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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Dinstable verlobt, und du weißt ja selbst, dass das wohl kaum die Wahrheit war. Das ist doch nur wieder eines ihrer Hirngespinste.“
    Der Duke zuckte die Achseln. „Für mich klang es wahr. Da schwang eine Gewissheit in ihrem Ton mit.“
    „Unsinn! Sie wollte mich nur in meine Schranken weisen.“ „Ja.“ Der Duke lächelte. „Und es hat funktioniert, nicht wahr?“ Gideon schob die Hände in seine Taschen, streckte die Beine aus und betrachtete finster seine glänzend polierten Stiefel. Es hatte in der Tat funktioniert, verdammt. Ihr kleines Wortgefecht hatte sein Blut erhitzt. Keine Frau hatte ihn jemals so nachdrücklich abblitzen lassen, besonders nicht, nachdem er sie geküsst hatte, und er musste zugeben, er war fasziniert.. Oder wäre es gewesen, wenn er nicht so vernünftig wäre.
    Der Duke schmunzelte. „Ich glaube nicht, dass sie sich den Namen ausgedacht hat. Man denkt sich Namen wie Otterbury nicht aus. In meinen Ohren klang es, als sei das aus ihr herausgesprudelt wie ... wie ein Geheimnis, das sie eine lange Weile gehütet hat. Vielleicht sogar für vier lange Jahre.“
    „Viereinhalb.“ Gideon runzelte die Stirn und beugte sich vor. Was sein Cousin sagte, war nicht von der Hand zu weisen. Otterbury. Sie hatte den Namen wie einen Fehdehandschuh hingeworfen und war davongestürmt. Konnte sie wirklich mit einem Mann namens Otterbury verlobt sein? Nicht, dass er an ihr interessiert wäre, natürlich nicht. Nein, nur neugierig, wie es jeder sein würde.
    Otterbury musste völlig indiskutabel sein. Vielleicht ein Kaufmann? Jemand, dessen gesellschaftliche Stellung weit unter ihrer lag. Was auch immer seine Stellung war, er musste wohl etwas ganz Besonderes sein, dass eine Frau wie Prudence Merridew viereinhalb Jahre auf ihn wartete ...
    Der Duke erhob sich und tätschelte seinem Cousin im Vorbeigehen den Kopf. „Süße Träume, mein Lieber.“
    „Zur Hölle mit dir, Edward! antwortete Gideon geistesabwesend.
    Leise lachend verließ der Duke den Raum.
    Gideon starrte gedankenverloren auf seine Stiefel.

6. Kapitel
    Ich hoffe, du meinst nicht, ich sei einer Wiederholung der Ehe zugeneigt.
    William Congreve
    Die Droschke entfernte sich von dem Haus des Dukes.
    „Und jetzt, Mädchen, möchte ich eine Erklärung hören für dieses außerordentliche ...“
    Prudence deutete stumm mit den Augen auf Lily, die angespannt und sehr gerade mit versteinerter Miene neben ihr auf dem Ledersitz saß.
    Aber Großonkel Oswald war aus härterem Material gemacht. Für Männer seiner Herkunft und Generation zählten Dienstboten nicht. „Nun?“
    „Ich werde dir alles erzählen, wenn wir nach Hause kommen, lieber Onkel Oswald“, sagte Prudence leise. „Im Moment fühle ich mich noch nicht wieder ganz ...“ Ihre Stimme erstarb, und sie hob das Riechsalz an ihre Nase, eine wortlose Erinnerung an den gerade überstandenen Anfall weiblicher Zartbesaitetheit.
    „Hmpf!“ Großonkel Oswald gab nach.
    Prudence schloss die Augen und genoss den kurzen Aufschub. Sie musste sich einen Weg aus diesem Schlamassel einfallen lassen, und zwar schnell. Ihr kleiner, einfacher Plan war völlig außer Kontrolle geraten.
    Außerdem war ihr Schwächeanfall nicht vollkommen gespielt gewesen. Im Augenblick konnte sie kaum geradeaus denken. Ihr ganzer Körper zitterte noch. Vor rechtschaffener Empörung, sagte sie sich. Natürlich war sie durcheinander. Wer wäre das nicht, nachdem man auf so ... lüsterne Art und Weise von einem vollkommen Fremden, einem perfekten Wüstling angefasst worden war.
    Obwohl perfekt das falsche Wort war. Er war beileibe nicht perfekt!
    Ihre Beine zitterten noch. Und ihre Hände auch. Selbst ihre inneren Organe schienen zu zittern.
    Kein Wunder, versicherte sie sich. Sie hatte ihr Retikül einsetzen müssen, um ihre Ehre zu verteidigen. Jede vornehme Dame wäre nach so einer Erfahrung aufgewühlt.
    Sie war eigentlich nicht aufgewühlt. Vielmehr fühlte sie sich ... angeregt. Aufgeregt. Ein eindeutig sinnlicher Schauer durchlief sie.
    Großonkel Oswalds Stimme unterbrach ihre Gedanken: „ Schüttelfrost auch noch, was? Kein Zweifel, du brütest irgendetwas aus ... “
    Sie riss die Augen auf und spürte, wie sie rot wurde.
    „Es geschieht schließlich nicht jeden Tag, dass ein Mädchen sich in so einem Schlamassel wie diesem wiederfindet, meine Liebe. Daher wundert es mich nicht, dass du Herzklopfen hast.“ Großonkel Oswald beugte sich vor und musterte sie eindringlich. „Und hektische Röte in den

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