Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
sie soll herkommen, dann werde ich ihr den Freund, seinen Bruder und alle anderen Gefangenen überlassen. Sag ihr, ich werde England verlassen und nie wiederkehren.“
    „Und wenn sie herkommt?“
    „Dann wirst du erleben, wie klug dein Ehemann ist.“

24. KAPITEL
    Während er seine Frau in den Armen hielt, lotste Gilbert das Pferd auf den Hof vor dem Gasthaus. Das Schild über der Tür zeigte einen Krug, dazu Soldaten an einem Tisch und Stallburschen, die Pferde in einen Stall führten, womit für jedermann ersichtlich war, was er erwarten konnte, wenn er hier einkehrte.
    Gilbert saß ab und half seiner Frau vom Pferd, dann brachte er das Tier zu einem der Stallburschen. „Kümmere dich darum, dass es Futter und Wasser bekommt und gestriegelt wird“, wies er den jungen Mann an, während seine Gedanken vor allem um Helewyse kreisten.
    „Zeigt mir Euren Geldbeutel, und ich werde es machen“, forderte der Stallbursche ihn auf und musterte argwöhnisch die schmutzige und zerrissene Kleidung der beiden.
    Gilberts Miene verhärtete sich. „Ich bin …“
    „Gilbert? Liebe Güte, seid Ihr das?“
    Er und Helewyse drehten sich um und sahen die junge Frau an, die in der Tür zum Gasthaus stand. „Adelaide!“, rief er und ergriff Helewyses Hand. Nach einem kurzen Moment wandte er sich wieder an den Stallburschen. „Ich bin Lord Gilbert of Fairbourne. Kümmere dich um mein Pferd.“
    Der Stallbursche lief rot an und zupfte an seiner Stirnlocke, dann ging Gilbert zu Adelaide, die ihn besorgt betrachtete. „Wurdet Ihr überfallen?“
    „Etwas in dieser Art. Ich bringe Neuigkeiten von Eurer Schwester Elizabeth“, erwiderte er und gemeinsam folgten sie ihr nach drinnen.
    Die niedrige Decke des Schankraums wurde durch mehrere alte Eichenbalken gestützt, ein Kamin in der Mitte des Raums spendete Wärme, Licht und nicht zu wenig beißenden Rauch, der durch die geöffneten Fenster abzog. Dennoch war es recht düster, und Gilbert umfasste das Heft seines Schwertes, während Helewyse sich an ihn drückte.
    „Wer ist das?“, fragte ein dunkelhaariger Mann in einem Kettenhemd, der sich von der Bank eines Ecktisches erhob. Er trug ein Schwert, sein Helm lag auf der Tafel.
    „Wer seid Ihr?“, gab Gilbert misstrauisch zurück.
    „Dies ist mein Ehemann, Lord Armand de Boisbaston“, erklärte Adelaide mit besorgter Miene.
    Als sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, sah Gilbert, dass sich ein weiterer Mann in einem Kettenhemd im Schankraum aufhielt. Er stand neben dem Kamin, an seiner Seite eine Frau, die Gilbert auch bekannt war: Gillian d’Averette. Allerdings schaute sie momentan nicht ganz so ernst drein, wie er es in Erinnerung hatte.
    „Ich bin Bayard de Boisbaston“, stellte sich ihm der andere Mann vor, stieß sich vom Kamin ab und kam zu ihm. „Was wisst Ihr über Lizette?“
    „Sie ist in Gefahr, und der König ebenfalls. Ich werde Euch alles berichten, aber meine Frau braucht erst etwas zu essen und ein Ale.“
    „Wohin bringen die uns, Finn?“, keuchte Ryder, als sie im schwachen Dämmerlicht über den Burghof geführt wurden. Seine Stimme war schwach und heiser, seine Hand presste er auf seine verletzte Seite.
    Sie bringen uns zu unserer Hinrichtung, dachte Finn, während er, Ryder und die anderen Gefangenen aus Wimarcs Verlies in Richtung Tor schlurften. Um die Handgelenke trugen sie Fesseln, und einer war mit Ketten an den anderen gefesselt. Er selber hatte seit Tagen nichts mehr gegessen oder getrunken, allerdings war er sich nicht sicher, wie viel Zeit inzwischen verstrichen war, seit man auf ihn eingeprügelt und ihn in eine Zelle gesteckt hatte.
    Dennoch versuchte er, Hoffnung zu wahren und daran zu glauben, dass sie auf irgendeine Weise doch noch gerettet würden. „Wenn sie uns töten wollten, hätten sie das in den Zellen oder gleich hier auf dem Hof erledigen können.“
    Zumindest war es das, was er sich einredete, während er auf den Rücken von Lord Wimarc und dessen Frau starrte, die vor ihm her zum äußeren Burghof ritten. Er hatte seinen Augen nicht getraut, als er Roslynn wiedersah, und noch überraschter war er davon, dass sie offenbar aus freien Stücken neben ihrem Mann herritt.
    Aber wer wusste schon, was im Kopf einer Frau vor sich ging? Oder zu welchen Taten – guten wie schlechten – die Liebe sie verleiten konnte?
    Er bemühte sich, nicht zu stolpern oder gar hinzufallen, während sie den Wachtturm und das äußere Burgtor hinter sich ließen und auf einer Wiese

Weitere Kostenlose Bücher