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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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ist ein Moment, auf ewig festgehalten in der Zeit, gefroren wie eine Rose in einem Eisblock. Ewige Jugend.
    Und da war er, blickte mich an, trotz all der Jahre, die vergangen waren, genau wie ich ihn in Erinnerung hatte: groß, athletisch, dunkles, welliges Haar über der breiten Stirn. Ein Lächeln glitzert in seinen Augen und zaubert Lachfältchen in sein Gesicht.
    Mac.
    Tief in mir spürte ich einen Stich, und ich hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Und der Schmerz der Sehnsucht war viel stärker als die Arthritisschmerzen, an die ich inzwischen gewöhnt bin.
    Ach, Mac! Ich habe dich so sehr geliebt. Und doch war es nicht genug …
    Das nächste Foto zeigte uns beide. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Buster Brown es gemacht. Buster, der Spaßvogel, der nie etwas ernst genommen hat. Kurz drauf wurde er getötet – abgeschossen irgendwo über dem Kanal. Das Wrack seines Flugzeugs wurde nie gefunden und auch seine Leiche nicht. Wie auch?
    Auf dem Foto lehnen Mac und ich an einem Gattertor; beide tragen wir Zivilkleidung, und obwohl das Bild nur ein grobkörniger Schwarzweißabzug ist, sah ich es in herrlichen Technicolor-Farben vor mir: das Sonnengelb meiner Hosen und das passende Band in meinen Haaren, die damals natürlich noch dicht und glänzend waren, ohne die geringste Spur von Grau. Ich erinnerte mich daran, wie seine Schulter an meiner lehnte, an den Geruch seiner Haut in der Sonne und daran, wie er den Arm um meine Taille gelegt hatte. Und ich fühlte mich wieder ganz genauso wie damals: berauscht vor Liebe, atemlos vor Verlangen und zerrissen von unterdrückten Schuldgefühlen, während irgendwo in mir stets der Wurm der Angst kroch, weil ich wusste, dass jeden Moment alles vorbei sein konnte. Und diese Ahnung, am Rande eines Abgrunds zu stehen, ließ jedes andere Gefühl nur umso stärker hervortreten.
    Ich betrachtete die Fotos eines nach dem anderen. Mac mit seinem geliebten Douglas-Motorrad. Ich, wie ich in eine Spitfire klettere. Eine Gruppe von uns beim Teetrinken auf der Veranda des Flugplatzes. Und während die Erinnerungen mich einholten, überfiel mich eine nostalgische Sehnsucht, die im Laufe der Tage und Wochen zu einem regelrechten Zwang wurde.
    Noch etwas war in der Schublade – ein Lederkästchen, in dem sich ein Orden befand, Macs Distinguished Flying Cross, mit einem Balken auf dem weiß-lila gestreiften Band, und das bestärkte mich in meinem Entschluss. Mac mochte seine Gründe dafür gehabt haben, mir sein Fliegerkreuz zu schicken, und ich war stolz darauf gewesen, es all die Jahre in meinem Besitz zu haben. Aber es hatte mir nie gehört, und deshalb stand es mir auch jetzt nicht zu, darüber zu verfügen. Es gehörte ihm und seinen Nachkommen, und deshalb sollte er es zurückbekommen. Wenn er noch am Leben war. Der Gedanke, dass er nicht mehr leben könnte, war für mich nicht nur schmerzhaft, sondern schlichtweg unvorstellbar. Eine Welt ohne Mac? Doch ich musste den Tatsachen ins Auge sehen. Er war älter als ich, inzwischen musste er Ende achtzig sein.
    Und plötzlich wurde mir klar, dass es in meinem Leben noch etwas gab, was ich zu Ende bringen musste. Genau wie ich mich von meinen gesammelten Schätzen hatte trennen müssen, ehe es zu spät war, gab es noch etwas anderes, was ich unbedingt klären musste. Und deshalb, Sarah, bin ich das Risiko eingegangen, dich um Hilfe zu bitten.
    Dein Blick ist schwer zu deuten; du versuchst weltgewandt zu wirken und dir nicht anmerken zu lassen, was du denkst und fühlst.
    Â»Du hast gesagt, sein Name sei Mac?«, fragst du mit gleichgültiger, betont sachlicher Stimme.
    Ich bemühe mich, mit ebensolcher Nüchternheit zu antworten. Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um dir zu gestehen, wie viel mir diese Sache bedeutet.
    Â»So nannten ihn jedenfalls alle. Sein richtiger Name war James Mackenzie. Er war Jagdflieger bei der RAF . Er wurde bei der Luftschlacht um England verwundet, und eine Zeit lang war er Stellvertretender Kommandant bei der ATA . Dort habe ich ihn auch kennengelernt. Als er wieder ganz hergestellt war, ist er in den Kampfeinsatz zurückgekehrt.«
    Â»Hast du auch eine Adresse?«, fragst du.
    Ich lächle bedauernd. »Zählt auch eine, die fast sechzig Jahre alt ist? Aber ich gebe dir alles andere, was ich von ihm habe. Dienstnummer, Dienststellen und Einsatzorte … Da gibt es doch

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