Straße weichen müssen. Es war wirklich deprimierend zu sehen, dass sie weg war. Genauso wie die großen Bäume, die auf beiden Seiten des Schlagmals gestanden hatten. Auch der

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