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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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gehe ich mit ihr auch noch essen, dachte er. Es wird sowieso ihre letzte Mahlzeit sein.
    »Wohin soll’s denn gehen?« Er lächelte verbindlich.
    »Lass uns doch ein Stück fahren. Schloss Rheydt?« Sie atmete auf. Wenn sie erst einmal aus der Wohnung war, würde sie schon wieder die Oberhand gewinnen.
    Warum ausgerechnet dorthin? Ist aber auch egal, dachte er, Hauptsache, raus hier! Wenn er es recht bedachte, kam ihm ihr Wunsch, aus Düsseldorf herauszufahren, äußerst gelegen. In Mönchengladbach konnte er sich bewegen, ohne Angst haben zu müssen, erkannt zu werden. Außerdem konnte er Bonny treffen.
    »Wie du willst.« Er stand auf. »Wollen wir gleich los?«
    Auf der Fahrt nach Mönchengladbach schwiegen beide. Sie hatten seinen Wagen genommen. Zunächst hatte sie gezögert, aber dann war ihr die Wahl recht gewesen. So konnte sie ihren Plan einfacher umsetzen.
    Je länger sie neben ihm saß und sein Profil beobachtete, umso stärker wurde ihr Verlangen, ihn zu beseitigen. Sie musste sich dieses Problem vom Hals schaffen. So schnell es ging. Er war eine zu große Gefahr für ihre Pläne. Sie hatte bereits zu viel Geld investiert. Und sie konnte es sich nicht leisten, so kurz vor dem Ziel noch einen Fehler zu machen.
    »Warst du schon mal hier?«
    Ecki und Pumuckl standen mit dem Rücken zu dem hohen Gründerzeithaus. Vor ihnen trennte das breite Bett des Rheins sie von der Düsseldorfer Altstadt.
    Carsten Jakisch schüttelte den Kopf und musterte die Silhouette der Häuser auf der gegenüberliegenden Seite. »Kann sein, dass ich als Kind mal hier war. Aber ich erinnere mich nicht mehr.«
    Ecki stieß Pumuckl in die Seite. »Komm, wir fahren auf ein Bier rüber auf die andere Seite. Es bringt ja nichts, noch länger auf die Schneiders zu warten. Wir können später noch einmal zurückkommen. Wer weiß, wo sie steckt.«
    Carsten Jakisch nickte. Ein bisschen Sightseeing konnte nicht schaden. »Man trinkt hier Altbier, nicht wahr?«
    »Also, was willst du wirklich von mir?«
    Er legte das Besteck zur Seite. »Möchtest du noch Wein oder einen Kaffee?«
    »Lass uns ein Stück gehen, ja?«
    Perfekt! Besser konnte es nicht kommen. Die Schnepfe war ihm vollends auf den Leim gegangen. Man muss auch mal Glück haben im Leben, dachte er. Er sah auf die Uhr, wenn es schnell ging, würde er Bongarts noch antreffen. Bonny saß um diese Tageszeit meist schon in seiner Stammkneipe Denk Mal .
    Sie trank den Rest ihres Weißweins und ließ dabei den Blick durch das Lokal schweifen. Es waren nur wenige Gäste da. Die beiden Kellnerinnen standen bei ihrem Kollegen am Tresen und unterhielten sich leise, ohne dabei ihre Gäste aus den Augen zu lassen.
    Sie hatte einen Entschluss gefasst und war zufrieden mit sich. Irgendwie würde sie ihn schon ins Unterholz locken.
    »Woran denkst du?« Er versuchte ihre Hand zu nehmen.
    »An nichts Bestimmtes.« Sie übersah seinen Versuch und nahm sich stattdessen die Serviette.
    Auch gut, dachte er. Er hatte ohnehin keine Lust mehr, auf vertrautes Liebespaar zu machen. Sie hatte sich spätestens seit ihrem Anruf aus seinem Leben geschossen. Sie passte nicht mehr in sein Konzept, und er war vor allem keiner, den man so einfach abschob wie einen dummen Jungen. Sie würde für ihren Fehler bezahlen. Das Leben war prallvoll mit anderen Frauen. Es würde ein Spaß werden. Er spürte, dass ihn der Gedanke erregte. Für einen Augenblick dachte er an die Staatssekretärin, die außerdem noch auf seinem Auftragszettel stand. Das war das nächste Problem, das er lösen würde. Auch das würde zu seinem Vorteil ausgehen. Die Erregung wuchs. Er winkte der Bedienung.
    Wie großspurig er sich hervortut, dachte sie. Ein wahrer Großkotz. Macht auf Mann von Welt und ist doch nur ein dummer Wicht. Sie musste beinahe lachen. Sie musste wirklich mächtig Druck gehabt haben, dass sie sich hatte von ihm vögeln lassen. Der Gedanke an die nächste Stunde machte sie nervös. Aber sie würde auch das in den Griff bekommen.
    »Lass, ich übernehme das schon.« Sie zog ihre Geldbörse aus der Handtasche. Sie wollte jetzt nur noch raus und diese Sache zu Ende bringen.
    Ohne sich auf eine Richtung geeinigt zu haben, bogen sie automatisch auf den Rundweg um das Schloss ein. Es waren nur vereinzelt Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Sie tastete unauffällig nach ihrem Pfefferspray, den sie in einer Tasche ihrer Kostümjacke deponiert hatte. Es würde ein Leichtes sein, ihn in das Unterholz zu locken.
    »Ich will jetzt

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