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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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auseinandersetzen müssen. Seinetwegen konnte der komplette Fall in Düsseldorf oder Mönchengladbach spielen, solange er vor Ort bleiben und damit den Launen seines Chefs noch einige Zeit entgehen konnte.
    »Angeblich hat irgendjemand dafür gesorgt, dass ein Grundstück teurer verkauft wurde, als dies ursprünglich der Fall gewesen wäre.«
    »Was heißt das konkret?« Ecki musste an das denken, was Schrievers ihnen im Zusammenhang mit einem Grundstücksgeschäft in Duisburg erzählt hatte.
    »Ich kenne mich mit solchen Dingen nicht aus. Ich bin Wissenschaftlerin und nicht Immobilienspezialistin. Aber jedenfalls ist die Kaufabsicht des Landes bekannt geworden, und derjenige, der profitiert hat, konnte so gerade noch rechtzeitig das Areal billig aufkaufen und dann teuer weiterverscherbeln. So oder so ähnlich, meine ich, hat Ernst mir das erzählt.«
    »Und dieser Jemand soll Ernst Büschgens getötet haben? Warum?«
    »Weil er einen Mitwisser beseitigen wollte?« Schneiders sah nun Ecki voller Hoffnung an.
    »Was soll das, Frau Schneiders? Weil jemand an einem Grundstücksdeal verdienen will, bringt er einen anderen um?« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Wer sollte das sein? Und inwieweit war Ernst Büschgens in die Sache verwickelt? Ich bin eher geneigt zu glauben, dass es um diese Frauengeschichten ging. Dass Sie den Ruf Ihres Freundes retten wollten.«
    Erschöpft lehnte sich Marie Schneiders wieder zurück. »Wenn es denn so wäre, wer hat dann Ernst umgebracht? Habe ich das etwa auch getan? Weil ich mich dafür an ihm rächen wollte, dass er mich betrogen hat? Und diese andere Hure, Julia oder wie sie heißt, habe ich dann auch umgebracht? Ich soll drei Menschen getötet haben, nur weil ich eifersüchtig war?« Sie verstummte und starte auf das Taschentuch in ihrer Hand. Sollte die Polizei doch glauben, was sie wollte. Sie wusste, dass sie nichts getan hatte.
    Ecki hatte zu jedem ihrer Sätze genickt. Besser hätte auch er die Motivlage nicht formulieren können. »Vor diesem Hintergrund werden wir Ihre Forschungsarbeit noch einmal untersuchen und neu bewerten müssen.« Er ließ offen, was genau er damit meinte. Vor allem weil Frank ihm mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass er sich im Augenblick zurückhalten sollte.
    »Sie müssen doch verstehen, dass wir auch in diese Richtung ermitteln, Frau Schneiders.« Frank blieb bei seinem sanften Ton. »Sie streiten sich mit Frau Kurzius um diese Fotos. Sie arbeiten als Biologin mit Solanin. Und mit genau diesem Stoff ist Ihr Freund getötet worden. Das klingt doch sehr nach Mord aus Eifersucht.«
    Carsten Jakisch hatte Marie Schneiders aufmerksam beobachtet. Er war mehr denn je überzeugt davon, keine Mörderin vor sich zu haben. »Wer weiß, vielleicht wollten die wahren Täter mit dem Solanin nur eine falsche Fährte legen. Soweit ich weiß, wurde in den Medien mehrfach über Frau Schneiders’ wissenschaftliche Arbeit berichtet. Wer seine Spuren verwischen will, kommt ja auf die abwegigsten Ideen.«
    In Marie Schneiders’ Augen zeigte sich ein Funken Zuversicht. Stumm verfolgte sie das Gespräch.
    »Es gibt nicht den geringsten Hinweis auf den großen Unbekannten. Und ich bezweifele, dass sich jemand mit der Wirkung von Solanin auskennt, der nicht vom Fach ist.« Ecki war nicht überzeugt.
    »Dann sitzt der Unbekannte vielleicht im Institut von Frau Schneiders.« Carsten Jakisch hatte das Bild schon vor Augen: ein Wissenschaftler im weißen Kittel vor einer Batterie von Glaskolben, Laborgefäßen und einem Bunsenbrenner, dazu rauchende Flüssigkeiten, brodelnde Säuren und am Ende eine Phiole Gift, extrahiert aus einem Zentner Kartoffeln.
    »Deine Phantasie in allen Ehren, Pumuckl.« Ecki schüttelte den Kopf. Der Typ hat wirklich einen an der Klatsche, dachte er. Ob alle Allgäuer so sind?
    »Die Idee finde ich nicht unbedingt abwegig«, versuchte Frank zu vermitteln.
    Carsten Jakisch wollte nicht aufgeben. »Wir sollten auch die Motorradfreunde von Büschgens nicht außer Acht lassen. Denkt daran, dass er viel unterwegs war und eine Menge Leute getroffen hat. Vielleicht ist bei diesen Gelegenheiten etwas vorgefallen, das Auslöser für die Tat war. Und, das sollten wir auch nicht vergessen, die drei Morde müssen ja nicht zwangsläufig zusammenhängen.«
    Marie Schneiders hatte Jakisch aufmerksam zugehört und dabei ihre Tränen getrocknet. Gott sei Dank gab es hier wenigstens einen vernünftigen Beamten. Sie hoffte inständig, dass Jakisch sich

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