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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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nach der sich gewöhnlich seine Pläne für den Abend richteten.
    Rockford hatte eigentlich vorgehabt, an diesem Abend Mildred Elias unter die Lupe zu nehmen, aber er änderte seinen Plan, als er entdeckte, daß um sieben Uhr die Flut erwartet wurde. Flut bedeutete natürlich, daß die großen Fische durch die Lücke kamen, und aus diesem Grunde wurde Mrs. Elias auf den folgenden Tag verschoben.
    Rockford nahm seine große Angelrute, band ein zwei Unzen schweres Bleigewicht und ein Stück Thunfisch daran fest und schlenderte hinunter zum Strand. Eine halbe Stunde später kehrte er mit einem zwölfpfündigen Heilbutt zurück, den er säuberte und ins Tiefkühlfach legte. Der Fang verbesserte seine Laune, deshalb rief er die Auskunft in Pasadena an und fragte nach der Telefonnummer von Mr. Robert Elias.
    Anderthalb Stunden und eine weitere Dusche später fuhr Rockford den Ventura Freeway hinauf zum Foothill Freeway. Von dieser Autobahn bog er auf die Glen Avenue ab, dann fuhr er zwischen ein paar Wohnblocks hindurch, bevor er auf der Howard Avenue nach rechts steuerte und auf einen Parkplatz nahe der Kreuzung von West Oaks fuhr. Auf der anderen Seite der Kreuzung befand sich die Feuerwache von West Oaks, in deren Vermittlung Robert Elias abends gewöhnlich bis elf Uhr arbeitete. Rockford blickte auf seine Uhr. Es war halb elf. Er überquerte die Straße, fand »Monohans Emerald Isle« und ging hinein.
    »Monohans Emerald Isle« war eine irische Bar klassischen Typs. In den meisten größeren Städten gibt es alle zehn Blocks eine. Ganz gleich, ob die Bewohner dieser besonderen Gegend zufällig schwarzer oder puertorikanischer Abstammung sind, alle zehn Blocks gibt es eine irische Bar. Diese Kneipen sehen innen und außen alle gleich aus. Da gibt es eine kurze Theke mit zwei Reihen von Flaschen, zwischen denen die Registrierkasse steht, und dahinter ein großer Spiegel. An den Wänden hängen zwei oder drei Schilder, auf denen Spezialitäten angeboten werden, und ein Farbfoto von John F. Kennedy. Eine Musikbox steht herum, die fast nie benutzt wird, ein Farbfernsehgerät, das fast immer läuft, und verschiedene Tische, an denen Frauen sitzen, während ihre Männer an der Theke stehen. Selten ist mehr als eine Handvoll Gäste anwesend.
    Genauso sah die Szene in »Monohans Emerald Isle« aus, als sich Rockford auf einen Barhocker sinken ließ und einen Krug Coors-Bier bestellte. Der Barkeeper, ein untersetzter, glatzköpfiger Mann mittleren Alters namens Mike, brachte das Bier, dann beäugte er Rockford mit dem Mißtrauen, das in solchen Häusern allen entgegengebracht wird, die ihre Gastfreundschaft seit weniger als fünfzehn Jahren in Anspruch nehmen. Nachdem er sich mit verschiedenen älteren Männern beraten hatte, brachte Mike schließlich den Mut auf, eine Frage loszuwerden.
    »Neu in dieser Gegend?« fragte er.
    »Neu? Ich denke ja; ich will hier jemanden treffen.«
    »Jemand den ich kenne?«
    »Elias. Bob Elias.«
    »Oh, Sie sind ein Freund von Bobby. Natürlich, er wird bald da sein, sagen wir in …« Der Barkeeper befragte die schmutzige Wanduhr, die von der Brauerei Miller High Life irgendwann im Jahre 1948 umsonst geliefert worden war. »In fünfzehn Minuten. Kennen Sie ihn schon länger?«
    »Es kommt mir vor, als ob ich ihn schon immer gekannt habe«, sagte Rockford. »Sagen Sie, ist das Rose-Bowl-Stadion nicht hier ganz in der Nähe?«
    »Ein Stück weiter die Straße hinunter, ungefähr fünf Blocks. Schon mal dagewesen?«
    »Nur im Geiste.«
    »Yeah, ich bin auch nie dagewesen. Wollen Sie wissen, warum?«
    »Warum nicht?«
    »Jedesmal, wenn ein Spiel stattfindet, habe ich die Bude hier voll. Ich stelle ein Schild ins Fenster, und der ganze Block kommt zum Fernsehen. Viel besser als in Wirklichkeit.«
    »Habe ich auch gehört.«
    »Wo immer Sie das gehört haben, Sie haben richtig gehört. Ich garantiere dafür. Sie gehen zum Spiel, Sie zahlen zwanzig Mäuse für einen Sitzplatz, Sie frieren sich den Hintern ab und gucken durchs Fernglas. Können nichts sehen. Aber wenn Sie zum Fernsehen hierher kommen, sehen Sie alles.«
    »Das einzig Unbequeme ist der Reporter«, sagte Rockford.
    »Fernsehen ist trotzdem am besten.«
    »Sie scheinen eine Menge davon zu verstehen«, sagte Rockford. »Welches Spiel haben Sie zuletzt gesehen?«
    »Ich? Ich habe noch nie eins gesehen. Ich habe Ihnen doch gesagt, ich muß bedienen.«
    »Genau«, sagte Rockford und winkte dem Barkeeper mit seinem leeren Bierkrug zu.
    »Coors,

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