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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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gegen den König plant, könnten meine beiden Schwestern in großer Gefahr schweben.“
    „Das ist denkbar“, stimmte er ihr zu. „Nach allem, was ich gehört habe – und das war in den letzten zwei Wochen nicht gerade wenig –, ist Wimarc ein sehr listiger, gefährlicher und ehrgeiziger Mann. Er dürfte sich durch nichts von seinen Vorhaben abbringen lassen, und wenn er in Eurer Familie ein Hindernis sieht …“
    Voller Angst um ihre Schwestern sprang Lizette plötzlich auf. „Dann müssen wir Adelaide am Hof und Gillian in Averette sofort davon unterrichten!“
    „Das könnt Ihr vom Kloster aus erledigen“, erwiderte der Ire gelassen. „Ich werde ein Stück weit zurückgehen und mich vergewissern, dass uns niemand folgt. Eure Männer sind womöglich tot, aber das gilt nicht für Wimarcs Leute. Garreth, gib den beiden, was wir noch an Proviant haben, aber behalt ein wenig davon für dich.“
    Mit diesen Worten machte er kehrt und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen.

4. KAPITEL
    Lizette blickte dem Iren nachdenklich hinterher. Sollte Adelaide tatsächlich verheiratet sein? Warum sollte er ihr so etwas erzählen, wenn es nicht stimmte?
    Während sie sich einzureden versuchte, dass er sich zumindest irren musste, wenn er sie nicht doch belog, kramte Garreth in seiner Schultertasche. Mit der strahlenden Miene eines Zauberers, der aus dem Nichts einen Beutel mit Goldmünzen zum Vorschein holte, zog er einen Apfel hervor, der recht ramponiert aussah, da er sich die ganze Zeit über in der Tasche befunden hatte.
    „Der ist bestimmt nicht so fein, wie Ihr es sonst gewöhnt seid, Mylady.“ Mit einem verlegenen Grinsen auf den Lippen hielt er ihn ihr hin. „Aber außer Äpfeln kann ich Euch nichts anbieten.“
    „Ganz bestimmt wird er köstlich schmecken“, erwiderte sie und gab ihn an Keldra weiter.
    „Esst Ihr ihn, Mylady“, wehrte die ab. „Ich habe keinen Hunger.“
    „Ich befehle dir zu essen“, sagte Lizette. „Du musst wieder zu Kräften kommen.“
    „Das war der Beste, den ich noch hatte“, murmelte Garreth, während Keldra widerwillig nach dem Apfel griff. „Der war für Euch gedacht.“
    „Ich nehme genauso gern den Zweitbesten.“
    Auch wenn ihm das sichtlich missfiel, öffnete der junge Mann dennoch die Tasche und förderte einen kleineren Apfel zutage. Er polierte ihn an seinem Ärmel, der allerdings nicht besonders sauber wirkte, ehe er ihn ihr mit einem knappen Schulterzucken überreichte.
    „Vielen Dank, Garreth.“ Sie hoffte, mit einem freundlichen Lächeln seine verletzten Gefühle zu trösten. Trotz ihrer Bedenken, was den schmutzigen Ärmel anging, biss sie in den Apfel, ohne ihn selber auch noch einmal abzuwischen.
    Das Obst war tatsächlich nicht so gut wie das, was sie gewöhnt war, doch sie hatte großen Hunger, und sie musste bei Kräften bleiben, wenn sie das Kloster so schnell wie möglich erreichen wollten.
    Ein wenig besänftigt kramte Garreth einen weiteren Apfel aus seiner Tasche, der wiederum geringfügig kleiner war. Er legte den Bogen ab, setzte sich zu Lizettes Füßen auf den Boden und begann zu essen, wobei er jeden Bissen so herunterschlang, als hätte er seit Tagen nichts mehr in den Magen bekommen.
    Vielleicht traf das ja auch zu, oder es war ihm nicht oft eine vernünftige Mahlzeit vergönnt, was bei vielen Bauern und armen Menschen der Fall war, wie Lizette sehr wohl wusste. Iain und Gillian würden denken, dass ihr das nicht bekannt war oder dass sie vor solch unerfreulichen Tatsachen lieber die Augen verschloss. Doch wenn sie nur selten über solche Dinge sprach, lag es nicht daran, dass sie sie ignorierte oder für unbedeutend hielt. Vielmehr schwieg sie dazu, weil sie sonst von Schuldgefühlen und Hilflosigkeit geplagt wurde, da sie nichts gegen diese Zustände unternehmen konnte.
    „Seid Ihr schon lange mit Sir Oliver … mit Finn … unterwegs?“, fragte sie, während sie versuchte, weder an Iain noch an ihr Zuhause zu denken.
    „Seit dem letzten Winter“, erwiderte er.
    Diese Aussage erstaunte sie. „Ich dachte, Ihr würdet ihn seit Jahren kennen.“
    Mit vollem Mund sagte Garreth: „Er rettete mir das Leben. Dieser Kerzenmacher glaubte, ich hätte ihn bestohlen, und er schlich von hinten mit einer von seinen Gussformen in der Hand an mich heran. Finn sah ihn und hielt ihn auf, bevor er mich wieder schlagen konnte. Sonst wäre ich jetzt so tot wie der Baumstamm, auf dem Ihr sitzt. Der Kerzenmacher drohte damit, den Vogt zu holen, und

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