Ein Koenigreich fuer die Liebe
Zimmer und eilte den Korridor entlang zu seinen Privaträumen.
Dabei stellte er fest, dass er sich auf die nächsten Wochen freute - oder Monate, je nachdem, wie lange es dauern würde. Er hoffte, dass ihr nächstes Kind ein Mädchen wurde und dass es später einmal genauso schön wurde wie seine Mutter - allerdings nicht so schwierig.
„Ich hoffe, du hast den Zeitplan für die Reise nach London bekommen, den ic h dir geschickt habe.”
„Ja, den habe ich bekommen. Ich war gerade dabei, ihn mir anzusehen.”
„Gut. Ist noch irgend etwas unklar?”
Sofia blickte zu Damiano auf, der vor ihrem Schreibtisch stand, die Hände in den Hosentaschen. Es war das erstemal seit einem Jahr, dass er in ihr Privatbüro gekommen war, und auch vorher war er höchstens zweimal dort gewesen. Doch an diesem Morgen hatte er sie angerufen - er selbst, nicht seine Sekretärin! - und gesagt, er würde später vorbeikommen, um die Reise nach London mit ihr zu besprechen. Und nun war er hier und tat so, als wäre es ganz selbstverständlich. Unwillkürlich fragte sich Sofia, was er im Schilde führte.
„Nein, alles ist klar und verständlich”, erwiderte sie.
Natürlich hatte sie nicht vor, ihn zu begleiten, aber noch war ihr keine Möglichkeit eingefallen, wie sie sich davor drücken konnte. Nina, ihre Sekretärin, hatte den größten Teil des letzten Tages damit verbracht, irgendeine dringende Verpflichtung zutage zu fördern, die in Vergessenheit geraten war, aber le ider war ihr nichts eingefallen. Es gab keine Hochzeiten oder Taufen, an denen sie, Sofia, teilnehmen musste, und keinen wichtigen Besucher, den sie empfangen sollte. Trotzdem hatte sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass irgend etwas eintreten könnte.
„Wie du dir wahrscheinlich denken kannst, werden es drei ziemlich hektische Tage”, sagte Damiano. „Aber sicher wird es die Anstrengung wert sein, zumal es eine Goodwillreise ist.”
Lächelnd setzte er sich auf eine Ecke des Schreibtischs.
„Das wollen wir hoffen.”
Sofia wünschte sich, er hätte sich nicht hingesetzt, denn sie hatte gehofft, dass er gleich wieder gehen würde. Sie senkte den Blick und überflog den gedruckten Zeitplan, der vor ihr lag. Auf dem Programm standen unter anderem ein Abendessen mit Queen Elizabeth und dem Herzog von Edinburgh im Buckingham Palace, Tee mit der Königin ebenfalls im Palast, während Damiano mit Prinz Charles in die Innenstadt fuhr, ein Besuch in einem Krankenhaus und ein Besuch in Windsor Castle. Das waren nur einige der Programmpunkte, die ihr ins Auge fielen. Unter anderen Umständen hätte sie sich sehr auf diese Reise gefreut.
Sie liebte London und die Engländer und hatte ein Faible für die Königsfamilie. Aber zusammen mit Damiano zu reisen … Daran mochte sie gar nicht denken.
„Natürlich werden wir ständig im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen.” Sofia spürte seinen Blick auf sich. „Wir werden also ausreichend Gelegenheit haben, das glückliche Ehepaar zu mimen.”
Da sie auch schon daran gedacht hatte, hatte sie überlegt, ob sie Damiano doch nach London begleiten sollte. Was das Projekt „Vorgetäuschte Versöhnung” betraf, so konnte diese Reise Gold wert sein. Wenn sie drei Tage in London verbracht hatten und jeder ihrer Schritte von der Weltpresse dokumentiert worden war, konnten sie nach ihrer Rückkehr nach San Rinaldo ein paar Gänge herunterschalten. Vermutlich würde es dann reichen, wenn sie sich nur noch gelegentlich zusammen in der Öffentlichkeit zeigten, statt ständig zusammenzusein, wie Damiano es angeordnet hatte. So konnte sie, Sofia, diese elende Farce überstehen, falls sie keinen anderen Ausweg fand.
Allerdings hatte Damiano noch andere Pläne, was die Reise betraf, und deswegen durfte sie ihn auf keinen Fall begleiten. Natürlich würde er sie auch hier in San Rinaldo bedrängen, aber sie hatte das untrügliche Gefühl, dass sie ihm in ihrer gewohnten Umgebung besser widerstehen konnte. Sie vermochte es zwar nicht logisch zu begründen, doch sie war davon überzeugt, dass London ihr zum Verhängnis werden würde, wenn sie ihn dorthin begleiten musste.
Sofia hielt weiterhin den Blick gesenkt, obwohl sie längst nicht mehr den Zeitplan betrachtete. Plötzlich wurde sie wütend, weil Damiano sie in diese unmögliche Situation gebracht hatte. Er hatte sie zu dieser Farce gezwunge n, und sie lag nachts wach und konnte nicht einschlafen. Warum musste er ihr das Leben immer so zur Qual machen?
Vorwurfsvoll sah
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