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Ein Kelch voll Wind

Ein Kelch voll Wind

Titel: Ein Kelch voll Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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darauf nieder. Axelle sah uns beide an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
    »W ie zum Beispiel?«
    »W ie viele Mitglieder aus Petras famille sind hier in New Orleans?«, fragte ich.
    Axelles Blick wurde nachdenklich. »W arum wollt ihr das wissen?«
    »S chau«, sagte Clio bestimmt. »W ir sind Zwillinge. Nan hat uns erklärt, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach eine Massenhysterie unter den Mitgliedern der ursprünglichen famille ausgelöst haben. Aber das ist nicht alles. Wir sind in Gefahr. Wir wollen endlich wissen, was da vor sich geht. Und du wirst es uns jetzt erzählen.«
    Axelles Lächeln wurde breiter, als würde ihr Clios direkte, respektlose Art zusagen. Na wunderbar, dachte ich. Sie kann gerne bei der Leder-Queen einziehen und ich gehe zu Nan.
    »N un.« Axelle schien einen Entschluss gefasst zu haben. »V ielleicht habt ihr recht. Vielleicht ist es Zeit, dass ihr die ganze Geschichte erfahrt.«
    Warum klang das in meinen Ohren nach keiner guten Idee?
    Axelle ging ins Wohnzimmer und nahm den Telefonhörer ab. »L asst mich ein paar Anrufe machen.«

    Eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür und Daedalus trat ein. Er betrachtete Clio und sie erwiderte seinen Blick ruhig. Natürlich hatte Jules ihn begleitet und nach ein paar Minuten kam auch noch Richard dazu. Axelle stellte ihnen Clio, den anderen Zwilling, selbstgefällig vor, als würde ihr die ganze Sache Spaß machen.
    Ich sah, wie Clio blinzelte, als sie Richard, seine Tattoos und die Piercings erblickte und seine seltsam erwachsene Art auf sich wirken ließ.
    »Y o, Babe«, sagte er zu mir, während er in die Küche ging.
    Es klopfte an der Tür und Axelle öffnete sie.
    »T hais, Clio, dies sind Sophie und Manon.«
    Sophie war eine hübsche Frau in den frühen Zwanzigern und Manon? Oh mein Gott. Noch ein Teenager, sogar noch jünger als Richard. Zwölf vielleicht? Aber genau wie er wirkte sie älter und auf eine unheimliche Art reif wie eine Erwachsene.
    »H allo«, sagte ich, während Sophie und Manon uns prüfend betrachteten. Ich sah, wie Manon Richard zuzwinkerte und er zurückgrinste. Diese beiden seltsamen Kids wussten so viel mehr als ich und schienen sich in dieser Welt um einiges wohler zu fühlen. War Manon wie Richard ein Waisenkind? Oder war sie ihren Eltern einfach egal?
    Richard schenkte sich irgendetwas Alkoholisches ein. Mit offenem Mund wartete ich darauf, dass jemand ihn zurückhalten würde, doch obwohl ihm mehrere der Anwesenden zusahen, schien sich niemand etwas dabei zu denken. Clio betrachtete ihn neugierig, dann hielt sie ihm in einer abrupten Bewegung die Hand hin. Richard nickte ihr kurz zu und schenkte ihr ebenfalls ein Glas ein. Ich schüttelte den Kopf.
    »A ndere Länder, andere Sitten, so viel ist sicher«, wisperte ich Minou, der auf den Küchentresen gesprungen war, verbittert zu.
    Die Tür öffnete sich erneut und eine Frau kam herein, eine Schwarze. Sie war ein paar Zentimeter kleiner als ich, feingliedrig, elegant und anmutig.
    »D ies ist Ouida«, sagte Axelle in unsere Richtung. Während uns die anderen wie ein Ausstellungsstück angestarrt hatten, schien Ouida zu begreifen, dass sie echte Menschen vor sich hatte. Mit ausgestreckten Armen durchquerte sie den Raum.
    »I ch freue mich so, euch kennenzulernen«, sagte sie in einer ansprechenden, kultiviert klingenden Stimme und umarmte erst Clio und dann mich. Ich fühlte mich warm und glücklich. »I ch bin Ouida Jeffers, eine gute Freundin von… Petra. Nun lasst mal sehen…« Sie betrachtete uns beide eingehend. »D u bist Clio und du bist Thais.« Ich nickte und lächelte ihr zu. Sie schien so wunderbar normal.
    »I ch weiß, das ist alles furchtbar komisch und verwirrend– und bestimmt auch ein bisschen Furcht einflößend? Ich wünschte, Petra wäre hier, um uns zu helfen. Aber sie wird bald zurück sein.«
    »W o ist sie denn hin?«, fragte Clio schnell.
    Ouida tätschelte ihr den Arm. »E s wird sich bald alles klären«, versprach sie. »D er Tag heute wird euch wahrscheinlich ein wenig verstören. Aber vielleicht können wir nachher alle irgendwo etwas essen gehen? Ich möchte euch unbedingt näher kennenlernen.«
    »D as wäre schön«, sagte ich und fühlte mich wohler als in all den vergangenen Tagen.
    Es läutete an der Tür und Axelle schrie: »K omm rein!« In dem Apartment ging es mehr und mehr zu wie auf einer Party. Die Leute holten sich etwas zu trinken, liefen umher und unterhielten sich. Jup, ein ganz normaler Haufen Hexen,

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