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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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Erheiterung. „Nett formuliert … aber was für eine traurige kleine Lüge.“ Das Lächeln verschwand. „Sag es mir noch einmal, wenn ich dich ausgezogen habe … wenn du nackt in meinen Armen liegst, und ich deinen heißen Körper mit meinen Lippen liebkose …“
    Maria spürte zu ihrem Entsetzen, wie sich ihre Brustspitzen verhärteten und in ihrem Innern ein Verlangen aufflammte, das sie kaum beherrschen konnte. Alex schien den Effekt seiner Worte richtig einschätzen zu können. Sie sah sein triumphierendes Lächeln aufblitzen, und in der nächsten Sekunde spürte sie bereits seinen Mund auf ihrem. Hungrig und besitzergreifend. Doch ehe sie noch reagieren konnte, hatte er sich schon wieder zurückgezogen.
    „Steig in den Wagen, agapi mou “, befahl er knapp. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    Die Limousine bewegte sich lautlos durch die Straßen von Ellos. Wenn möglich, war sie noch größer und luxuriöser als die in New York, ebenso wie der Chauffeur, dessen steife Haltung Maria von der ersten Sekunde an eingeschüchtert hatte. Ob er auch wusste, dass sie …?
    Alex hatte ständig das Handy am Ohr und führte Telefonate in seiner Muttersprache, sodass sie etwas Muße hatte, sich die Gegend anzuschauen. Maria erkannte die Straße und das Bürogebäude, vor dem sie sich das erste Mal begegnet waren. Dann das romantische Restaurant, in das er sie ausgeführt hatte, wenig später den kleinen Park, wo er sie geküsst hatte …
    Sein Apartment war nur wenige Straßen davon entfernt. Es blieb ihr also nicht mehr viel Zeit, bis …
    Unerwartet steuerte der Chauffeur den Rolls Royce die Brücke zum Highway hoch, der, wie Maria unschwer den Hinweisschildern auf Englisch und Griechisch entnehmen konnte, zu den Stränden im Nordosten der Insel und zur Bucht von Apollonia führte.
    Strände? Bucht? Sie war ein typisches Stadtkind. Volle Straßen und Motorenlärm waren ihre natürliche Geräuschkulisse. Nicht sanfter Wellenschlag irgendwo in der Einöde.
    „Fahren wir nicht in dein Apartment?“, fragte sie spontan, als Alex sein Handy einsteckte. Bereute es aber bereits in der nächsten Sekunde.
    „So war es geplant, aber ich habe meine Meinung geändert. Ich bringe dich an einen Platz, der dir unter Garantie gefallen wird.“
    Maria wollte protestieren … aber wogegen? Ihre größte Angst war bis eben gewesen, mit Alex in dem Apartment allein zu sein, wo sie die berauschendste und im Nachhinein schrecklichste Nacht ihres Lebens verbracht hatte. Deshalb ersparte sie sich eine Antwort. Doch ihr Herz klopfte in einem nervösen Stakkato, während sich die Fahrt immer länger auszudehnen schien.
    Sie erreichten die Bucht, und die Straße, die der Wagen nach Verlassen des Highways einschlug, schlängelte sich jetzt in engen Serpentinen die steile Küste empor. Der Blick über die bizzaren Kliffs hinunter zum schneeweißen Sandstrand war einfach atemberaubend. Von dort aus erstreckte sich die azurblaue See bis zum Horizont.
    „Ist das die Bucht von Apollonia?“
    Alex nickte. „Benannt nach dem Gott Apollo. Vergil soll schon vor zweitausend Jahren ein Poem über diesen Ort verfasst haben.“
    „Vergil?“ Maria runzelte die Stirn. „War der nicht Römer?“
    „Aristo und die Schwesterinsel Calista waren zu Beginn Teil des griechischen Reiches, das später von den Römern erobert und regiert wurde. Kennst du dich mit den Dichtern der Antike aus?“
    Maria versteifte sich. „Ich hatte vielleicht nicht deine Privatschulen und Nachhilfelehrer, Alexandros, aber die New Yorker Schulen haben mir trotzdem eine ausgezeichnete Bildung vermittelt.“
    „Ich wollte damit nicht sagen …“
    „Doch, genau das! Du weißt gar nichts über mich, hast aber keine Hemmungen, ständig falsche Schlüsse zu ziehen.“
    „Dasselbe könnte ich dir vorwerfen, glyka mou .“
    „Willst du behaupten, du warst nicht auf Privatschulen und hast Extraförderung genossen?“
    „Nein, ich meine … das stimmt schon, aber ich muss gestehen, bei mir ist kaum etwas von dem hängen geblieben, was mit Latein zu tun hatte, und es überrascht mich einfach, dass es dir nicht ebenso ergangen ist.“ Er grinste jungenhaft, und das verwandelte ihn im Sekundenbruchteil vom arroganten, dominanten Prinzen in den umwerfend charmanten, ungezwungenen Mann, den sie vor zwei Monaten kennengelernt hatte.
    „Wie auch immer … jedenfalls beschreibt Vergil die Bucht als magischen Ort, an dem das Meer wirkt wie ein funkelnder Saphir.“
    Maria seufzte

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