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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Schärfe. „Ich will ihm nichts tun.“
    Der große Gentleman lachte leise. „Sie haben die Dame gehört, Bartlett. Sie wird mir nichts tun. Sie können gehen.“
    Der Butler tat, wie ihm befohlen.
    „Was für ein grässlicher Mann!“, erklärte Prudence. „Allerdings denke ich, Sie bezahlen ihn dafür, grässlich zu sein.“
    „Nein, nicht im Geringsten - das muss angeboren sein“, erwiderte der Duke. „Allerdings muss ich gestehen, dass ich seine ... äh, abweisende Art von Zeit zu Zeit nützlich finde.“ Er setzte sich auf Kleopatras Barke, streckte seine langen Beine aus und betrachtete Prudence mit milder Belustigung. „Nun, was kann ich für Sie tun, Miss ... äh?“
    Auch sie setzte sich wieder, musterte ihn kritisch und fand, dass er sich eindeutig auf dem Sofa rekelte. „Miss Merridew. Miss Prudence Merridew“, sagte sie mit so gefasster Stimme, wie sie konnte. Wie er sie anschaute, war irgendwie beunruhigend. „Ich habe vier Geschwister, lauter Schwestern. Ich bin die Älteste.“ „Tatsächlich?“, erwiderte er höflich.
    „Ja, und das ist die Wurzel des Problems“, fuhr sie fort. „Denn eine von uns muss heiraten.“ Sie runzelte die Stirn, als ihr klar wurde, dass sie ihre kleine Rede völlig falsch begonnen hatte. Sie hatte sie gestern Nacht immer wieder geübt, bis sie sie auswendig konnte. Aber etwas in der Art, wie dieser Mann sie aus seinen dunklen Augen betrachtete, führte dazu, dass ihre Worte durcheinanderpurzelten.
    „Verstehe. Und Sie meinen, das hat etwas mit dem Duke of Dinstable zu tun?“ Was er sagte, war höflich, aber seine Stimme hatte jetzt einen harten Unterton. Seine dunklen Augen waren eindringlich auf sie gerichtet, und Prudence spürte, wie ihre Nervosität wuchs.
    „Ja. Nun, nein. Nicht direkt. Es war ein Fehler von mir.“ Sie verstummte und erkannte selbst, dass ihre Antwort keinen Sinn ergab. Das passte eigentlich nicht zu ihr. „Entschuldigung. Ich stifte ein grässliches Durcheinander. Es ist mir nur so unangenehm, wissen Sie.“
    Sie stand auf und ging ein paar Schritte hin und her, um ihre plötzlich heißen Wangen zu kühlen. Die Art und Weise, wie er sie beobachtete, verunsicherte sie. Sie holte mehrmals tief Luft, um sich zu beruhigen, und überlegte, wie sie es am besten erklärte. Er hatte alles recht, argwöhnisch zu sein. Sie hatte vorgegeben, mit ihm verlobt zu sein. Gleich würde ihn ein verärgerter Großonkel zur Rede stellen. Sie fasste ihr Retikül etwas fester, blickte auf die Uhr und zwang sich, weiterzusprechen.
    „Ich muss mich entschuldigen, Euer Gnaden, denn es ist alles meine Schuld. Ich hatte eigentlich nie vor, Sie hineinzuziehen, aber ..." Sie seufzte. „Es ist eine komplizierte Geschichte, aber ich versuche, mich auf die nackten Tatsachen zu beschränken.“ Er lächelte. „Gut, ich pflege nackte Tatsachen zu schätzen.“ Irgendwie klang das aus seinem Munde ... anzüglich. Prudence blinzelte und wünschte sich, sie hätte einen Fächer mitgenommen. Es war wirklich mit einem Mal reichlich warm hier drinnen. „Sehen Sie, eine von uns muss rasch einen Ehemann finden, aber ich kann nicht.“
    Eine dunkle Braue wölbte sich sardonisch.
    Hastig sprach sie weiter: „Es muss eine meiner Schwestern sein. Nur hat es sich mein Großonkel in den Kopf gesetzt, dass wir nicht zusammen in die Gesellschaft eingeführt werden, sondern zunächst nur ich allein.“
    „Ah ja.“
    Sie errötete und stellte fest, dass sie ihm den Grund dafür nicht sagen konnte. „Ja. Daher habe ich ihm eine Lüge erzählt, und ... und irgendwie kam Ihr Name auf. Es ist mir unendlich unangenehm, ehrlich. Ich dachte, es würde meinen Schwestern zu ihrem Debüt verhelfen, nur ist jetzt alles schiefgegangen. Ich hätte nie gedacht, dass es solchen Ärger nach sich ziehen würde, weil ich Sie sicher in der Wildnis Schottlands wähnte. Ich hatte mich auf die Verzögerung verlassen, müssen Sie wissen. Und Briefe gehen die ganze Zeit verloren.“
    Um den beweglichen Mund ihres Gegenübers zuckte es ein wenig, und der harte Ausdruck in seinen Augen wich Belustigung. „Es war gedankenlos von mir, nach London zu kommen, das sehe ich jetzt ein. So ungünstig.“ Er lächelte leise, und einen Augenblick lang waren alle vernünftigen Gedanken in ihrem Kopf wie weggeblasen.
    Sie stammelte: „Oh, n...nein. Das konnten Sie doch nicht ahnen. Aber es hat mich entsetzt, zu erfahren, dass Sie hier sind. Denn Sie gehen doch fast nie in Gesellschaft, oder?“
    „Nein“,

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