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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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vielleicht würden sie dann entsprechend eingreifen. Das war eine Art Kontakt zu den Leuten, die ihn umgaben und die unsere Verbindung zu ihm waren – wenn man Steve nicht erreichen konnte, war es eventuell möglich, Ryan oder Jen zu erreichen, und die konnten dann weiterhelfen. Doch alles wurde falsch verstanden. Er konnte mich nicht hören.
    Es ist ziemlich schwer, genau zu beschreiben, wie sehr mein Leben zu diesem Zeitpunkt schon außer Kontrolle geraten war, doch glücklicherweise gibt es reichlich Videobeweise, die dabei helfen können. Gegen Ende 2007 ließ ich fast ständig Kameras laufen und schuf mir so meine eigene kleine, persönliche Truman Show . 10 Simonetti war inzwischen zu meinem Ganztags-Videofilmer geworden. Oft beauftragte ich ihn an einem Tage mehrfach, Videos auf meiner Website, meiner MySpace-Seite und auf YouTube zu posten. Es war, als befürchtete ich, dass ich, wenn auch nur ein Teil meines Lebens nicht durch meine eigenen Kameras, durch Paparazzi oder wenigstens durch detaillierte Darstellungen und Verbreitung mittels des E-Mail-Verteilers dokumentiert würde, ganz aufhören würde zu existieren. 1
    Das meiste dieses Videofilmmaterials war relativ wertlos. Ab und an machte ich irgendetwas Besonderes – und ließ mir zum Beispiel von Pontius den Hintern mithilfe eines Luftgewehrs tätowieren –, doch größtenteils war darauf der dümmste Mist zu sehen, den man sich nur vorstellen kann.
    Pontius: Als wir damit anfingen, diese Luftgewehrsache zu filmen, sah er richtig angeschwollen aus. Er zog sich so viel Stickstoff rein, dass sein Nacken inzwischen dicker war als sein Kopf, und sein Bauch sah aus, als ob er sich ein Kissen unters Hemd gestopft hätte. Als wir alles für den Dreh vorbereiteten, musste Dimitry lachen, aber er lachte nicht über die Nummer. Er lachte über Steves geschwollenen Bauch. Es war echt traurig. Wenn man jede Kleinigkeit, die man macht, filmt, lebt man dann nur noch für die Kamera? Ihm war nur wichtig, wie man ihn in Erinnerung behalten würde. Ich dachte nur: Warum lebst du nicht einfach für dich selbst? Es ist toll, alles zu filmen, doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich auf gewisse Weise selbst verliert.
    Eine Weile war das Ziel meiner Attacken der Typ, der in die Wohnung neben mir eingezogen war. Er war Anwalt und beschwerte sich häufig über den Lärm bei mir. Ich drehte immer wieder die Musik voll auf, brüllte und schrie – oft schrie ich die Stimmen in meinem eigenen Kopf an –, schlug Sachen kaputt und vieles mehr. Entweder rief er dann beim Vermieter an oder holte die Polizei. Es wurmte mich, dass er nicht die paar Schritte gehen, an meiner Tür klopfen und mich persönlich zur Rede stellen konnte – rückblickend betrachtet erscheint es mir allerdings einleuchtend, dass er keine Lust hatte, sich mit einer Person herumzuärgern, die derartig durchgeknallt war. Also erklärte ich ihm den Krieg. Ich richtete meine Lautsprecher genau auf die Wand zu seiner Wohnung und drehte meine Musik um drei Uhr nachts voll auf. Ich wummerte gegen die Wände und schrie. Irgendwann schlug ich sogar Löcher in die Wand, die unsere Wohnungen voneinander trennten. All das wurde natürlich auf Video dokumentiert und im Internet gepostet.
    Simonetti: Als er das erste Mal Streit mit seinem Nachbarn vom Zaun brach, filmte ich das Ganze. Als er dann das zweite Mal dazu ansetzte, winkte ich ab: » Nein, Steve, die Polizei war schon mal da. « Darauf er: » Mann, das musst du filmen. « Und ich: » Nein, ich geh jetzt nach Hause. « Für ihn zu arbeiten, bedeutete eigentlich, niemals Nein zu sagen, aber ein paar Mal kam es vor, dass ich einfach gegangen bin. Wir hatten mal einen richtig heftigen Streit, als er, von Drogen völlig zugedröhnt, vollkommen ausgerastet ist. Dann redete er so aufgeregt, dass ihm Spucke aus dem Mund flog. Eines Abends war er so richtig unausstehlich und spuckte mir direkt ins Gesicht. Mit voller Absicht spuckte ich zurück, in sein Gesicht, und meinte, er solle sich gefälligst abregen. Dann sagte ich ihm, dass ich mich jetzt ausklinken würde und es vorbei sei. Das war das Schlimmste.
    Big Regg: Ich hab jeden Tag oder jeden zweiten Tag in Steves Wohnung vorbeigeschaut, um zu prüfen, ob er in Ordnung war. Es war verrückt von ihm, all dieses Filmmaterial zu drehen, es online zu stellen und mit E-Mails zu verschicken. Für seinen Computer hatte er einen 60-Zoll-Bildschirm und da stand er einfach davor. Er hatte sich wirklich in einen

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