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Ein Hologramm für den König

Ein Hologramm für den König

Titel: Ein Hologramm für den König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Eggers
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paddelte eine Highschoolschülerin in einem aufgeblasenen Autoreifenschlauch hinaus. Als sie bei Charlie Fallon ankam, war er blau und nicht ansprechbar.
    Sie schrie. Die Polizei und Feuerwehr holten ihre Gerätschaften und brachten ihn ans Ufer. Sie bearbeiteten seinen Brustkorb, aber er war tot.
    – Alan?
    Brad sah ihn besorgt an.
    – Ja, sagte Alan. Sehen wir uns mal draußen um.
    Er ging Richtung Eingang. Rachel und Cayley wollten mitkommen, aber Brad bremste sie.
    – Ihr solltet euch draußen nicht sehen lassen, so wie ihr gekleidet seid, sagte er.
    Sie sagten, sie würden auch gern drinnen bleiben, wo es kühl war.
    Alan und Brad gingen zusammen nach draußen. Sie blinzelten in die Sonne und Hitze, hielten Ausschau nach irgendwelchen Anzeichen für einen Mast oder eine Kabelvorrichtung.
    – Da drüben, sagte Brad und zeigte auf das rosa Apartmenthaus, an dessen Seite eine kleine Satellitenschüssel montiert war.
    Sie gingen hin.
    – Was machen wir hier?, fragte Alan.
    Brad war der Techniker, daher hoffte Alan, ihm in technologischen Dingen das Sagen überlassen zu können.
    – Ich schätze, wir wollen rausfinden, ob die Schüssel angeschlossen ist?, sagte Brad.
    Alan blickte Brad an, um zu sehen, ob er das ernst meinte. Er meinte es ernst.
    Sie schien angeschlossen zu sein. Aber sie war ungefähr dreißig Meter vom Zelt entfernt und deshalb vermutlich für ihre Zwecke nutzlos. Wieder standen sie da, blinzelten, schauten sich um. Sie sahen Gruppen von Arbeitern in Overalls, lila und rot, die dabei waren, auf der Promenade Ziegelsteine zu verlegen oder Sand runterzufegen.
    – Ist das da hinten ein Mast?, fragte Alan. Mitten auf der Promenade stand ein zwei Stockwerke hohes Metallgebilde, irgendwas zwischen einem Erdölbohrturm und einer Wetterfahne. Sie gingen hin und stellten fest, dass keine Kabel von dem Ding abgingen. Ob das irgendwas für sie bedeutete, war unklar. Sie gingen zurück zum Zelt, nicht schlauer als vorher.
    Drinnen waren Rachel und Cayley jetzt in gegenüberliegenden dunklen Ecken wieder über ihre Bildschirme gebeugt, wie Mütter, die sich um ihre Babys kümmerten.
    – Irgendwas?, fragte Brad sie.
    – Nicht so richtig, sagte Cayley. Kommt und geht.
    – Habt ihr eine E-Mail verschicken können?, fragte Brad.
    – Noch nicht, sagte Rachel.
    Alan musste sich ein paar Minuten von der Hitze erholen, daher ging er zu einem Klappstuhl und setzte sich. Brad setzte sich auf den Stuhl neben ihm.
    – Wir versuchen schon die ganze Zeit, Karim eine Mail zu schicken, unserem Ansprechpartner hier, sagte Brad.
    – Wo ist er?, fragte Alan.
    – Er soll hier in KAEC sein.
    – In dem Gebäude? Der Black Box?
    – Ich glaube, ja.
    – Sind Sie schon mal hingegangen?
    – Noch nicht. Ich geh nicht noch mal raus in diese Hitze, wenn ich nicht unbedingt muss.
    Und so blieben sie im Zelt sitzen.

IX.
    ERIC INGVALL UND SEIN BLÖDES GESICHT . Er saß an dem langen Granittisch und las Alans Bericht, die hässlichen Lippen gespitzt. Alan hätte ihm am liebsten das Gesicht poliert. Ihm das ölige Gesicht poliert, bis es ihm etwas Respekt zeigte.
    – Ich muss mich wirklich darauf verlassen können, dass Sie die Sache im Griff haben, hatte Ingvall gesagt.
    Ingvall war bekannt für seine Pingeligkeit. Wenn etwas nicht so präsentiert wurde, wie es ihm gefiel, verzog sich sein Gesicht zu einer gequälten Grimasse. Er war unzufrieden mit Alans Bericht über KAEC . Alan war gebeten worden, etwas für die Reise vorzubereiten, eine Einschätzung von KAEC , wie Reliants Aussichten waren, und Alan hatte das getan. Der Bericht war frühzeitig fertig geworden und deutlich länger und detaillierter ausgefallen, als Ingvall verlangt hatte.
    – Aber Sie lassen so viele Fragen unbeantwortet, sagte Ingvall mit Schmerzensmiene. Und das beunruhigt mich.
    Alan lachte kurz und sagte, die Fragen seien in dem Bericht deshalb unbeantwortet, weil er noch nicht in Saudi-Arabien sei und nicht so tun wolle, als würde er die Situation vor Ort kennen – geschweige denn Abdullahs Gemütsverfassung.
    – Es geht hier um Verkauf, sagte Alan lächelnd. Du nimmst Schätzungen vor, du machst einen Plan, dann fährst du hin, alles ändert sich, aber du machst den Verkauf perfekt.
    Ingvall lächelte nicht und pflichtete ihm nicht bei.
    – Ich muss das beruhigende Gefühl haben, dass Sie der richtige Mann für das Projekt sind, sagte Ingvall. Sie sind schon eine ganze Weile auf der Reservebank, und ich muss wissen, ob Sie noch Biss haben.

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