Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
überrascht dich doch sicher nicht, dass dein Vater in einflussreichen Behörden wie der Ärztekammer Freunde hat? Sie haben ihn über deine Arbeit hier informiert. Er sagt, er habe einige Male angerufen, sei aber jedes Mal an den Inhaber des Hotels geraten, der anscheinend ein ziemlicher Poltergeist ist.« Devlin hatte ihn einen »unverschämten Grobian« genannt.
    Dan musste trotz seiner wachsenden Verblüffung lächeln. »Charlie ist ein echter Busch-Typ, vor allem, wenn er ein paar Bier intus hat.«
    Kate blickte sich um. »Die Stadt ist wohl nicht sehr groß?«, fragte sie.
    »Nein, nur ein paar Häuser, viel Staub und Millionen Fliegen.«
    »Ist dort das Krankenhaus?« Das Gebäude, das sie meinte, sah nicht aus wie ein Krankenhaus, doch es war das Einzige, das in Frage kam.
    »Ja. Aber ich fürchte, Kate, du hast den ganzen weiten Weg hierher umsonst gemacht. Ich habe es in den letzten Jahren immer nur mit Mühe geschafft, unsere Türen offen zu halten, und es sieht nicht so aus, als bekämen wir die nötigen Mittel zusammen, um weiterzuarbeiten. Die Bürokraten in der Stadt sehen nur die Zahlen. Ich glaube nicht, dass sie meine Aborigine-Patienten mitrechnen. Dabei behandeln wir viel mehr Aborigines als Weiße. Offen gesagt ... die Dinge stehen so ernst, dass ich das Krankenhaus wahrscheinlich schließen muss.« Er war sicher, dass Kate eine Bezahlung erwartete, aber das war unmöglich.
    »Dann komme ich wohl genau zum richtigen Zeitpunkt«, meinte sie lächelnd.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Liest du keine Zeitung?« Sie griff hinter sich ins Flugzeug.
    »Zeitungen sind mehr als eine Woche alt, wenn sie hier ankommen. Warum fragst du?«
    »Weil unsere Väter vor zwei Tagen gemeinsam eine Wohltätigkeitsparty für euer Krankenhaus gegeben haben. Den Scheck habe ich bei mir. Die Summe dürfte reichen, um eure Räume und die Geräte zu erneuern und neue Betten zu kaufen, oder was ihr sonst noch braucht. Allerdings hat dein Vater eine Bedingung gestellt.«
    »Und die wäre?«
    »Dass du im Krankenhaus ein Telefon installieren lässt. Er würde gern mit dir reden, ohne vorher an diesen Hotelbesitzer zu geraten.«
    Dan war beinahe sprachlos vor Freude. »Ich ... ich kann es nicht glauben.«
    »Aber es ist wahr!« Kate schlug die Zeitung auf und zeigte auf den Artikel, unter dem ein Bild seines Vaters und von Dr. Jones abgebildet war. Dan überflog die ersten Zeilen:

    ... fand gestern Abend im Hilton Hotel eine Wohltätigkeitsparty statt. Veranstaltet wurde sie von Australiens führenden Chirurgen, darunter Dr. Martin Jones und Dr. Devlin Dugan, die eine beträchtliche Geldsumme für die Modernisierung medizinischer Einrichtungen im Outback sammelten, vor allem in Kangaroo Crossing, dem Anlaufpunkt vieler abgelegener Farmen und stations ...

    Kate holte den Scheck hervor, und Dan wurde beinahe ohnmächtig, als er die Summe las. Er umarmte Kate, hob sie hoch, wirbelte sie herum und rief begeistert: »Du bist unsere Rettung!«

    Als Estella Charlie von ihrem Plan erzählte, mit dem kadaicha über Mai zu sprechen, pflichtete er ihr bei, dass es einen Versuch wert sei. Doch er weigerte sich, sie zu begleiten und für sie zu dolmetschen.
    »Edna kann mit dir gehen«, sagte er. »Sie weiß, wo der kadaicha zu finden ist.«
    »Aber sie spricht selbst kaum Englisch, Onkel Charlie!«
    »Ich kann mich sehr gut mit ihr verständigen«, gab er zurück.
    Estella zog einen Schmollmund. »Bitte, komm doch mit!«
    Doch er schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, aber ich habe vorläufig genug von Ausflügen in den Busch. Ich habe jetzt noch Blasen vom letzten Abenteuer.«
    So machten Edna und Estella sich allein auf den Weg zum kadaicha. Estella war ganz und gar nicht sicher, ob dieVerständigung klappen würde, doch sie wollte unbedingt wissen, was Mai zu ihrem seltsamen Verhalten trieb – nicht nur Mais wegen, auch zu Binnies Wohl.
    Als sie schließlich zu einem Lager am völlig ausgetrockneten Diamantina River gelangten, kam es Estella so vor, als wären sie schon Stunden unterwegs gewesen. Das Lager befand sich mehrere Meilen flussaufwärts am gegenüberliegenden Ufer. Sie trafen mehrere Männer, Frauen und Kinder an sowie einen Mann, der ein wenig abseits von den anderen saß. Er war der Einzige, der nicht mit irgendetwas beschäftigt zu sein schien. Die anderen Männer gruben ein Feuerloch und bedeckten einen Emu mit Holzglut, um ihn zu braten, während die Frauen exotische Früchte, die aussahen wie eine Kreuzung

Weitere Kostenlose Bücher