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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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grinste kläglich. „Allerdings.“
    „Ich glaube nicht, dass ich je gesehen habe, wie ein weibliches Wesen dich so unmissverständlich hat abblitzen lassen.“
    „Nein.“ Gideon rieb sich sein Kinn und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    „Irgendwie finde ich sie erfrischend.“
    „Ja, gewiss. Das ist der Hang zum Wunderlichen bei den Penteiths.“
    Der Duke lächelte geistesabwesend, während er ebenfalls Platz nahm. „Ich nehme an, dass trotz des Unsinns, den ihr Verwandter vorgebracht hat, deine Bekanntschaft mit ihr noch nicht lange währt.“
    Gideon lachte leise und schaute auf die Uhr auf dem Kaminsims. „Nicht lange ist genau der passende Ausdruck. Ich schätze, meine Bekanntschaft mit Miss Prudence Merridew ist immerhin etwa vierzig Minuten alt.“
    Der Duke hob eine Augenbraue. „Sie ist keine von deinen ... äh ..."
    Gideon lachte wieder. „Gütiger Himmel, nein, sie ist keine meiner Ähs. Du solltest mich eigentlich besser kennen, als das zu denken, Edward. Von meinen Ähs mag es eine erkleckliche Anzahl geben, aber sie sind nie jung und unschuldig. Und ohne jeden Zweifel ist Miss Prudence beides. Außerdem würde keiner Äh, die etwas auf sich hält, auch nur im Traum einfallen, herzukommen und eine solch alberne Szene aufzuführen.“
    Der Duke nickte. „Ja, ich hatte mir das schon gedacht; sie ist eigentlich nicht dein Typ. Hast du denn ... äh, unter Umständen Interesse an ihr, Gideon?“
    Gideon sah ihn einen Augenblick lang verständnislos an. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Dann runzelte er die Stirn, dachte eine Weile nach, öffnete den Mund erneut und schloss ihn wiederum. Er zuckte gleichgültig mit den Achseln. „Du weißt doch, dass ich mich nicht für unschuldige Mädchen interessiere.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Ja, selbstverständlich bin ich das“, erwiderte Gideon scharf. „Warum fragst du?“
    „Nun, wenn du selbst kein Interesse an ihr hast, könnte ich mich entschließen, die Bekanntschaft mit Miss Merridew ein wenig zu vertiefen.“
    Gideon schaute jäh auf. „Gütiger Gott, wozu?“
    „Hast du etwa schon den Grund für meine Reise nach London vergessen?“
    Gideon runzelte die Stirn, schlug ein Bein über das andere und strich sorgfältig seine hellen Hosen glatt. „Natürlich nicht. Du hast dich schweren Herzens von deinem geliebten Moor und den Bergen losgerissen, weil du das alberne Bedürfnis verspürst, deinen Kopf in die Eheschlinge zu stecken.“
    Edward lächelte milde. „Wenn ich die richtige Wahl treffe, wird es keine Schlinge sein.“
    Gideon schnaubte abfällig. „Die richtige Wahl! Wie soll das gehen? Haben wir beide nicht den hieb- und stichfesten Beweis in unserem eigenen Leben, dass die Ehe keine sichere Wahl für irgendwen ist - Mann oder Frau?“
    „Ja, aber ...“
    „Niemand weiß, worauf er sich einlässt, wenn er heiratet. Die Illusion, dass man eine Wahl habe, ist einer von den hässlicheren Scherzen des Schicksals.“
    „Ja, vielleicht, aber es muss dennoch getan werden.“
    Gideon schnaubte wieder.
    „Mein Name ist alt, Cousin. Dies und das Herzogtum wollen berücksichtigt werden. Meine eigenen Wünsche und Ängste sind im Vergleich dazu unwichtig. Ich habe die Pflicht, zu heiraten. Und du auch, weißt du, obwohl du dich dagegen sperrst.“
    Gideon schnaubte ein drittes Mal. „Pflicht!“
    Der Duke fuhr ungerührt fort: „Was die Wahl der Ehefrau betrifft, habe ich die Sache gründlich durchdacht, um das Risiko eines Fehlgriffes zu minimieren. Natürlich will ich keine schöne Braut - wir beide wissen, weshalb. Eine unauffällig aussehende und angenehme Frau würde gut zu mir passen, jemand, mit dem mich eine Freundschaft verbindet. Wenn es auf beiden Seiten keine heftigen Gefühle gibt, sinkt das Risiko dramatisch. Außerdem machen mich schöne Frauen nervös.“
    Gideon runzelte die Stirn. „Ja, ich weiß. Warum sprichst du dann aber davon, deine Bekanntschaft mit Miss Merridew zu vertiefen?“
    Der Duke schaute seinen Cousin erstaunt an. „Sie ist keine Schönheit, das steht fest.“
    Gideon setzte sich auf. „Was? Sie ist sicherlich keine von den üblichen Schönheiten der Gesellschaft, das gebe ich zu, aber ...“ „Allerdings, ganz im Gegenteil. Ich finde ihr Aussehen beruhigend gewöhnlich.“
    „Gewöhnlich?" Gideon war empört. „Gütiger Himmel, Edward! Was, zum Teufel, ist mit dir los? Du hast doch selbst gesagt, sie sei erfrischend ungewöhnlich!“
    „Ja, natürlich“, erwiderte

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