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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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gewusst, was er erwarten sollte, doch immerhin schien es, als wäre der »Neue« ein Mann nach seinem Geschmack. Sicher war er keiner von diesen steifen, großspurigen Chirurgensöhnen, die frisch von der Universität kamen.
    »Willkommen, Dr. Jones«, sagte Dan.
    Als Dr. Jones sich umwandte, weiteten Dans Augen sich vor Überraschung.
    »Hallo, Dan. Es ist lange her, aber ich habe gehört, dass es hier im Busch nicht so förmlich zugeht, also sag bitte Kate zu mir.«
    »Kate Jones!«, stieß Dan hervor und musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Die Ärztin errötete. »Ich dachte mir, dass Ärzte im Busch sich ungefähr so kleiden. Wie ich sehe, hatte ich Recht.«
    Dan musste lächeln. Kate hatte an derselben Universität in Sydney studiert wie er. Sie waren keine engen Freunde gewesen, denn beide lebten eher still und zurückgezogen. Sie teilten das Schicksal, begnadete und sehr erfolgreiche Chirurgen als Väter zu haben.
    »Dass du dich noch an mich erinnerst, hätte ich nicht gedacht«, meinte Kate lächelnd und nahm für einen Augenblick den Hut ab, um ihre Haare zu ordnen.
    Dan öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihm fehlten die Worte. Kate hatte sich kaum verändert, sah man einmal von ihrer Kleidung ab. Sie hatte die Haare immer kurz getragen, und er hatte nie auch nur eine Spur von Make-up auf ihren Zügen gesehen. Jetzt fiel ihm zum ersten Mal auf,dass sie recht attraktiv war – entweder das, oder er hatte seit zu vielen Jahren außer Estella kein hübsches Gesicht mehr gesehen. Kate besaß freundliche, hellbraune Augen, die perfekt zu den goldenen Strähnen ihres kastanienbraunen Haars passten. Doch ihr Anblick erinnerte Dan auch an seine Studienjahre, und er hatte keine guten Erinnerungen an diese Zeit. Die meisten Studenten hatten den brennenden Ehrgeiz gehabt, entweder Top-Chirurgen, Oberärzte oder Direktoren von Krankenhäusern zu werden, genau wie ihre erfolgreichen Väter. Dans Ziel hingegen hatte immer darin bestanden, denen zu helfen, die Hilfe am nötigsten hatten: den Armen und Unterprivilegierten. Und seine Einstellung hatte ihn unbeliebt gemacht.
    »Es ist wirklich lange her, aber es hat mich nicht überrascht, dass du im Outback arbeitest. Wenn ich mich recht erinnere, war das ja immer schon dein Ziel«, meinte Kate.
    »Das stimmt. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich daran erinnerst«, erwiderte Dan erstaunt.
    »Ich bewundere sehr, was du für die Menschen im Outback getan hast – und da bin ich nicht die Einzige«, fuhr Kate fort.
    »Wie meinst du das?«
    »Dass dein Vater sehr stolz auf dich ist!«
    Ungläubig starrte Dan sie an. »Warum sollte er? Er ist ein sehr erfolgreicher Chirurg ...« Dan konnte sich nicht vorstellen, dass ein solch bedeutender Arzt seinen bescheidenen Beitrag zum medizinischen Leben bewunderte.
    »Ja, er ist erfolgreich, aber er hat auch einen großen Stab an fähigen Mitarbeitern. Du arbeitest unter sehr schwierigen Bedingungen und hast mit begrenzten Mitteln, Personalmangel und allen möglichen anderen Problemen zu kämpfen. Im Grunde bist du der bewundernswerte Arzt, und dein Vater sieht es auch so.«
    Dan konnte Kate nur sprachlos anstarren. »Dein Vater und mein Vater«, fuhr sie fort, »sind sehr beeindruckt von deinerHingabe an die Menschen hier draußen – und ich ebenfalls. Ich habe bisher in Städten wie Tamworth und Toowoomba gearbeitet, aber es hat mich stets in abgelegenere Gegenden gezogen, wo eine medizinische Versorgung der Menschen kaum gewährleistet ist.«
    Dan war um Worte verlegen. Er konnte nicht glauben, dass Kate wirklich mit ihm in Kangaroo Crossing arbeiten wollte. Und von seinem Vater hörte er nur sehr selten. Devlin Dugan arbeitete an Sydneys Vorzeigekrankenhaus, dem North Shore Hospital, und Dan hatte niemals den Eindruck gehabt, sein Vater wisse das, was sein Sohn tat, in irgendeiner Weise zu würdigen.
    »Du wirkst sehr überrascht«, meinte Kate – was maßlos untertrieben war.
    »Das bin ich auch«, sagte Dan. »Ich habe seit mehr als zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu meinem Vater gehabt und wusste nicht, dass er überhaupt Interesse an dem hat, was hier draußen geschieht.«
    Dans Mutter war vor acht Jahren gestorben; seitdem war der Kontakt zwischen Vater und Sohn begrenzt und eher gezwungen. Sie waren einfach zu verschieden; Devlin war gesellig, Dan dagegen sehr ruhig, so wie seine Mutter es gewesen war. Und nach seinem Absturz mit William Abernathy hatte er sich noch mehr in sich selbst zurückgezogen.
    »Aber es

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