Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
Vom Netzwerk:
gefunden.«
    »Scheint mir auch so.« Frank grinste erneut.
    »Hab ich was verpasst?« Ecki war ein wenig irritiert. Erst Laumen, der auf dem Flur nach Luft gerungen hatte, und nun dieses Gegrinse.
    »Nee. Ich meine ja nur, dass Pumuckl der Richtige ist. Soll er sich ruhig die Schrievers’sche Familienchronik anhören, dann bleiben wir wenigstens eine Zeit lang davon verschont.«
    »Ach komm, wir besuchen die beiden.« Ecki stand auf.
    Frank sah auf die Uhr. »Wir haben gleich MK -Besprechung. Aber gut, das Archiv liegt ja quasi auf dem Weg.«
    Die beiden Kriminalhauptkommissare hörten es schon von Weitem: Musik drang aus den Archivräumen auf den langen Flur. Musik, die Frank erschauern ließ. Hinter Schrievers’ Bürotür lief eindeutig irgendwas von Howard Carpendale.
    Ecki stieß Frank in die Seite. »Die beiden lassen es sich gut gehen.« Er beschleunigte seinen Schritt. WDR -4-Musik, ob Schlager oder Volksmusik, veränderte von jetzt auf gleich seinen Stoffwechsel. Ecki wurde unruhig, er musste auf jeden Fall dabei sein, egal, wo die Musik gerade lief.
    »Deine Spuren im Sand, die ich gestern –« Carsten Jakisch brach abrupt ab und ließ die Flaschenbürste sinken, die er als Mikrofon benutzt hatte, um sein Publikum, Schrievers, der zufrieden grinsend hinter seinem klobigen Schreibtisch saß, anzusingen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sahen sich alle vier verblüfft an: Schrievers, Jakisch, Ecki und Frank.
    »Ich habe Heinz-Jürgen gerade demonstriert, wie ich den Titel singe und interpretiere.« Jakisch stoppte die Karaoke- CD , die in Schrievers’ CD -Player lief. Dem eingewanderten Allgäuer schien die Szene überhaupt nicht peinlich zu sein. »Daheim im Allgäu singe ich auch schon mal im Bierzelt.«
    »So, so.« Mehr brachte Frank nicht hervor.
    »Ich liebe Howie.«
    Jakischs »ich« klang eindeutig nach dem schmuseweichen »Isch« des Schlagerfuzzis. Der knödelige Pumuckl als Carpendale-Kopie! Frank war sprachlos.
    Ecki grinste.
    »Ihr solltet mich mal erleben: Die Frauen sind bei meinen Auftritten außer Rand und Band. Die werfen Slips und BH s in Mengen auf die Bühne. Das ist unglaublich.«
    »Unser Jakisch ist der Howie des Allgäus. Ich fass es nicht! Mit oder ohne Lederhose?« Frank musste schon wieder grinsen.
    »Du solltest ein wenig mehr Respekt vor dem deutschen Schlager haben.« Ecki schien ehrlich entrüstet.
    »Das finde ich auch, Frank.« Schrievers musterte Jakisch anerkennend und deutete wohlwollenden Applaus an. »Mach dir nichts draus, Carsten. Der Kollege hält sich für den Harp-Star des Niederrheins.«
    »Deine Häme kannst du dir sparen, Schrievers. Du hast eh keine Ahnung.«
    »Bla, bla, bla«, kam es gleichzeitig von Schrievers und Ecki. »Du wirst langweilig, Borsch.«
    Carsten Jakisch legte die Flaschenbürste auf die Ablage des kleinen Waschbeckens zurück, das noch aus der Frühzeit der Büroausstattungen übrig geblieben war. »Wir haben in den Listen aus Kempten wenig gefunden. Ein paar Namen könnten interessant sein, meint Heinz-Jürgen. Ich werde noch heute mit der Überprüfung beginnen. Dann wissen wir mehr.«
    Rainer Wackerzapp rutschte in seinem Sitz noch ein Stückchen tiefer. Eigentlich überflüssig, dachte er. Sie kannte seinen Wagen natürlich. Trotzdem hoffte er, dass sie nicht die parkenden Fahrzeuge kontrollieren würde.
    Er hatte Glück. Sie schenkte weder dem zäh fließenden Autoverkehr auf der Bismarckstraße Beachtung, noch würdigte sie die parkenden Fahrzeuge eines Blickes, als sie aus dem Café auf den Bürgersteig trat. Zielstrebig ging sie Richtung Bismarckplatz.
    So ist es gut, dachte er. Ich kenne deine Gewohnheiten. Sie war sicher auf dem Weg zurück zu ihrem Auto, das sie auf dem kleinen Karree zwischen Post und Bank abgestellt hatte.
    Geh ruhig langsam. Genieß deine letzten Meter. Du entkommst mir nicht! Wackerzapp beobachtete, wie sie auf ihrem Weg die Hindenburgstraße kreuzte. Er wartete noch einen Augenblick. Dann entschied er, dass der richtige Moment gekommen war. Er setzte den Blinker und scherte aus seiner Parklücke aus.
    Es würde ganz leicht sein. Sie waren ihr schon den ganzen Vormittag über gefolgt. Nun war ihre Zeit gekommen. Bongarts wartete an der Ecke auf seinen Einsatz. Auf sein Zeichen hin würde er sie anrempeln und auf die Straße drücken, direkt vor seinen Wagen. Es würde wie ein Unfall aussehen. Noch ehe jemand wusste, was genau passiert war, würde er schon weg sein. Zur Vorsicht hatte er das Kennzeichen

Weitere Kostenlose Bücher