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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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mach ich gerne, kein Problem.« Er klang nicht im Mindesten beleidigt. »Ähm …«
    »Ja?« Frank war sich nicht sicher, ob er seinem Allgäuer Kollegen nicht doch auf die Füße getreten war.
    »Ich denke, dass ich jetzt doch noch mal ins Präsidium fahre.« Jakisch sah auf die Uhr. »Wenn ich Glück habe, erwische ich Mayr noch. Ich sollte ihn vielleicht doch noch anrufen.«
    »Um diese Zeit?«
    »Ich ruf ihn daheim an. Mayr ist immer lange wach. Er kommt mit wenig Schlaf aus, sagt er.«
    Nachdem ihr Kollege gegangen war, breitete sich Schweigen aus. Jeder wartete darauf, dass der andere etwas sagte. Dabei beobachteten sie das Treiben in dem noch vollen Biergarten. Um diese Uhrzeit waren erst wenige Gäste im Aufbruch, obwohl die Sperrstunde nicht mehr weit war.
    Über der Stadt lag eine drückende Schwüle. Seit mehr als einer Woche schon war es in der Stadt unerträglich heiß. Selbst in den Parks und Wäldern ringsum stand die Luft und brachte wenig Abkühlung. In den Zeitungen war von ersten Opfern zu lesen, besonders der Kreislauf der alten Menschen kapitulierte vor den hohen Temperaturen. Ärzte gaben Tipps, wie besonders Kinder vor der Sonne zu schützen waren. Die Freibäder waren überfüllt, die wenigen Biergärten in den Abendstunden voll.
    »Frank?«
    »Hm?«
    »Darf ich dich was fragen?«
    »Hm.«
    Ecki nahm das Gebrumme als Zustimmung.
    »Wie geht es Lisa?«
    »Wie geht es Marion und den Kindern?«
    »Gut, so weit. Aber ich meine, Lisa hat doch Schulferien. Was macht eure Suche nach einem Haus?«
    Ecki spürte, dass ihm Schweißperlen über den Rücken liefen. Er hatte das falsche Thema angeschnitten, das wusste er. Aber er war schließlich Franks Freund, und er sah, dass Frank litt.
    Frank sah seinen Freund lange an. Dann winkte er der Kellnerin und bestellte ein frisches Weizenbier. »Diesmal mit Umdrehungen.« Er sah Ecki an und seufzte. »Was willst du wirklich wissen?«
    »Wie es Lisa und dir geht.«
    »Ach«, Frank wischte unsichtbare Krümel vom Tisch, »es ist alles so schwierig. Wir kriegen unsere Vorstellungen nicht übereinander, wie unser Haus aussehen soll. Das ist alles nicht so einfach, mal gefällt nur ihr ein Objekt, dann nur mir. Das geht nun schon seit Wochen so.«
    »Kann es sein, dass ihr euer Leben nicht mehr übereinanderbekommt? Das Haus ist doch nur das Symptom, wenn du mich fragst. Ihr habt einfach beide Angst davor.«
    Frank ließ seinen Blick über die Köpfe der verbliebenen Gäste und über die Hecke bis hinunter in den Hans-Jonas-Park schweifen. Dort stand die kleine Bronzeskulptur des Mönchengladbacher Religionsphilosophen auf einer schmalen Säule. Frank kannte sich nicht aus mit Philosophie, aber er wusste, dass Hans Jonas für sein »Prinzip Verantwortung« berühmt geworden war.
    »Kann sein, ich weiß es nicht.« Er dankte der Kellnerin mit einem Nicken für die kurze Unterbrechung, in der sie ihm das Bier servierte. Sie lächelte freundlich zurück.
    »Was weißt du nicht?« Ecki ließ nicht locker.
    »Ob das alles so ist. Ob du recht hast, ob ich mir das alles nur einbilde. Ob ich Lisa noch liebe. Ob ich weiter bei STIXX spielen soll. Im Augenblick kommt mir mein Privatleben so beschissen vor.«
    Ecki verdrehte die Augen. »Jetzt komm mir doch nicht so, Borsch.«
    »Du wolltest es wissen, Eckers.« Franks Stimme klang scharf und schneidend.
    »Ist ja gut, Mann. Dann lass uns darüber nachdenken, wie wir an deiner Gemütsverfassung etwas ändern können.« Ecki hob beschwichtigend die Hände. Frank schien es tatsächlich ziemlich schlecht zu gehen. »Und ihr könnt nicht darüber reden?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Denk ich mir so.«
    Sein Freund hatte eine Menge Feingefühl, dachte Frank, gerade was den Umgang mit Frauen betrifft. »Um ehrlich zu sein, streiten wir die meiste Zeit. Und immer geht es um Kleinigkeiten.«
    »Die übliche Nummer: Statt das Thema direkt anzusprechen, suchen Mann und Frau sich Nebenkriegsschauplätze.«
    »Ich will Lisa nicht verletzen.«
    »Mag ja sein, tust du aber trotzdem.«
    »Kapier ich nicht.«
    »Wenn du es ernst meinst, musst du mit ihr auch über die schwierigen Dinge sprechen, über die Dinge, die euch wirklich umtreiben.«
    »Was meinst du damit?«
    »Na ja, die Sache mit eurem Baby.« Ecki atmete tief durch. »Es ist, wie es ist. Wenn ihr so gerne Kinder wollt, dann denkt doch auch mal an eine Adoption. Vielleicht platzt dann ja der Knoten, und Lisa wird doch wieder schwanger. Ihr wärt nicht das erste Paar, das

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