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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Schutz.«
    Unschlüssig hatte Carina Bauer erst auf ihre Uhr gesehen und dann hinüber zur Burgruine. Dann stand sie auf und sog die Allgäuer Luft tief ein. Sie würde nach Moosbach hinauffahren und um den See wandern.
    Sie stellte ihren Wagen am Sportplatz ab und blickte auf den See hinunter. Seine Oberfläche sah aus wie dunkelgrün lackiert. Im Hintergrund stellten sich das Wertacher Hörnle, die Ellegghöhe und der Grünten ins Bild.
    Carina Bauer spürte den Impuls, übermütig die Wiese hinunterzulaufen und sich laut jauchzend ins Wasser fallen zu lassen. Auf dem Weg würde sie übermütig die Kleidung von sich werfen und nackt in den See eintauchen. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Woher kam bloß mit einem Mal diese Unbekümmertheit? Sie hob für einen Augenblick den Kopf und spürte die Sonne auf ihrem Gesicht.
    Am Moosbacher Ufer hatten einige Badegäste ihre Decken ausgebreitet. Gegenüber in Petersthal lag ein Dutzend Segelboote vertäut im kleinen Hafenbereich.
    Carina Bauer suchte mit den Augen nach dem alten Pestfriedhof, der außerhalb von Petersthal lag. Sie fand ihn nicht gleich. Nur das dunkle Mauerband aus Bruchsteinen, das sie auf dem helleren Grün wahrnahm, zeigte ihr die Stelle an. Sie würde dem Denkmal auf ihrem Weg um den See einen kurzen Besuch abstatten.
    Gemächlich wanderte sie los und passierte schon bald die Mariengrotte. Ihre Schritte knirschten leise auf dem Schotterweg. Ansonsten war es still. Tief in ihre Gedanken versunken, die nichts mit den Erlebnissen der jüngsten Zeit zu tun hatten, folgte sie dem Weg, der meist am See entlangführte, ab und an aber auch ein Stück den Berg hinauf.
    Niemand begegnete ihr. Nicht einmal ein Radfahrer oder ein einsamer Jogger. Sie war mit sich und der Natur alleine.
    Die Wiesen waren weitgehend gemäht, auf einigen Weiden standen Kühe im Schatten alter riesiger Tannen, die sich gelegentlich zwischen oder an schrundigen Felsbrocken aus zusammengebackenen Kieselsteinen zu kleinen Gruppen zusammengefunden hatten. Immer wieder blieb sie stehen, um den Kühen beim Wiederkäuen zuzusehen, den Vögeln zu lauschen, die in den Bäumen und Sträuchern saßen, oder den Blick über den See zu genießen. Sie streckte dann ihre Arme aus und reckte sich. So wohl hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt.
    Nach gut eineinhalb Stunden hatte sie das eine Ende des Sees erreicht. Von da an ging es auf der Petersthaler Seite weiter. Kurz bevor sie in ein Waldstück einbog, kam ihr ein alter grauer Traktor entgegen, der von einem Mann in kurzen Lederhosen und breitkrempigem Filzhut gesteuert wurde. Auf einem kleinen Holzpodest hinter seinem Sitz lag ein weißer Schäferhund und sah sie aufmerksam an. Der Mann grüßte sie im Vorbeifahren freundlich.
    Carina Bauer schmunzelte. War sie also doch nicht alleine! Sie hatte noch die tiefen Töne des gleichmäßig laufenden Motors in den Ohren, als sie in den Schatten des Waldes kam, der zwischen ihr und Petersthal lag. Tief atmete sie den würzigen Duft ein. Irgendwo musste geschlagenes Holz liegen.
    Für einen Augenblick dachte sie daran, ihre Wohnung in Rottach doch nicht aufzugeben.
    »Carina. Liebes. Da bist du ja endlich. Ich habe lange auf dich warten müssen.«
    Im Unterholz hinter ihr knackte es mehrfach laut.
    Die Anwältin fuhr herum.
    »Nein. Nein.« Mehr brachte sie nicht über die Lippen.
    Ihr Gehirn musste ihr einen bösen Streich spielen. Sie wollte es nicht glauben. Vor ihr stand Wackerzapp.
    »Nein!« Sie schrie laut und schüttelte ihren Kopf. Sie wollte rennen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht.
    »Habe ich dich etwa erschreckt?« Er lachte übermütig. »Hast du gedacht, du könntest mir entkommen?«
    Die Stimme! Das war nicht Wackerzapp! Carina Bauer blinzelte angestrengt. Sie zwang sich, einen Schritt vorzutreten, aber ihre Beine waren wie gelähmt.
    »Carina. Nun reiß dich mal zusammen. So schlimm wird es ja wohl nicht sein.«
    Sie fuhr sich über die Augen. Wackerzapp war verschwunden. Bongarts stand vor ihr und grinste sie an. Der Teufel. Er musste der Teufel sein.
    »Wir haben eine Verabredung. Erinnerst du dich?«
    »Was wollen Sie?« Ihr Atem ging rasselnd. Sie hatte das Gefühl, die Tannen würden über ihr umstürzen und das Gewicht der Stämme sie erdrücken.
    Bongarts trat auf den Weg. »Gut schaust du aus. Ich sehe, das kleine Bad hat dir nicht geschadet.« Er lachte meckernd. Abrupt verstummte er wieder, und seine Augen wurden zu schwarzen Löchern. »Du Schlampe, du

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