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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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gelassen. »Das stimmt, aber es sind einige Dinge passiert, die uns nachdenklich stimmen.«
    Ecki schwieg und ließ Schneiders’ Auftritt auf sich wirken. Sie machte nicht den Eindruck, nervös zu sein, eher neugierig. Ein Profi in öffentlichen Auftritten. Sie schien es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen.
    Nun hatte Ecki doch eine Frage. »Woran arbeiten Sie eigentlich genau?«
    Marie Schneiders seufzte. Sie würde sich länger im Präsidium aufhalten müssen, als sie eingeplant hatte. »Es geht um Forschungen für die Lebensmittelindustrie. Nordrhein-Westfalen ist ein zentraler Forschungsstandort für die Wirtschaft. Wir leisten wichtige Grundlagenarbeit.«
    Für Ecki klang ihre Antwort nach einer typischen Politikerphrase. »Können Sie das bitte genauer erklären? Haben Sie mit Themen wie ›Dioxin in Futtermitteln‹ zu tun? Oder kümmern Sie sich um die Problematik von Monokulturen? Genmais?«
    »Kennen Sie sich da aus?« Marie Schneiders sah Ecki amüsiert an. Breite Schultern, schmale Hüften, ein großer Junge, dachte sie.
    »Das sind lediglich Schlagzeilen, die in der Presse die Runde machen.« Du musst früher aufstehen, wenn du mich einschüchtern willst, dachte Ecki.
    Die blonde Biologin räusperte sich. »Die Universität ist breit aufgestellt. Das muss sie auch sein, denn Forschung und Lehre funktionieren nun mal nicht ohne finanziellen Aufwand. In einzelnen Projekten gibt es sicherlich eine gewisse Nähe zur Wirtschaft. Das führt aber niemals dazu, dass Forschung und Lehre einem Diktat unterliegen.«
    »Frau Schneiders, uns geht es nicht um politische Statements. Sagen Sie uns lieber, woran Sie aktuell arbeiten.« Frank wollte sich nicht in eine politische Grundsatzdebatte verwickeln lassen.
    »Sie spielen auf die Solanin-Sache an? Ich denke, dass ich außer Verdacht stehe, Ernst getötet zu haben.« Ihre Augen verdunkelten sich.
    »Das haben wir in der Tat geklärt. Nach unseren vorläufigen Recherchen gibt es keinen Zusammenhang zwischen Ihrer Arbeit und der Vergiftung Ihres Freundes.«
    »Vorläufig?«
    »Vorläufig. Wir wissen noch nicht, wer ihm die tödliche Dosis verpasst hat. Der Täterkreis kann ja nicht so groß sein. Wer hat schon Zugang zu solchen Mengen?«
    Marie Schneiders hob erstaunt eine Augenbraue, sagte aber nichts.
    »Also?«
    »Fragen Sie mal in den einschlägigen Labors im Ostblock nach. Sie würden sich wundern. Was uns betrifft: Wir arbeiten in der Tat an der Isolierung der einzelnen Solaninbausteine. Möglicherweise ergeben sich ganz neue Ansätze zur Anwendung des Solanin, etwa bei der Bekämpfung von Fäulniserregern. Ein anderes Thema ist die weitere Verbesserung der Produktion von Steroidhormonen. Verhütungspillen wäre ein Stichwort, das Ihnen unter Umständen etwas sagt. Ein Millionengeschäft. Unser Wirkstoff ist deutlich preiswerter als die gängigen Alternativen.« Sie lächelte Frank und Ecki an.
    Ecki nickte. »Natürlich. Und in gewisser Weise haben Sie uns gerade das Stichwort für unsere weiteren Fragen geliefert.«
    »Da bin ich aber neugierig.« Marie Schneiders schlug die Beine übereinander.
    »Worum ging es bei dem Streit zwischen Ihnen und Samantha Kurzius?«
    »Ich verstehe nicht?« Sie faltete die Hände über ihrem Knie.
    Frank sah, dass sich ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen ausbreitete. »Sie haben schon verstanden. Samantha Kurzius.«
    »Der Name sagt mir jetzt auf Anhieb nichts.« Sie lächelte ein entwaffnendes Lächeln.
    Zumindest sollte es so aussehen. Auf Ecki wirkte es allerdings eher gequält. »Leugnen hilft Ihnen nicht. Sie sind zweifelsfrei von einer Zeugin erkannt worden. Sie können Ihren Besuch bei uns abkürzen, wenn Sie den Vorfall einräumen.«
    Ihr Rücken straffte sich. Probleme waren dazu da, dass man sie offensiv anging. Das hatte sie schon von ihren Eltern gelernt. »Bei dem kleinen Streit ging es um eine Privatangelegenheit. Mehr nicht.«
    »Sie geben also zu, die Frau gekannt zu haben. Samantha Kurzius hat als Prostituierte gearbeitet. Hatte Ernst Büschgens ein Verhältnis mit ihr? Hatten Sie deshalb Streit mit ihr, weil Sie davon erfahren haben?«
    Marie Schneiders wirkte mit einem Mal alles andere als souverän. Frank hatte genau ins Schwarze getroffen.
    Die Biologin zog umständlich an den Ärmeln ihrer Bluse, bevor sie antwortete. »Ernst hatte kein Verhältnis mit ihr. Das hat er mir versichert, und ich habe ihm das geglaubt. Uneingeschränkt. Er war nicht der Typ für solche Frauengeschichten.«
    »Worum ging es

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