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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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hatte er sich, seit sie zusammen waren, bemüht zu zeigen, dass er zwar Beamter war, das aber nicht gleichzeitig hieß, niemals den Sinn von Paragrafen und Verwaltungsvorschriften zu hinterfragen. Er sperrte seither den Beamten in sich weg, so gut es eben ging. Mit der Zeit hatte er das Gefühl bekommen, dass Martina ihm auch beruflich guttat. Er war längst nicht mehr so verbissen an seine Fälle herangegangen, hatte sich immer wieder mal – und mit wachsendem Erfolg – auch mit den Bürokratenhirnen in seiner Dienststelle angelegt.
    »Willst du dir noch was beweisen auf deine alten Tage, Mayr?«, hatten die Kollegen ihn dann manchmal angegangen. So ein Schmarrn, hatte er dann gedacht. Und dass er noch lange nicht in Pension ging. Jedenfalls hatte Martina ihm auf ihre unaufgeregte Art und bestimmt ohne es bewusst zu tun, gezeigt, wie das Leben auch sein kann. Und das hatte sich wiederum positiv auf seine Aufklärungsquote ausgewirkt.
    »Du grinst wie ein blödes Schaf, Mayr. Stimmt’s bei dir da oben nimmer? Ist dir der Heilige Geist erschienen?« Martin Mader stellte ihm mit Schwung das trübe Zwickelbier hin, das Mayr so gerne trank.
    Sie waren vor einiger Zeit zum Du übergegangen, es war an dem Abend gewesen, als er mit dem Wirt die Einzelheiten für die Hochzeit festgelegt hatte. Spät war es geworden. Sie hatten nicht nur über das Festmahl debattiert, sondern waren irgendwann bei den Mordfällen gelandet und dabei, was man im Dorf darüber dachte. Während er dabei das eine oder andere Zwickelbier getrunken hatte, war der Wirt irgendwann, nachdem die letzten Gäste die Kegelbahn geräumt und die Kellnerin die meisten Stühle auf die Tische gestellt hatte, mit einer Flasche Heuschnaps am Tisch erschienen, die dann im Verlauf des späteren Abend zusehends an Inhalt verlor.
    »Danke, Martin. Nein. Ich musste nur gerade daran denken, was die Polizei doch für ein bürokratischer Misthaufen sein kann und wie erfrischend es ist, wenn mal jemand kommt und den Stall ausfegt.«
    »Und ich hätt gemeint, dass du dabei an die Martina denkst.« Martin Mader zog einen Stuhl heran und setzte sich. Die Gaststube war bis auf seinen früheren Pensionsgast noch leer. »Wann kommt sie wieder mal mit?«
    »Sie hat im Augenblick so viel zu tun.« Mayr strich über die unvermeidliche karierte Tischdecke. »Aber das schadet nix, dann kann ich mich besser auf meine Fälle konzentrieren.«
    »Wie kommt’s ihr denn voran in Sachen Leichen? Das war doch niemand von hier, oder?«
    »Darüber kann ich nichts sagen.«
    »Also nicht?«
    Mayr trank einen Schluck. »Wenn du schon fragst, dann hab ich jetzt auch eine Frage.« Der Kriminalhauptkommissar nahm den Umschlag zur Hand, den er vorher auf den Tisch gelegt hatte. »Sieh dir diese Fotos an, kennst du jemanden?«
    Martin Mader sah sie schweigend durch. Dann legte er sie beiseite. »Hier halten schon viele Motorradfahrer. Aber keiner von denen hier.«
    Robert Mayr nahm das Bild in die Hand, auf dem Wackerzapp auf einem Motorrad abgebildet war. »Wirklich nicht?«
    Ohne hinzusehen schüttelte der Wirt den Kopf. »Von denen habe ich noch keinen in Moosbach gesehen.«
    Mayr wollte nicht so schnell aufgeben. Er deutete auch noch einmal auf das Foto von Carina Bauer.
    »Nie gesehen, diese Dame.«
    »Weißt du etwas über Immobiliengeschäfte in Rottach? Weißt du, ob vielleicht Ferienwohnungen im großen Stil aufgekauft werden? Büschgens soll angeblich in Moosbach mit Bauern über Wiesen verhandelt haben. Für ein Hotel.«
    Martin Mader machte eine unwirsche Handbewegung. »Davon weiß ich nix. Nicht einmal als Gerücht. Aber das würde auch keiner zugeben, dass er um Geld verhandelt, wenn es denn stimmt. Außerdem gibt es ja einen Beschluss des Gemeinderates, keinen Grund an Fremde zu verkaufen. Wer hier bauen will, muss hier leben. Wenigstens ein paar Jahre. Und bauen kann er höchstens ein Haus mit Ferienwohung. Aber ein Hotel, hier? Niemals.«
    Er hatte es wenigstens versucht. Dorfwirte waren manchmal die besten Informationsquellen. Aber diesmal schien nichts Spezielles im Umlauf zu sein. Robert Mayr sammelte die Fotos zusammen und reichte sie dem Wirt.
    »Lass dir Zeit. Und nimm sie ruhig mit in die Küche. Vielleicht erkennen deine Fau oder dein Sohn jemanden.«
    »Eher noch unsere Kellnerinnen. Aber auch nur vielleicht.«
    »Dann schreib mir deren Namen doch bitte auf.«
    »Kannst die Daniela gleich fragen. Sie hat heute Dienst und müsste längst hier sein.«
    Moosbach war

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