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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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vertrauen.«
    »Ich denke, das kann ich.« Sie hörte sich an, als grübelte sie. Dann setzte sie hinzu: »Aber das wäre Verrat an allem, an das ich glaube. Nein. Ich kann Ihnen nicht alles sagen, aber Sie dürfen raten.«
    Sie sah ihn an, als erwarte sie, dass er Geheimnisse kannte, die ihn nicht interessierten. Nicht jetzt. Nicht, nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie über Kopulation Bescheid wisse. »Wieso hat es den Bei interessiert, ob Sie Zwillinge sind?«
    »Er mochte unsere blasse Haut, dachte, er könnte uns beide gleichzeitig haben. Also hat er uns in seinen Harem gesteckt. Einfach so.« Sie versuchte, mit den Fingern zu schnippen. Nichts passierte. Sie starrte ihre Finger an und versuchte es noch einmal. Nichts.
    Gefangen in einen Albtraum aus Wut und Mitgefühl wollte er wissen: »Was haben Sie getan?«
    Sie versetzte der hölzernen Fensternische einen Klaps, und der Knall schien ihr zu gefallen. »Wir haben versucht, uns beim Magistrat zu beschweren, aber gegen so etwas haben sie dort kein Gesetz. Was für eine Barbarei!«
    »Ich will wissen, was Ihnen widerfahren ist.« Ich will wissen, ob man Ihnen Gewalt angetan hat. Ich will wissen, was ich tun muss, um Ihre Angst zu besänftigen.
    » Wir wollten nicht im Harem bleiben. Die anderen Frauen haben uns für verrückt gehalten, weil es ihnen dort gefallen hat. Die ganze Zeit über Süßigkeiten und Bäder, ohne jegliche Schicklichkeit. All diese Frauen haben zusammen gebadet und einander gewaschen, können Sie sich das vorstellen -«
    Er konnte es sich nur allzu gut vorstellen.
    »Und alles, worüber sie gesprochen haben, war, einen Mann in sich aufzunehmen, wie es sich anfühlt und was eine Frau tun kann, um das Vergnügen zu verlängern. Es war empörend, wenn sie an sich selbst geübt haben.« Sie setzte sich kerzengerade auf, die Augen weit vor Fassungslosigkeit. »Ich hatte gar nicht gewusst, dass so etwas überhaupt möglich ist.«
    »Mein Gott.« Er hatte gedacht, dass nichts ihn je schockieren konnte. Aber das hier schockierte ihn. Sie waren eingesperrt worden und zwar mit Frauen zusammen, die dafür lebten, einen einzigen Mann zu verwöhnen, und dieser Mann hatte … sie haben wollen. Natürlich. Kein Mann hätte ihr widerstehen können.
    Sie war keine Jungfrau. Und ihn störte nicht, dass sie Erfahrung hatte, nur dass man sie gezwungen hatte.
    Er hatte den Verstand verloren.
    »Ja!« Sie wedelte mit der Hand. »Natürlich haben wir zugehört und zugesehen. Wir konnten nicht anders. Wir waren fassungslos!« Ihr entsetzter Gesichtsausdruck kollabierte, und sie kicherte. »Und neugierig.«
    Er wollte irgendetwas zertrümmern. Die Wand. Die Vase. Stattdessen strich er ihr mit zärtlichen Fingern eine Haarlocke aus der Wange. »Hat der Bei Ihnen wehgetan?«
    »Und was diese Haremsdamen alles erzählt haben! Was für andere Sachen Männer und Frauen miteinander tun! Haben Sie gewusst, dass Männer es mögen, wenn sie ihr Geschlechtsteil im Mund einer Frau baden können?«
    »Das wusste ich.« Und er mochte es. Er durfte jetzt nicht daran denken.
    »Das wussten Sie?« Sie schielte in Richtung seiner intimsten Teile, als könne sie durch die Breeches sehen. »Wirklich? Haben Sie es machen lassen? Stimmt es, das die männlichen Körperteile wachsen und anschwellen? Was veranlasst sie dazu?«
    Er packte sie bei den Schultern und schaute ihr in die Augen. »Was hat der Bei mit Ihnen gemacht?«
    »Der Bei?« Sie hörte sich irritiert an. »Er hat uns in den Harem gesteckt, und dann hat er die Stadt verlassen.«
    Remington stützte sich mit den Handflächen gegen die Wand und kniff vor Erleichterung die Augen zu.
    »Ich wünschte, Sie würden besser aufpassen«, beschwerte sie sich. »Wenn Sie aufgepasst hätten, wüssten Sie das.«
    Er fixierte sie. »Sie sind also immer noch Jungfrau.«
    »Sir! Natürlich bin ich das.« Ihr zerzaustes Haar sah aus wie nach einem mächtigen Ringkampf. Ihr Busen passte perfekt ins Mieder und zeigte ein cremeweißes Dekolleté, das ihn jede Brust einzeln küssen lassen wollte. Ihre Augen waren vor Müdigkeit und Alkohol schwer, und sie lächelte zum ersten Mal, seit er sie kannte, ohne Maß zu halten. Sie verwöhnte ihn mit ihrem Lächeln, die weichen roten Lippen leicht geöffnet, die weißen Zähne blitzend. Sie verspottete ihn schon den ganzen Abend über – seit er sie kennen gelernt hatte, zur Hölle! – mit ihren schlanken Gliedmaßen, ihren graziösen Armen und diesen großen blauen Augen.
    Sie war Jungfrau, aber

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