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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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braunen Kühe aus. Jakisch nickte dazu. Dabei ging sein Blick ein paarmal über das majestätische Dach von Haus Erholung hinweg, hinein in das weite Blau des frühen Abendhimmels. Mochten seine niederrheinischen Kollegen doch denken, was sie wollten, er hatte seine eigenen Bilder vom Allgäu. Und von seiner Steffi.
    Komisch, dachte er, warum merkt man erst in der Ferne, wie sehr man an seiner Heimat hängt?
    Ab dem dritten Weizenbier trat die Ermittlungsarbeit gänzlich in den Hintergrund. Stattdessen ging es um das ewige Thema Borussia und die Bayern; man erzählte sich erlebte oder auch nur überlieferte Anekdoten, zum Beispiel aus den »glorreichen 70ern«. Mittlerweile standen Teller mit Brezen und Obatztem auf dem Tisch, und die Unterhaltung wurde zusehends lockerer.
    »Wie kommen wir jetzt weiter?«, fragte Frank unversehens und hob das Glas. So ganz kampflos wollte er den Abend nicht in einem gepflegten Besäufnis enden lassen.
    Carsten Jakisch sah ihn mit seinen hellen Augen ernst an. »Wo Politik und Geld zusammenkommen, blüht das Verbrechen.« Er prostete Frank zu und unterdrückte nur unvollständig ein Rülpsen. »Hoppla. ’tschuldigung.«
    Nachdenklich drehte Ecki sein Glas auf der ausgeblichenen Tischplatte. »Mit solchen Binsenweisheiten kommen wir nicht weiter, Pumu–«, er verbesserte sich, »Carsten.«
    »Ist doch aber so«, beharrte Jakisch.
    »Bisher haben wir dafür keine Anhaltspunkte finden können.« Frank hob den Kopf in Richtung Ausgang, als er den röhrenden Auspuff eines vorbeifahrenden Motorrades hörte. »Wir müssen mehr über die Motorradszene erfahren.«
    »Rocker?« Jakischs Augen begannen zu leuchten. »Hells Angels, Bandidos, Drogen, Prostitution?«
    Er war schon mittendrin in seinen Phantasien von dunklen Strukturen zwischen Kopfweiden, Niers und Niederrhein. Das konnte ja spannend werden. Wann hatten sie es im Allgäu schon mal mit echten Rockern zu tun?
    Der höfliche Kellner schenkte an diesem Abend noch einige Runden aus.

XX.
    Der Fraktionsgeschäftsführer sah Frank abwartend an. Er hatte den beiden Ermittlern zwar Kaffee servieren lassen, unter echter Gastfreundschaft verstand er persönlich allerdings etwas anderes. Er hatte auf der Hut zu sein. Das schuldete er seinem Freund und der Partei. Seit Büschgens tot war, klingelte in einer Tour sein Handy. Es gab eine Menge sauber zu halten. Dabei konnte er die Polizei am allerwenigsten gebrauchen.
    »Wir haben uns in den vergangenen Tagen eingehend mit dem privaten Ernst Büschgens beschäftigt. Um ehrlich zu sein, wir sind dabei nicht sonderlich überrascht worden. Ihr Parteifreund hat einen untadeligen Ruf genossen, soweit wir das beurteilen können.« Frank räusperte sich. »Und was die politische Karriere betrifft: Da sind wir auch nicht auf Ungereimtheiten gestoßen.« Frank war der Fraktionsobere eine Spur zu glatt. Nicht unsympathisch, aber aalglatt. Außerdem benahm der Mann sich merkwürdig, einen Tick zu beflissen und doch unnahbar.
    »Was hatte Sie erwartet, Herr Kommissar? Dass wir Politiker alle Leichen im Keller haben? Oh. Verzeihen Sie in diesem Zusammenhang so eine Metapher.« Bernd Zohren hob entschuldigend die Hände. »Aber ich weiß sehr wohl um das Image unseres Standes.«
    Wenigstens hat er nicht »Berufsstand« gesagt, dachte Ecki, dem Zohren ebenfalls suspekt war. »Nun, das ist nicht der Grund, warum wir gekommen sind. Wir wollen keinesfalls in diese Kerbe schlagen. Aber wir fragen uns natürlich, ob wir damit wirklich schon alles über Ernst Büschgens wissen.«
    »Die Frage können nur Sie abschließend beantworten.« Zohren lächelte.
    Du guckst eine Spur zu unauffällig auf deine Uhr, dachte Frank. Wir werden aber noch eine Weile bleiben. »Das werden wir sicher auch tun. Deshalb ist es wichtig, dass wir Büschgens’ politischen Werdegang noch einmal mit Ihnen gemeinsam durchgehen.« Er sah, dass seine Worte genau das auslösten, was er sich erhofft hatte: Zohren hatte nicht die geringste Lust, jemanden in die Karten seiner Partei blicken zu lassen.
    »Ganz wie Sie wollen. Ich kann Ihnen gerne die Daten zukommen lassen. Meine Sekretärin wird das sofort erledigen, Herr Hauptkommissar.«
    Frank winkte ab. »Es geht uns nicht um Daten. Uns interessiert vielmehr, was Ernst Büschgens im Sinne der Partei so getrieben hat.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Zohren hatte vergessen, aalglatt auszusehen.
    »Woran haben Sie intern gearbeitet? Hat er sich bei der politischen Arbeit, wie immer sie ausgesehen

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