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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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kannst mich nicht verarschen. Hast wohl gedacht, du könntest mir entwischen? Pah!«
    »Ich habe hier kein Geld.« Carina Bauer breitete die Arme aus. Eine lächerliche Geste, dachte sie gleichzeitig.
    »Ach, nee. Wirklich nicht?«, neckte er sie.
    »Bitte, lassen Sie mich gehen. Ich –« Sie nahm die Arme wieder herunter.
    Sie musste an ihm vorbei! Nein, sie musste zurücklaufen. Vielleicht kam ja auch der freundliche Traktorfahrer zurück. Der Schweiß rann ihr den Rücken hinunter, außerdem brannte er in ihren Augen.
    »Nun beruhige dich doch, bist doch sonst immer die coole Anwältin. Hier hast du keine Chance. Der Bauerntrottel auf dem Traktor wird dir nicht helfen.«
    Bongarts schien Gedanken lesen zu können.
    Carina Bauer hatte das Gefühl, ihre Beine würden ihren Dienst versagen. Sie meinte zu schwanken. Wo war ein Stein oder ein Baumstumpf? Sie musste sich setzen. Alle Kraft, die sie noch vor wenigen Minuten gespürt hatte, alle Lebensfreude, die zurückgekommen schien, war verflogen.
    »Hältst du mich für blöd? Ja, sicher hältst du mich für blöd! Du Drecksschlampe. Du Opfer. Meinst du, ich wüsste nicht, dass du die Kohle hier nicht spazieren führst?«
    »Was, was wollen Sie dann von mir?« Sie würde gleich zusammenbrechen.
    »Nun«, Bongarts schlug einen vertraulichen Ton an, »ich wollte mich nur in Erinnerung bringen. Damit du unsere Abmachung auch ja nicht vergisst.«
    Sie flüsterte jetzt nur noch: »Nein. Nein.«
    »Sagtest du schon«, bestätigte er ironisch.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Hast du allen Ernstes gedacht, ich würde dich aus den Augen lassen? So blöd kannst du doch nicht sein. Du bist meine Lebensversicherung. Dazu noch eine hübsche.«
    Carina hatte das Gefühl, sie stünde nackt vor ihm.
    »Ich, ich warte noch auf die Entscheidung. Sie muss jeden Augenblick kommen. Ich rufe Sie dann an. Sicher.«
    Seine Blicke wurden intensiver. »Ich weiß nicht. Das klingt mir alles zu sehr nach Wischiwaschi. Vielleicht sollten wir die nächsten Tage einfach zusammenbleiben? Was meinst du? Nur wir beide? In deinem hübschen kleinen Hotelzimmer.«
    Sie schluckte.
    »Ich habe dich beobachtet. Feine Manieren hast du. Aber«, er trat einen Schritt auf sie zu, »die sind nur einen Dreck wert. Ich weiß, was du tust, und ich weiß, dass du das Leben anderer Menschen in den Dreck ziehst. Das kannst du selbst mit deinem vornehmen Getue nicht überpinseln.«
    Er tänzelte vor ihr auf und ab und spreizte dabei einen kleinen Finger ab.
    »Sie, Sie sind mir gefolgt?« In ihrem Kopf spulte sie die Bilder der Fahrt und des Tankstopps im Schnelldurchlauf noch mal ab. Sie konnte Bongarts darauf nicht entdecken.
    Bongarts grinste böse. »Ich habe mir gedacht, ein bisschen Luftveränderung tut ganz gut.«
    »Sie haben mich beobachtet?« Carina Bauer fühlte sich mit einem Mal wieder schmutzig.
    »Was denkst du?«
    Ihn schien die Angst zu amüsieren, die er in ihren Augen sehen konnte.
    »Wie sind Sie mir gefolgt?« Carina Bauer konnte keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder schoben sich die Gesichter von Wackerzapp, Dürselen, Kurzius und Leuchtenberg vor ihre Augen. Wie Gespenster. Sie versuchte, sie abzuschütteln, brachte aber nur ein Zittern zustande.
    »Kalt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Entspann dich, Mädchen. Wir haben schließlich Sommer.« Er deutete auf die Bäume. »Hübsch, nicht? Haben wir in Düsseldorf nicht.«
    »Wie?«
    Er verschränkte die Arme. »Lass mal überlegen. Wie habe ich das angestellt?« Er legte einen Finger an die Lippen. »Tja, war ganz einfach.«
    »Bitte!«
    »Ich war immer in deinem Nacken. Das muss dir genügen, Carina-Mäuschen. Immer.«
    »Lassen Sie mich gehen.«
    »Halte ich dich etwa fest?« Bongarts tat verwundert. »Wir können zusammen ein Stück gehen. Ich begleite dich zu deinem Hotel zurück. Dann trinken wir zusammen ein Glas Wein. Du kannst mir sicher einen guten Tropfen empfehlen. Und dann zeigst du mir dein Zimmer.«
    »Bitte! Bitte.« Sie konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten.
    »Ich lasse dich nicht mehr aus den Augen. Begreif das endlich. Ich bin so etwas wie dein Beschützer. Ich bestimme, wohin du gehst, was du tust und wen du triffst.« Bongarts drehte sich um seine eigene Achse. »Du gehörst mir.« Er trat auf sie zu und bot ihr seinen Arm an. »Komm.«
    Carina Bauer würgte es. Sie würde Bongarts auf keinen Fall anfassen. Sie zuckte zurück. Bongarts war wie ein toter Fisch, schleimig, aufgedunsen und mit blinden

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