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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sein. So wenige Gäste. Keine Freunde.« Sie wies auf einen schlecht gekleideten Mann, der etwas in eine Kladde schrieb. »Nur ein paar Zeitungsreporter …«
    Ein Zeitungsreporter. Es wurde zunehmend katastrophaler.
    »Ich wünschte, Sie wären nicht erschienen«, sagte Eleanor.
    Aber das wäre zu viel verlangt gewesen. Lady Shapster kräuselte amüsiert die Lippen und schüttelte langsam den Kopf.
    Mr. Knight sah von einer zur anderen. Er verstand nicht, was sich da abspielte, aber es gefiel ihm nicht, denn er stellte sich vor Eleanor, als müsse er sie vor der Boshaftigkeit der grausamsten Frau der Welt beschützen.
    Mit kalter, klarer Stimme, die Eleanor frösteln ließ, sagte er: »Lady Shapster, ich habe Sie nicht eingeladen, und für den Fall, dass ich mich nicht klar ausgedrückt haben sollte, ich beabsichtige auch nicht, Sie jemals zu irgendetwas einzuladen. Dass Sie trotzdem meiner Trauung beigewohnt haben, ist ein Akt, dessen Dreistigkeit ihresgleichen sucht. Und für die Zukunft erwarte ich von Ihnen, dass Sie mich und meine Frau in Ruhe lassen.« Er legte Eleanor beschützend die Hand auf den Rücken und schob sich mit ihr um Lady Shapster herum zur Kirche hinaus.
    »Mr. Knight! Dass Sie so rüde mit einem Mitglied der Gesellschaft und der Familie umgehen, ist ein Zeichen von schlechter Erziehung, und unter diesem Ruf werden Sie nicht leiden wollen! Immerhin …«, Lady Shapster warf Eleanor einen triumphierenden Blick zu, »immerhin bin ich jetzt Ihre Stief-Schwiegermutter.«
    Mr. Knight betrachtete Lady Shapster nur beiläufig, als interessiere ihr Gezeter ihn nicht. Er wandte sich an Eleanor und fragte: »Was meint sie damit?«
    Eleanor wollte davonlaufen, aber das wäre ihr nicht bekommen. Lady Shapster hätte ihr ein Bein gestellt. Sie hätte die Wahrheit auf die Straße hinausgeschrien. Sie entging ihrer gerechten Strafe nicht länger. Sie war gestellt worden, und sie würde das Bußgeld bezahlen. Sie bekam kaum noch Luft und sagte mit letzter Kraft: »Sie meint … sie meint damit, dass ich nicht Madeline bin. Ich bin nicht die künftige Duchess of Magnus. Ich bin Madelines Cousine und Gesellschafterin.« Sie sagte ihm gewissenhaft die Wahrheit. »Ich bin Eleanor.«
    Er schaute sie an und fing an zu begreifen. Es war, als hätte er versucht, ein Puzzle zu legen, bei dem ein Teil fehlte.
    »Ich hätte die Zeremonie auch unterbrechen können, Mr. Knight«, sagte Lady Shapster. »Ich hätte Sie vor diesem schrecklichen Fehler bewahren können. Aber Sie dachten ja, Sie seien etwas Besseres. Sie haben mich nicht zu Ihrem Ball eingeladen. Sie haben mich nicht zu Ihrem Hochzeitsempfang eingeladen. Und jetzt sind Sie für immer an die dumme, kleine Eleanor gebunden.«
    »Halten Sie den Mund«, befahl Lady Gertrude.
    »Wie können Sie es wagen?« Lady Shapster fuhr wütend hoch. »Sie wussten es. Sie können mir nicht erzählen, dass Sie es nicht gewusst hätten. Sie -«
    »Halten Sie den Mund!« Lady Gertrude rannte wie ein kleiner Ziegenbock mit gesenktem Kopf auf Lady Shapster zu und warf sie um.
    Hochwürden Gilbert rang die Hände.
    Clark schrie auf.
    Doch obwohl die Münder sich bewegten, hörte Eleanor sie nur schwach. Obwohl sie mit den Armen wedelten, sah sie sie nur verschwommen. Sie waren nur Peripherie. All ihre Aufmerksamkeit galt Mr. Knight.
    Seine hellblauen Augen waren bitterkalt. Er schaute sie an, als sei sie es nicht wert, unter dem Absatz zertreten zu werden. Langsam hob er die Hand und berührte ihre Wange. »Ich dachte, Sie wären die eine.« Sein Flüstern bebte vor Gefühl. »Ich dachte, Sie wären Wirklichkeit. Ich hätte es wissen müssen.« Seine Finger legten sich um ihren Hals. »Keinem aus Ihrer Familie ist zu trauen.«
    Sie verspürte einen schwachen Druck am Hals. Eine Drohung, unbewusst, aber nichtsdestotrotz eine Drohung.
    Er beugte sich vor und sagte nur für ihre Ohren bestimmt: »Ich werde diesen Fehler nicht noch einmal machen.«

22
    »Setzen Sie sich hin, meine Liebe.« Lady Gertrude saß entspannt auf dem Sofa, nippte an ihrem Brandy und betrachtete Eleanor, die in der Bibliothek auf und ab lief, Lizzie auf den Fersen. »Mr. Knight kommt nach Hause, sobald er dazu bereit ist, und Sie sollten zu Ihrem gelassenen, liebenswerten Selbst zurückfinden.«
    Eleanor schob die Vorhänge auseinander und spähte in die Nacht hinaus. Kein Regen und kein Nebel milderten die Schwärze dieser Nacht, aber der Wind rüttelte an den Fensterscheiben und jagte Eleanor einen Schauer

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