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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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staubigen Lagerraum.
    Als sie zurückkam, hupte es draußen, und die Frauen beeilten sich, die Säcke mit der Winterware fertig zu machen, die sie sortiert hatten.
    »Oh, kommen Sie, ich packe schnell mit an«, erklärte Laurie mit einem Lächeln, schnappte sich eine Ladung Säcke von Joyce und Pam und ignorierte ihre Proteste. Alles im Geiste der Auszeit-Woche.
    Mit den Tüten in der einen Hand öffnete Diana die schwere Eingangstür, und Laurie schaffte es so gerade noch, rechtzeitig zur Tür zu gelangen, bevor diese vor ihrer Nase ins Schloss fiel. Diana lief den Weg hinunter zum Van voraus, der etwa in zehn Metern Entfernung wartete.
    Die Hecktüren des Vans waren geöffnet; Diana band die Säcke zusammen und lachte und scherzte währenddessen mit dem Fahrer. Laurie lief auf die beiden zu, geriet dabei jedoch ins Straucheln und ließ eine der Tüten fallen, sodass diese aufriss. Der Inhalt verteilte sich quer über den Weg. Laurie seufzte, setzte dann aber die übrigen Säcke ab und fing an, die einzelnen Kleidungsstücke aufzusammeln. Eine Wollmütze mit einem Schneeflockenmuster sowie ein marineblauer Mantel lagen immer noch auf dem Boden. Als sie sich hinunterbeugte, um den Mantel aufzuheben, fiel ihr Blick auf den Fahrer des Vans, der vor ihr in die Hocke gegangen war und die Schneeflöckchenmütze auf seinen – entwaffnend attraktiven – Kopf setzte.
    »Kann ich die Mütze behalten?«, fragte er. Sein Lächeln ließ das ganze Gesicht strahlen. Er hatte dunkelblondes Haar, und Bartstoppeln überzogen seine Wangen – die Wintersonne ließ seine blauen Augen leuchten. Es bestand absolut kein Zweifel: Er war … unglaublich, unfassbar heiß. Ein Ryan Gosling vom Lande. Einen Moment später ging Laurie ein Licht auf – kein Wunder, dass die Frauen sich beinahe dabei überschlagen hatten, zur Tür zu laufen.
    »Klar, die gehört dir«, erwiderte Laurie. »Aber den Wohltätigkeitsverein bestehlen? Das kann sich doch nicht positiv auf dein Karma auswirken, oder?«
    »Ach, keine Ahnung«, entgegnete er, nahm die Mütze in die eine Hand und Lauries Tüten in die andere. »Als Stehlen würde ich es jetzt nicht bezeichnen. Ich habe dem Verein so viel Zeit gewidmet – ich denke mal, da lässt sich was aushandeln.« Laurie lief mit ihm zusammen zum Van hinüber. Dort stand schon Diana und starrte Laurie böse an, als der Mann die Kleidungsstücke in den Wagen warf. Dann drehte er sich zu Laurie um, bevor er wieder Diana anschaute, als wartete er darauf vorgestellt zu werden.
    »Patrick«, verkündete Diana zögerlich und deutete dann mit der Hand auf Laurie. »Und das ist Laurie.« Es klang, als täte es ihr weh, das zu sagen.
    »Schön, dich kennenzulernen.« Patrick schüttelte Lauries Hand. Als seine warme Haut die ihre berührte, lief ihr ein Schauer den Rücken hinunter. War das etwa ein wohliges Prickeln, das sie verspürte? Wie lächerlich, schalt sie sich, und zog die Hand zurück. Dieser Mann hier war überhaupt nicht ihr Typ! Er sah jünger aus als sie, und sie ließ sich nie auf jüngere Männer ein. Außerdem bevorzugte sie dunkles Haar. Und hochgewachsene Männer wie – sie bremste sich. Sie konnte nicht jeden Mann, den sie kennenlernte, mit Jay vergleichen.
    Ihr Blick wanderte tiefer. Selbst unter dem dicken Wollpullover konnte sie erkennen, dass sein Körper straff und durchtrainiert war. Seine Jeans saß wie angegossen.
    Diana hatte sich wieder in den Pfarrsaal zurückgeschlichen, sodass Patrick und Laurie nun allein zurückblieben und einander schweigend anstarrten.
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Laurie, riss sich vom Anblick seiner Jeans los und schaute ihm wieder in die Augen.
    »Ich hoffe, wir haben uns nicht das letzte Mal gesehen?«, erwiderte er mit einem hinreißenden Lächeln. »Willst du hier regelmäßig ehrenamtlich arbeiten? So kurz vor Weihnachten haben wir immer am meisten zu tun.«
    Wenn jemand Laurie vor drei Stunden gesagt hätte, dass sie ernsthaft darüber nachdenken würde, noch mehr ihrer kostbaren Zeit mit den Frauen im Gemeindezentrum zu verbringen, hätte sie das niemals für möglich gehalten. Und doch: Über die vergangenen Stunden hinweg waren die Frauen ihr gegenüber sanfter geworden, zumindest ein wenig. Joyce schien sogar ziemlich, na ja, nett zu sein. Und wer hatte behauptet, dass eine Auszeit-Woche einfach werden würde?
    »Ja, ich werde hier sein«, antwortete Laurie. Als sie die winterliche Kälte spürte, zog sie die Ärmel ihrer Strickjacke herunter,

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