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Ein Kuss und Schluss

Ein Kuss und Schluss

Titel: Ein Kuss und Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Graves
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schon, John! Schau mich an!«
    Er schloss kopfschüttelnd die Augen. »Reich sie mir durch die Tür nach draußen.«
    »Dann brauche ich noch etwas zum Anziehen, wenn ich mit dem Duschen fertig bin.«
    Mit einem schweren Seufzer trat John an seinen Kleiderschrank und suchte ein abgetragenes Flanellhemd für sie heraus. Sie nahm es, ging ins Bad und schloss hinter sich die Tür.
    John wartete draußen und fragte sich, wie es ihr gelungen war, ihn zu ihrem Kammerdiener zu machen. Es war bereits der helle Wahnsinn gewesen, sie überhaupt mit nach Hause zu nehmen. Und jetzt sollte er sich um ihre Wäsche kümmern?
    Kurze Zeit später öffnete sich die Badezimmertür einen Spalt weit, und sie warf ihm ihre Jeans und ihr Sweatshirt zu.
    Er fing sie auf und wollte gehen.
    »Warte!«
    Als er sich umdrehte, sah er, dass sie einen pinkfarbenen Satin-BH und ein dazu passendes Höschen in der Hand hielt.
    »John?«
    Sie wedelte mit der Unterwäsche vor seinem Gesicht herum. Einen Moment lang beobachtete er den Tanz des Satinstoffs, dann nahm er ihr die unaussprechlichen Dinge ab und versuchte, nicht an die logische Schlussfolgerung zu denken - dass sie völlig nackt hinter der Tür stand.
    Sie lugte durch den Türspalt. »Und achte bitte darauf, die hellen Sachen getrennt von den dunklen zu waschen. Und die Jeans dürfen auf keinen Fall zu heiß gewaschen werden, sonst schrumpfen sie, so dass ich anschließend nicht mehr hineinpasse. Für die Dessous solltest du lieber den Schonwaschgang nehmen und ein klein wenig Weichspüler dazutun ...«
    »Kein Weichspüler. Kein Schonwaschgang. Deine Sachen werden damit leben müssen, dass ich sie genauso wie alles andere wasche.«
    »John! Es ist doch wirklich nicht so kompliziert ...«
    Er warf ihr einen warnenden Blick zu.
    »Ach so. Ja, ich habe verstanden.« Sie verzog mürrisch das Gesicht und schloss die Tür.
    Er warf ihre schmutzigen Sachen in die Maschine und nahm sich vor, sie erst am nächsten Morgen herauszunehmen und in den Wäschetrockner zu tun. Dann fiel ihm völlig zusammenhanglos sein Handy ein. Er holte es aus seinem Wagen und schloss es ans Ladegerät an. Schließlich kehrte er ins Schlafzimmer zurück, setzte sich auf die Bettkante und wartete, dass Renee die Dusche verließ.
    Er blickte sich im Zimmer um, sah die Staubschicht, die auf allem lag, den Stapel Altpapier auf seinem Nachttisch, sein ungemachtes Bett. Er dachte daran, wie seine Schwester Sandy ihm ständig wegen des Zustands seines Hauses in den Ohren lag. Sie hatte ihm gesagt, dass jede Frau, die er nach Hause mitnahm, sich sofort übergeben und die Flucht ergreifen würde. Wenn er nichts daran änderte, würde er auch mit vierzig oder fünfzig Jahren noch unverheiratet sein.
    Plötzlich machte ihn Renees Anwesenheit befangen, aber er wusste nicht genau, warum. Vielleicht weil sie die einzige Frau war, die jemals sein Schlafzimmer zu Gesicht bekommen hatte. Wenn er sich mit einer Frau traf und sich die Möglichkeit abzeichnete, dass sie sich irgendwie näher kommen könnten, ging er mit ihr stets in ihre Wohnung, weil es dann wesentlich einfacher war, sich notfalls schnell aus dem Staub zu machen. Und irgendwie schien es immer darauf hinauszulaufen.
    Aber Renee gehörte nicht zu dieser Art von Bekanntschaften. Ganz im Gegenteil.
    Er hörte, wie sie die Dusche abstellte. Wenig später drang ein lautes Surren aus dem Bad. Offenbar hatte sie den alten Fön entdeckt, den er unter dem Waschbecken verstaut hatte. Als sie kurz darauf durch die Tür kam, blieb ihm fast das Herz stehen.
    Sie war mindestens einsfünfundsiebzig groß, so dass der Saum seines Flanellhemds gerade noch ihre Scham bedeckte. Darunter setzten sich ihre langen, sonnengebräunten Beine fort. Sie hatte die Ärmel hochgekrempelt, und der dicke Stoffwulst an den Ellbogen bildete einen extremen Kontrast zu ihren schlanken Unterarmen. Ihr Haar war nach dem Föhnen weich und voll und schimmerte honigblond in der schwachen Beleuchtung des Schlafzimmers.
    Da sich ihre Dessous in der Waschmaschine befanden, musste sie unter dem Hemd völlig nackt sein. Er dachte daran, wie sie sich im Schlaf herumwälzen würde, wie das Hemd verrutschte und mehr von ihr entblößte, als gut für ihn war, und diese Vorstellung jagte ihm eine Hitzewelle über den Rücken.
    Er zeigte aufs Bett. »Du kannst hier schlafen. Aber ich muss dich wieder anketten.«
    Sie stieß einen unwilligen Seufzer aus. »Bitte, John! Ich schwöre, dass ich auf keinen Fall ...«
    Er zeigte

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